Am Sonntag findet wieder, wie in den letzten Jahren, der deutschlandweite Tag des offenen Denkmals statt. Besucher können dabei hinter die Mauern und Türen von sonst verschlossenen Kulturbauten schauen. Auch in Trier öffnen einige Denkmäler ihre Türen für Interessierte und bietet Führungen an.
Alter Moselkran
Der sog. Alte Moselkran wurde nach einem 1413 mit der Stadt abgeschlossenen Vertrag durch den Schiffsmann Goebel und seine Ehefrau Margarete, Trierer Bürger und Pächter des hölzernen Schiffskrans, errichtet. Der zylindrische Putzbau mit drehbarem Kegeldach über einer vertikalen Holzachse, dem 12 m hohen Kaiserbaum, besitzt seit 1778 zwei Ausleger. Im Innern befindet sich ein aus Eichenholz gebautes Hebewerk mit zwei Laufrädern von mehr als 4 m Durchmesser. Der Kran am Moselufer ( Krahnenufer, 54290 Trier) öffnet zwischen 12-16 Uhr und bietet halbstündige Führungen.
Bastion Südallee
Der mächtige Rundturm, ein Rotsandsteinquaderbau mit verschiedenartigen Schießscharten und einem Durchmesser von knapp 15 m, wurde kurz nach 1540 errichtet, sein größtenteils im Boden versunkenes Souterrain diente als Geschützkammer. Die Bastion öffnet bereits um 11 Uhr die Türen und bietet ab da bis 16 Uhr stündlich eine Führung durch das Gebäude in der Kaiserstraße, Ecke Hindenburgstraße, 54290
Chorgestühl des Trierer Doms
Die Baugeschichte der ältesten Bischofskirche Deutschlands reicht bis ins 4. Jh. zurück. Das barocke Chorgestühl wurde in etwa drei Jahren vom Hamburger Ebenisten (Kunsttischler) Johann Justus Schacht mit 20 Gesellen aus ganz Deutschland für die Mainzer Karthause angefertigt und 1727 vollendet. Nach Auflösung der Karthause erwarb es das Trierer Domkapitel 1787. Prächtige Hermenpilaster trennen die einzelnen Felder der Rückwände, besonders kostbar sind die Einlegearbeiten mit Blumensträußen, Ornamenten und perspektivischen Architekturen in der Art des illusionistischen Malers und Architekten Andrea Pozzo. Für die Füllungen wurden 17 verschiedene Holzsorten sowie Elfenbein, Perlmutt und Zink verwendet. Das selten zugängliche Chorgestühl öffnet um 15 Uhr für eine einmalige Führung am Domfreihof 4b, 54290 Trier
Frankenturm und mittelalterlicher Keller
Romanischer Turmbau aus Kalkstein- und Ziegelmauerwerk mit durch Sandstein- und Kalksteinquader verstärkten Kanten, vermutlich um 1100 mit teilw. Verwendung römischen Mauerwerks, ist der am besten erhaltene Wohn- und Wehrturm unter den früh- und hochromanischen Trierer Turmbauten. Steht in der Dietrichstraße 5 und 6 , 54290 Trier. Der Komplex öffnet um 11 Uhr und bietet stündlich Führungen bis 16 Uhr an.
Führung: Fachwerkbauten um den Hauptmarkt
Konstruktion und Stilwandel sowie die allgemeine Entwicklung des Fachwerkbaus veranschaulichen zwei Führungen zu den Fachwerkbauten um den Hauptmarkt: Die Gebäudegruppe Hauptmarkt 22/23 und Simeonstr. 37 mit üppigem Zierfachwerk wurde um 1600 errichtet. Am Gasthaus Zur Glocke in der Glockenstr. 12 wurde einem älteren Bau mit massivem EG und zwei Fachwerkobergeschossen die Fachwerkfassade mit zweigeschossigem Fachwerk-Kastenerker wohl im 17. Jh. vorgesetzt. Das Haus Zur Glocke in der Glockenstr. 2, ein im Kern spätmittelalterlicher Fachwerkbau, wurde 1910/11 fast vollständig erneuert. Treff: Ecke Sternstraße, 54290 Trier um 11 und 14 Uhr.
