Die Skatehalle Projekt X bleibt vorerst bis Ende 2013 an ihrem gewohnten Standort in der Aachener Straße. Die Suche nach alternativen Hallen für das Projekt geht derweil stetig weiter.
„Uns wurde zugesichert, dass die Skatehalle bis Ende 2013 im alten Edeka-Markt bleiben kann“, sagt Axel Reichertz, der ehrenamtlich im Treffpunkt für Skater, Waveboarder, Scooterfahrer, Inlineskater und BMX-Fahrer arbeitet. Das Projekt X wurde Ende 2009 in einem leerstehenden, ehemaligen Edeka-Markt in der Aachener Straße 65 temporär als Skatehalle bewilligt, solange kein Käufer für die Immobilie gefunden ist.
Anfang 2012 kam die Skatehalle dann in die Schlagzeilen, weil der Stadtrat den Flächennutzungsplan für den Stadtteil Trier-West änderte und die Aachener Straße 65 im Zuge dessen als Wohnbaufläche und nicht mehr als Gemeinbedarffläche nutzen wollte. Viele der Jugendlichen, die ihren Lieblingsort in Gefahr sahen, demonstrierten gegen den Bebauungsplan BW 74. Doch die langfristige Zusicherung des Standorts war nicht zu erreichen. Jedoch versprachen Stadtverwaltung und Sportdezernentin Angelika Birk, die Suche nach einem alternativen Standort voranzutreiben. So weit, so gut. „Bisher hat die Standortsuche in ganz Trier uns allerdings keine Halle anbieten können, deren Rahmenbedingungen für unsere Zwecke geeignet und deren finanzieller Aufwand erschwinglich wäre. Die Suche wird dennoch weiter fortgesetzt“ , konstatiert Reichertz. Ursprünglich sollte die Stadtverwaltung bis Ende 2012 ein neues Objekt gefunden haben.
Bestandteil der Trierer Jugendszene
Zumindest der mittelfristige Verbleib in seinem Wohnzimmer ist für das moderne Jugendsport- und Kulturzentrum, das unter der Schirmherrschaft des Trier Kinder- und Jugendvereins Palais e.V. betrieben wird, nun gesichert. Dabei hat sich das Projekt X in kurzer Zeit bereits zu einem essentiellen, gemeinschaftsfördernden Bestandteil der Trierer Jugendszene entwickelt. In ungezwungener, lockerer Athmosphäre gehen hier viermal in der Woche im Schnitt etwa 50 Skater, BMX-Fahrer oder Waveboarder mit großem Enthusiasmus ihrer gemeinsamen Leidenschaft nach, mehr noch, die Skatehalle ist der Mittelpunkt ihrer Freizeit und bietet ihnen eine nicht zu verkennende sportliche Betätigungsmöglichkeit. „Mit dem Zulauf, gerade jetzt im Winter, bin ich sehr zufrieden“, freut sich Axel Reichertz.
Zur Konzeption des Projekts formuliert Reichertz: „Wir wollen ein Jugendsport- und Kulturzentrum mit dem Schwerpunkt Sport sein und mit unserem Angebot die Stadt Trier für Jugendliche auch über die Stadtgrenzen hinaus attraktiver machen.“ Dabei hat man durch den zugesicherten Verbleib im alten Wohnzimmer nun auch projektfördernde Investitionen ins Auge gefasst: „Wir haben 2012 keine neuen Rampen gebaut, da wir nicht wussten, ob wir überhaupt noch über das Jahresende hinaus hier sein werden. Erst jetzt, da wir ein ganzes Jahr Planungssicherheit haben, wird in neue Rampen investiert. So hat auch niemand das Gefühl, dass wir uns hier einnisten wollten, wobei ohnehin noch kein Investor für das Gebäude gefunden wurde.“ Die Skatehallen-Kids können sich also freuen.
Die zweite QuattroPole-Graffiti-Jam
Am Sonntag, dem 27. Januar, steigt derweil in der Aachener Straße die Auftaktveranstaltung der zweiten QuattroPole-Graffiti-Jam. Die Jam ist eine Veranstaltungsreihe für Graffiti-Künstler aus Luxemburg, Metz, Saarbrücken und Trier, deren Finale das Festival Place a la Rue (Ab auf die Straße) am 8./9. Juni in Metz darstellt. In der Trierer Skatehalle werden am 27. Januar, ab 14 Uhr, circa 20 bis 30 in der Szene bekannte Künstler erwartet. Der Eintritt ist frei. „Die Veranstaltung spricht eigentlich eher die Graffiti-Künstler-Szene an, jedoch kann selbstverständlich auch an diesem Tag geskatet werden. Einen Teil der Anlage, zum Teil schon mit den neuen Rampen, werde ich für sie frei halten“, verspricht Reichertz auch seinen alltäglichen Besuchern, auf ihre Kosten zu kommen.
Übrigens: Der von Alex Schmitz (33, vom Zupport Store) produzierte Dokumentarfim Agenda 2012 wird beim Filmfestival Max Ophüls Preis am 27. Januar in Saarbrücken gezeigt. Agenda 2012 geht beim größten Filmfestival der Region als Doku über die Entwicklung der Trierer Skater-Szene von den 80ern bis heute an den Start.
Trailer und weitere Infos zum Film: http://vimeo.com/41166794
Kommentar verfassen