Aus Salmrohr berichtet Florian Schlecht
Der FSV Salmrohr hat das Tief in der Fußball-Oberliga durch einen 2:0-Sieg gegen Borussia Neunkirchen überwunden. Die Gäste hatten zwei gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Doch dann schlug der Rheinlandpokal-Finalist durch Tore von Daniel Petersch und Markus Schottes zu. Eine spektakuläre Rettungstat leitete den Erfolg ein.
Julian Hohns gehörte zu den gefragten Männern nach dem 2:0-Sieg des FSV Salmrohr gegen Borussia Neunkirchen. Erst kam Gustav Schulz zu dem Innenverteidiger, dann klopfte Patrick Klyk ihm anerkennend auf die Schulter. Alle wollten wissen, wie das genau war in der 69. Minute, als Hohns auf fast unmögliche Weise den Rückstand im Oberligaspiel verhinderte. Amodou Abdullei, der Sturmtank der Gäste, bekam da aus fünf Metern einen Abpraller perfekt auf den Fuß. Mit aller Kraft schoss der Angreifer drauf. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Ball nicht reinging, glich der eines satten Lottogewinns. Doch auf der Linie stand noch Hohns, der die Situation mit dem Kopf entschärfte, ohne die Aktion bewusst zu steuern. „Ich konnte gar nicht viel machen bei der Geschwindigkeit des Schusses“, lachte der 24-Jährige. Und auch gesundheitlich überstand der Defensivspieler die Aktion ohne Probleme. „Immerhin habe ich mir im Heimspiel gegen Zweibrücken noch einen Nasenbeinbruch zugezogen. Ich musste also erst einmal gucken, ob noch alles dran ist“, scherzte Hohns.
Seine Rettungstat war zudem entscheidend für den Heimsieg vor 152 Zuschauern, weil nur eine Minute später seine Mannschaft über den eigenen Führungstreffer jubeln durfte. Daniel Petersch setzte da im gegnerischen Strafraum zum beherzten Solo an, zog ab und traf zum 1:0 (70.). Weil Salmrohr kurz vor dem Ende noch schwungvoll konterte, was besonders dem einleitenden Matondo Makiadi, dem auflegenden Tobias Baier und dem vollendenden Markus Schottes zu verdanken war (89.), konnte Trainer Klyk eine dunkle Woche abhaken.
Neunkirchen vergibt zwei Hochkaräter
Denn das Tief der sieben Tage, in denen die Meisterschaft mit drei sieglosen Spielen verspielt wurde, scheint nach dem Einzug ins Rheinlandpokalfinale in Morbach und der Bestätigung im Liga-Alltag zunächst verdaut. „Ich freue mich. Wir haben auch wieder ein besseres Spiel gezeigt“, lobte der Coach und gab ehrlich zu: „Neunkirchen hatte die hochkarätigeren Chancen.“
Tatsächlich vergab Julian Bidon im ersten Durchgang eine Gelegenheit, die in die Rubrik der hundertprozentigen Möglichkeiten gehört. Frei vor dem Tor, aus kurzer Entfernung, musste der ehemalige Trierer nur noch einen feine Kombination vollenden. Aber der Mittelfeldspieler schob den Ball nur an den Pfosten (35.).
Ansonsten war die erste Halbzeit über weite Strecken unspektakulärer Sommerfußball. Beiden Mannschaften war deutlich anzumerken, dass die letzte Spannung und Leichtigkeit fehlte. Salmrohr entfachte Gefahr zumeist über Standardsituationen. Johannes Kühne köpfte eine Ecke von Schulz knapp am Tor vorbei (16.). Als die Heimelf dann nach dem Seitenwechsel hektischer wurde und sich die Fehlpässe mehrten, verpasste es Neunkirchen, daraus Kapital zu schlagen.
Abdullei wird sich bei der Chance, mit der er an Hohns scheiterte, sicher noch einige Tage fragen, warum der Ball nicht ins Tor ging. „Wenn ich sagen würde, was ich denke, würde die Hälfte der Mannschaft nicht mehr für Borussia Neunkirchen spielen“, polterte Gästetrainer Dieter Ferner sichtlich enttäuscht über die schwache Ausbeute. „Wir haben ein ganz passables Spiel gezeigt, unsere Chancen nicht verwertet – und dann den Gegner eingeladen, Tore zu schießen.“
Petersch und „Schotti“ treffen zum 2:0-Sieg
Die Einladungen nahm Salmrohr an. Nach der Führung von Petersch und dem frischen Wind der eingewechselten Kräfte gewann die Heimelf zunehmend die Kontrolle. Ein Happy-End krönte dann den Tag. Markus Schottes, der immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde und in dieser Saison erst auf 128 Oberliga-Minuten kommt, belohnte sich mit dem entscheidenden Treffer.
„Jetzt wollen wir noch das Bestmögliche rausholen“, bekannte Julian Hohns. Der insgeheime Wunsch, Zweibrücken noch auf die Pelle zu rücken, hat sich mit dem 3:1-Sieg des Tabellenführers in Betzdorf zerschlagen. „Den zweiten Platz wollen wir aber noch verteidigen. Und danach können wir uns auf das große Highlight freuen.“ Gemeint ist das Cup-Endspiel gegen Eintracht Trier.
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Statistik
FSV Salmrohr – Borussia Neunkirchen 2:0 (0:0)
Salmrohr: Grub – Petersch, Kühne, Hohns, Zwick – Schraps, Schulz (66. Makiadi) – Mertinitz, Adrian, Fischer (76. Baier) – Schroeder (59. Schottes).
Tore: 1:0 Petersch (70.), 2:0 Schottes (89.).
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