Die Trierer Treveri Basketball Aktiengesellschaft stellt am Freitagmorgen Antrag auf Insolvenz. Ungewissheit, ob Saison zu Ende gespielt werden kann. Lizenzausschuss berät am Freitag über weiteres Vorgehen.
Trier. Die Treveri Basketball Aktiengesellschaft wird am Freitagmorgen Insolvenz beim Amstgericht Trier anmelden. Das Team um Vorstand Sascha Beitzel und dem für das Marketing zuständigen Sebastian Merten hat es nicht geschafft, die fehlenden 800 000 Euro im Budget zu beschaffen.
Dem Lizenzausschuss der Basketballbundesliga haben dies die Verantwortlichen der TBB am Donnerstagabend mitteilen müssen. Nach Aussage von Beitzel fehlen zwischen 300 und 400 000 Euro. Wie es jetzt weitergeht, ob es weitergeht und ob die Trierer Basketballer am Wochenende in Oldenburg antreten werden, dies bleibt bis zur Entscheidung des Ausschusses fraglich. Dieser wird erst am Freitagvormittag zusammenkommen und über die Konsequenzen für die TBB beraten.
Dann hat in Trier bereits der Insolvenzverwalter das Sagen. Laut 5vier-Informationen soll es sich dabei um den Trierer Spezialisten Thomas B. Schmidt handeln. Diesem obliegt dann auch die Entscheidung, ob die Saison zu Ende gespielt werden kann. Laut Merten sollte dies möglich sein. Eine Zusage des Lizenzausschusses vorausgesetzt. Dieser wird der TBB wohl wie in ähnlichen Fällen vier Punkte abziehen. Damit rückt der sportliche Abstieg in gefährliche Nähe.
„Wir sind seit Tagen mit dem Team im Gespräch. Die Mannschaft hat es den Umständen entsprechend aufgenommen. Trotz dieser Situation aber alles gegeben“, sagt Beitzel in seinem Statement.
Der Vorstand wird künftig kein offizielles Amt mehr übernehmen. Beitzel kündigte aber an, helfen zu wollen, damit die AG bestehen bleibt und auch künftig am Standort Trier Basketball gespielt werden kann. Die Entscheidung darüber, ob und wie Beitzel helfen kann, muss der Insolvenzverwalter treffen. Angesichts des mangelnden Vertrauens seitens der Sponsoren dürfte Beitzels Rolle überschaubar bleiben.
Fehlerhaftes oder gar falschen Zahlenmaterial haben laut Beitzel zur finanziellen Schieflage geführt. Beitzel betonte, dass er hätte die Zahlen besser prüfen müssen. Allerdings räumte er auch ein, dass vorgelegte Zahlen nicht richtig verbucht wurden. Neben dem Missmanagement auf Vorstandsebene muss sich auch das Kontrollgremium, der Aufsichtsrat gefallen lassen, seine Funktion nicht recht ausgeübt zu haben.
Bereits zum Jahreswechsel wurde klar, dass das Loch in den Kassen größer ist als angenommen. Daraufhin habe man externe Berater hinzugezogen, versicherte Beitzel. Diese hätten dann auch dazu geraten, Gehaltszahlungen einzustellen.
Fast ein Drittel des Gesamtetats fehlen der TBB und führen nun zum Insolvenzantrag. Den Verantwortlichen ist es nicht gelungen, neue Sponsoren an Land zu ziehen oder das Vertrauen von aktuellen Sponsoren zu erhalten, die das fehlende Geld hätten nachschießen können.
Jetzt liegt es am neuen Insolvenzverwalter, verloren gegangenen Vertrauen wieder herzustellen und den Spielbetrieb bis zum Ende der Saison zu sichern. Am Samstag werden Fans und Freunde des Trierer Basketballs sehen, ob es in der Jubiläumssaison noch eine Zukunft gibt.
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