Die zweite Niederlage in Folge ist perfekt! Nach Bitburg (0:1) – patzte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst auch am linken Rheinufer, als man am Samstagnachmittag der SG 99 Andernach mit 1:2 unterlag.

Während Andernach „Big-Points“ im Kampf gegen den Abstieg einfahren konnte – wirkten die Gesichter der Trierer Höhenkicker eher versteinert. Die Hausherren investierten viel – wenn auch spielerisch keine große Feinkost im SG-Trikot zuhause war. Und dennoch marschierten die Bäckerjungen munter auf – und überzeugten besonders mit Biss, Kampf und eine Menge Leidenschaft. Der Wille nach Erfolg war spürbar – was man bis dato vom FSV noch nicht so recht behaupten konnte. Tarforst tat sich schwer. Nicht nur im Vorwärtsgang – sondern auch in der Ballführung und -kontrolle. Andernach war meist immer einen Tick schneller – störte früh und bedankte sich oftmals für einen Ballverlust auf Seiten der Gäste. Nach zehn Minuten galt beim FSV das erste kräftige Durchatmen – als Andernach einen Kopfball direkt an die Latte drückte (10.). Eine Minute später war es aber dann passiert – als sich die SG 99 nach einem gut ausgeführten Eckball und einem anschließenden Kopfballtor von Tim Hoffmann nicht ganz unverdient in Führung brachte (11.). Großer Jubel bei der Bäckerjungen – die schließlich auch im Folgeverlauf gute Akzente Richtung Tor setzten. Nach knapp einer halben Stunde fiel fast sogar der zweite Treffer für den Platzhirsch – dieses Mal konnte aber Tarforsts Keeper Luca Merling einen weiteren Jubel der Gastgeber unterbinden (26.). Kurz vor der Pause stand erneut eine große Rettung geschrieben – nachdem Kader Toure einen weiteren möglichen Einschuss der SG 99 gerade noch so auf die Linie klären konnte (40.). „Wir müssen wach werden“, skandierte Nicola Rigoni kurz vor dem Kabinengang. Eine Aussage der Tarforster Nummer zehn – die den ersten Durchgang der Trierer Höhenkicker nicht hätte besser beschreiben können.
Nach dem Seitenwechsel kam Tarforst nun besser ins Spiel. Wenn auch nicht überstark – dafür aber mehr Spielanteile, erkämpfte sich der FSV nach knapp einer Stunde schließlich den 1:1-Ausgleich, den Mohammad Rashidi nach einem schönen Solo ins Andernacher Tor unterbringen konnte (57.). Perfekt war das Spiel der Gäste aber noch lange nicht. Der Kampf wurde zwar angenommen – doch nutzte Andernach immer wieder Ballverluste eiskalt aus, und schaltete blitzschnell in Konterangriffe um. Fast auch mit Erfolg – als nach einer guten Stunde gleich zwei Tarforster einen weiteren Treffer der SG 99 vereiteln konnten. Erst parierte Merling – konnte allerdings den Ball nicht greifen, anschließend drosch Frank Chalve das runde Leder weit in die andere Hälfte (67.). Hitzig wurden nun die Schlussminuten – und das auf beiden Seiten. Während sich beide Trainer scharfe Blicke zusendeten – versäumte der zuvor eingewechselte Nathan Benndorf zehn Minuten vor Schluss nur knapp (80.). Sein Abschluss mutig – jedoch zu lasch im Abgang. Zwei Minuten später fiel jedoch die erneute Führung für Andernach (1:2) – als wiederum Hoffmann nach einer Ecke munter und problemlos mit dem Kopf vollstrecken konnte (82.). Zwei Standards – zwei Tore mit Köpfchen und ein Schütze, der sich verdientermaßen feiern lassen durfte. Die letzte Aktion gehörte allerdings dem FSV – der noch ein letztes Mal zur großen Möglichkeit Richtung Ausgleich ausholte, am Ende aber wieder Pech im Abschluss aufwies. Eine starke Flanke von Elias Heitkötter flog zielgenau vor die Stirn von Benndorf, der in die Höhe aufstieg und mit dem Kopf nur haarscharf ein mögliches Tor versäumte (92.). Am Ende brannte sich somit eine schmerzhafte 1:2-Niederlage in die Bilanz ein – wenn auch keineswegs unverdient für die SG 99 Andernach, die mit Kampf und Biss am Ende das große Los ziehen durften.
„Von meinen Jungs war es keine gute Leistung gewesen. Von Anfang an taten wir uns enorm schwer gegen einen Gegner – der nicht nur sehr tief gestanden hat, sondern am Ende auch den Sieg wollte. Wir kamen mit den Standards überhaupt nicht klar – und kassierten auch zu viele Ballverluste. Nach vorne war es ebenfalls viel zu wenig von uns. Unterm Strich betrachtet geht der Sieg für Andernach somit völlig in Ordnung“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Team am Samstag in einer Woche (06. Mai) dann um 17:30 Uhr den TSV Emmelshausen begrüßt. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Toure (46. Chalve) – Schuch (66. E. Heitkötter) – Weber (75. Herrig) – Rashidi – Rigoni – N. Neumann (66. Bendorf) – B. Heitkötter – Arnold – Weirich
Tore: 0:1 (11. Hoffmann) – 1:1 (57. Rashidi) – 1:2 (82. Hoffmann)
Schiedsrichter: Gregor Loosen
Zuschauer: 80
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