Von Florian Schlecht
Fußball-Regionalligist Eintracht Trier hat das Testspiel beim Ligarivalen Mainz 05 II mit 1:4 verloren. Zur Pause stand es in einem temporeichen Spiel 0:0. Danach brach der Aufstiegsanwärter von der Mosel innerhalb von sechs Minuten ein.
Martin Schmidt ist in der Schweiz aufgewachsen, aber die Bedeutung der Fastnacht in Rheinhessen hat der Trainer von Mainz 05 II verstanden. „Nach so einem Testspiel kann ich die Spieler beruhigt in den Karneval abwandern lassen“, freute er sich über den 4:1-Erfolg gegen den Regionalliga-Rivalen Eintracht Trier am Abend. Roland Seitz war auf der anderen Seite nicht ganz in närrischer Stimmung. Dennoch hielt sich seine Kritik in Grenzen, weil er das Spiel mit gemischten Gefühlen sah. „In der ersten Halbzeit war es ein gutes Spiel mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Dann wurden wir innerhalb von ein paar Minuten so bestraft wie noch nie. Das darf nicht passieren.“
Innerhalb von sechs Minuten kassierte Trier nach dem Seitenwechsel drei Gegentore. „Danach war die Messe gelesen“, so Seitz. Der 19-jährige Lucas Röser schnürte schnell einen Doppelpack (50., 54.), danach legte Benedikt Saller nach (56.). „Wir haben in der Phase effizient gespielt und in der ersten Halbzeit gegen einen hochkarätigen Gegner solide verteidigt“, fand Schmidt. Die Eintracht verkürzte auf dem Kunstrasen am Bruchstadion-Gelände noch durch ein Elfmeter-Tor von Maximilian Watzka (59.). Toni Reljic stellte ebenfalls per Strafstoß aber den alten Vorsprung wieder her (82.). Probleme in der Kompaktheit offenbarte Trier in der Vorbereitung bereits bei den Spielen in Neunkirchen (1:2) und Elversberg (2:2).
Noch im ersten Durchgang war es ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Sowohl Trier als auch Mainz trafen je einmal Aluminium. Chhunly Pagenburg verbuchte die dicke Möglichkeit zur Führung nach knapp 20 Minuten, knallte den Ball aber nur an die Latte. Petr Sliskovic, der zur Winterpause nach einer Ausleihe zu Dynamo Dresden nach Mainz zurückgekehrt ist, beförderte das Leder nach einem Konter (Trier hatte zuvor eine Ecke) nur an den Pfosten. Watzka traf in der zweiten Halbzeit wiederum das Metall auf der anderen Seite. „Ich bin erst einmal froh, dass wir spielen konnten“, nahm Seitz trotz der Niederlage einige positive Aspekte mit auf die Heimreise. Nach dem ausgefallenen Regionalliga-Spiel gegen den SC Freiburg II hatten beide Vereine sich schnell abgesprochen und die Testspiel-Lösung vereinbart.
Dabei konnte der Eintracht-Coach nicht auf die Stammformation zurückgreifen. Torhüter Stephan Loboué (Adduktoren), Thomas Konrad (Pferdekuss), Steven Kröner (Innenbandzerrung) sowie die schon länger angeschlagenen Steven Lewerenz und Alon Abelski fielen aus. Besonders bei Abelski stellt Seitz noch ein Fragezeichen dahinter, wann der Regisseur nach seiner Behandlung bei Physiotherapeut Bernd Restle (Düsseldorf) wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Dafür lief erstmals seit September 2012 Christoph Anton nach seiner langen Verletzungspause von Beginn an auf. Das Talent startete im rechten Mittelfeld und komplettierte mit den Neuzugängen Marco Quotschalla als hängender Spitze und Erdogan Yesilyurt auf der linken Außenbahn die offensive Dreierreihe hinter Stürmer Pagenburg. „Das war absolut okay, alle haben Gas gegeben. Besonders in der ersten Hälfte war die gesamte Mannschaft sehr bemüht“, betonte Seitz, der nun hofft, dass seine Mannschaft am kommenden Wochenende wieder den Liga-Alltag aufnehmen kann. Dann steht am Samstag (14 Uhr) das Heimspiel gegen den FC Homburg bevor.
Trier: Lengsfeld – Brighache (60. Dingels), Klinger, Hollmann, Zittlau – di Gregorio (75. Spang), Watzka – Anton (60. Michels), Quotschalla (80. Sözen), Yesilyurt – Pagenburg (60. Kuduzovic).
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