Irscher Burg
Außengut des St.-Martin-Klosters, 975 Irsch erstmals als Gutsbezirk erwähnt. Pfarrei hl. Edith Stein nutzt die Burg heute als Pfarrhaus und Gemeindezentrum. Das sonst verschlossene Gebiet öffnet um 12 Uhr und bietet neben Führungen auch einige andere Sonderaktionen. Adresse: Propstei 2, 54296 Trier Irsch
Aktionen 12 – 16 Uhr St.-Georg-Kirche. 14 und 15 Uhr Kinderführung, 14 und 15 Uhr Autorenlesung: Resemie Kertels, lustige Dorfgeschichten – rund um die Irscher Burg. Burgschoppen, Kaffee und Kuchen und Infostand.
Max-Planck-Gymnasium, ehemaliges Kaiser-Wilhelm-Gymnasium
1911-13 in Formen der späten Neugotik errichtet. U. a. Prunkaula mit originaler Ausstattung: ausgemalte Spitztonne 11,5 m hoch aus Holz. Reiche Vertäfelung, geschnitztes Originalgestühl, 2010 restaurierte Klais-Orgel. Führungen um 13, 14 und 15 Uhr Sichelstraße 2, 54290 Trier
Aktionen 18 Uhr Orgelkonzert auf der historischen Klais-Orgel in der neugotischen Prunkaula. Es spielt KMD i. R. Ekkehard Schneck Werke von Mendelssohn, Rheinberger, Grieg, Hakim, Karg-Elert und Liszt.
Porta Nigra
Größtes nördlich der Alpen erhaltenes römisches Stadttor. Der Torbau wurde um 180 n. Chr. als Teil der ältesten Stadtbefestigung gebaut. Ihre Erhaltung verdankt die Porta Nigra dem griechischen Wandermönch Simeon, der 1028 hier einzog, um in Einsamkeit ein frommes Leben zu führen. So wurde sie nach seinem Tode zur Kirche umgebaut und blieb erhalten. Erst der französische Kaiser Napoleon I. ließ den Römerbau von den meisten Spuren seiner wechselhaften Vergangenheit befreien. Die jahrhundertelange Verwitterung der Steine gab der Porta Nigra das dunkle Aussehen, von dem sie bereits im 11. Jh. ihren Namen erhielt. Geöffnet von 9-18 Uhr mit besonderen Aktionen.
19 Uhr Hochamt zu Ehren des hl. Simeon in den historischen Mauern der Porta Nigra, musikalische Gestaltung: Kirchenchor von Liebfrauen und Abteier Blechbläserquartett, Hermeskeil. Im Anschluss an die heilige Messe kleiner Umtrunk. Achtung: kostenpflichtig, 11.30 und 14 Uhr Schauspielführungen.
Tagelöhnerhaus
Erbaut Anfang 19. Jh. als 1-geschossiges Reihenhaus mit aufgesetztem Satteldach und zwei kleinen Dachgauben in der Tagelöhnersiedlung des Maarviertels. Im 19. Jh. lebten im Vorort Maar vor allem Tagelöhner, kleine Handwerker und viele Gärtner. Gebäudegröße 6 x 6 m, Grundstücksgröße 90 qm, Holztreppe, nach Renovierung seit 2001 als Kunstatelier genutzt. Geöffnet zwischen 13-18 Uhr , Führungen auf Anfrage. Adresse Bachstraße 10, Maarviertel, 54292 Trier Nord
Aktionen Dokumentation zu den Holzbestandteilen des Objekts (Dachstuhl, Haustür, Fenster, Treppe, Ofen etc.), Kunstausstellung, musikalische Untermalung.
Weitere Informationen zu allen Denkmälern und ihren Aktionen findet ihr hier
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