Wenn es trotz Pokal-Aus Applaus von den Rängen hagelt – war der Auftritt gar nicht mal so übel. Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst verkaufte sich teuer – fast schon auf Augenhöhe und unterlag dem klassenhöheren SV Eintracht-Trier 05 im Rahmen der zweiten Rheinlandpokalrunde am Ende „nur“ mit 1:3. Der Oberligist schnaufte tief durch – nach einer kräftezehrenden Partie.
Dabei begann das Spiel vor ausverkaufter Hütte (500) ganz im Plan der Eintracht – die druckvoll und mit sehr viel Kraft den Pokal-Fight eröffnete und sich nach bereits drei Minuten in Führung brachte. Vorausgegangen ist ein Freistoß – den FSV-Keeper Yunus Akgül zunächst mit der Faust parieren konnte. Doch der Ball war noch im Spiel – gefährlich und genau vor den Füßen von Ex-Tarforster Jason Thayaparan, der schließlich Maß nahm und aus der Distanz seinen SVE mit dem 1:0 in Führung schoss (3.).
Auch im Folgeverlauf war die Eintracht zur Stelle. Die nächste Chance im blau-schwarz-weißen Bund – doch dieses Mal scheiterte Edis Sinanovic an Schlussmann Akgül (4.). Wiederum einen Wimpernschlag später verpasste Jan Brandscheid das Tor, der wieder in Keeper Yunus Akgül seinen Meister fand (5.). In den Anfangsminuten taten sich die Trierer Höhenkicker extrem schwer. Die Nervosität war spürbar – Ballverluste dementsprechend gehäuft, musste erst Torjäger Nicola Rigoni den verkrampften Knoten lösen, als er nach einem von Marc Picko ausgeführten Eckball zum 1:1-Ausgleich einschob (18.).
Ausgleich beflügelt Tarforst
Spätestens jetzt war Tarforst wach. Sehr wach – um genau zu sein. Das Spiel entwickelte einen offenen Charakter. Spielerisch kämpften sich Trierer Höhenkicker zurück – zeigten Moral und verbuchten sogar weitere Chancen das Spiel zu kippen. Wie etwa Nico Neumann – der nach zwanzig Minuten frei vor dem Tor die Führung nur um Haaresbreite verpasste (22.). Einen Rückschlag erhaschte der FSV schließlich kurz vor der Halbzeit, als Eintracht-Trier nach einem Strafraum-Foul von Fabio Fuhs – einen Elfmeter zugesprochen bekam, den Dominik Kinscher souverän zur erneuten Führung (1:2) verwandeln konnte (43.).
Nach Wiederanpfiff gleiches Bild – gleicher Lob. Tarforst auf Augenhöhe – und die Eintracht in Lauerstellung. Die nächste gute Möglichkeit in Richtung des Ausgleichs hatte Kapitän Frank Chalve – der nach einer Ecke, ausgeführt von Benedikt Decker, nur haarscharf vorbei köpfte (50.). Der Platzhirsch kämpfte um jeden Ball – bot Leidenschaft und hatte oftmals Pech vor der Stirn. Glück dagegen bei der Eintracht – die sich als Oberligist sichtlich schwer tat. Erst im Endspurt zeigten schließlich auch die 05er wieder mehr Kraft – als eine gute Chance der Eintracht eine Viertelstunde vor Schluss wieder vom Tarforster Torwart entschärft wurde (75.). Auch Ömer Kahyaoglu scheiterte nur knapp – als Akgül erneut Klasse bewies und seinen FSV im Spiel hielt (76.). Zehn Minuten vor Ende versäumte Nicola Rigoni erneut das Tor (80.) – ehe anschließend der zuvor eingewechselte Christopher Bibaku in der Nachspielzeit mit dem 1:3 aus Sicht der Hausherren alles klar machte (95.).
Lemke stolz – Cinar setzt den Rotstift an
„Wir haben über weite Strecken der Partie mit Eintracht-Trier sehr gut mitgehalten. Großes Kompliment an meine Mannschaft. Wir haben das Spiel offen gestaltet und der Eintracht dementsprechend einiges an Arbeit bereitet. Unterm Strich hatten wir einen guten Tag – und gegen Eintracht-Trier kann man auch mal 1:3 verlieren“, resümiert Tarforsts Chef-Trainer Holger Lemke den Pokal-Fight seiner Mannschaft. Sein Gegenüber Josef Cinar bemängelte bei seiner Elf besonders den ersten Durchgang des Spiels – wie er nach Spielende preisgibt: „Das Spiel in Tarforst war alles andere – nur nicht einfach. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir den Kampf nicht wirklich angenommen. Besser wurde es bei uns dann mit Verlauf des zweiten Spielabschnitts. Hier haben wir die Partie besser kontrolliert und in meinen Augen auch eine richtige Reaktion gezeigt. Alles in allem schon ein Stück verdient – obwohl uns Tarforst das Leben schon sehr schwer gemacht hat.“
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Weber – Rigoni – Neumann – Fuhs (89. Herres) – Schneider (85. Kssouri) – Heitkötter – Chalve – Decker (87. Rashidi) – Habbouchi – Picko
So spielte Eintracht-Trier: Wieszolek – Heinz – Maurer – Fischer – Brandscheid – Sinanovic (81. Bibaku) – König (60. Kahyaoglu) – Kinscher – R. Garnier (51. van Schaik) – Thayaparan – T. Garnier (32. Amberg)
Tore: 0:1 (3. Thayaparan) – 1:1 (18. Rigoni) – 1:2 (Strafstoß / 43. Kinscher) – 1:3 (95. Bibaku)
Schiedsrichter: Arndt Collmann
Zuschauer: 500 (AUSVERKAUFT)
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