Wer diesen Sommer in die Höhe strebt, der sollte einen Besuch in der Kletterhalle Cube Trier ins Auge fassen. Die 5vier.de Redakteure Lars Eggers und Stefanie Braun haben sich angeseilt und den Aufstieg gewagt.
Schon wenn man an der Diedenhofener Straße auf den Parkplatz einbiegt kann man die asymmetrischen Wände mit den zahllosen bunten Plastikgriffen und -tritten erkennen, die sich außen an das Cube schmiegt, welches seinen Namen zumindest rein äußerlich zu Recht trägt. Wir werden in dem würfelartigen Gebäude von unserer Aufsicht Rike, 22 Jahre, freundlich begrüßt. Heute wollen wir die Wand hoch gehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Es dürfte kaum einen besseren Ort dafür geben, als die Kletterhalle Cube Trier. Die Halle gehört zu den modernsten Kletterhallen in ganz Deutschland und bietet mehr als hundert Routen aller Schwierigkeitsstufen auf 15 Metern Kletterhöhe.
Der erste Versuch
„Man braucht viel Kraft und Körperspannung zum Klettern“, erklärt Rike, die selbst seit eineinhalb Jahren klettert und uns gerade in die Sicherungsgurte hilft, „Aber im Prinzip kann jeder klettern, man muss da kein zusätzliches Krafttraining machen. Das pumpt zwar die Muskeln auf, aber die Sehnen und Gelenke sind es, die man braucht, um die Wand hoch zu kommen.“ Klettern ist gesund – das ist sicher. Es fördert die Körperbeherrschung und bietet ganzheitliches Training aller Muskelgruppen – im wahrsten Sinne des Wortes bis in die Fingerspitzen. Besonders die Rumpfmuskulatur, darunter auch der Rücken, wird gestärkt. „Die ersten zwei Jahre muss man etwas aufpassen“, erklärt Rike, während meine Kollegin Stefanie Braun den ersten vertikalen Ausflug wagt, „Es ist eine ungewohnte Belastung für Schultern und Gelenke, da sollte man sich langsam heranwagen und es nicht übertreiben – wie bei jedem anderen Sport eigentlich auch.“ Meine erste Klettertour mit Top-Rope-Sicherung endet bereits wenige Meter über dem Boden, die Höhenangst setzt ein. Erst als ich abgeseilt werde und merke, dass es auch für die recht schmale 22-jährige kein Problem ist, meine gut 100 Kilo zu sichern, fasse ich etwas mehr Mut und möchte es noch einmal probieren – dieses Mal in der Außenanlage des Cubes.
Ein kommunikativer Sport mit Zeitaufwand
„Höhenangst ist völlig normal“, meint Rike. Sie selbst leide auch unter Höhenangst und hat sich Stück für Stück höher getastet. Hier ist es von Vorteil, dass man das Klettern nie allein in Angriff nimmt, man braucht Anleitung, eine geschulte Person, die einen sichert und einem zuspricht – Mut und Tipps, wie es weitergeht, wenn man selbst den farbig gekennzeichneten Weg nach oben verloren hat. „Klettern ist ein sehr kommunikativer Sport“, so die Studentin, die ihren Weg aus Berlin nach Trier gefunden hat, „Man achtet aufeinander und lernt viele interessante Menschen kennen, während man sich Stück für Stück weiter hoch arbeitet. Kletterer sind freundliche Abenteurer.“ Ich mache mich an meinen zweiten Aufstieg und arbeite mich Meter für Meter nach oben – höher, als ich gedacht hätte. Das Vertrauen in die Sicherung und die anfeuernden Worte von unten treiben mich dann tatsächlich trotz lahmender Arme bis an das oberste Ende der Kletterwand – ein sprichwörtlich erhebendes Gefühl mit einer wunderschönen Aussicht bis auf die Mosel. Das Gefühl, etwas bewältigt zu haben ist deutlicher und – vor allem nach einem Blick auf meine über zehn Meter weiter unten stehende Kollegin – sehr viel lebendiger, als bei den meisten anderen Sportarten. Wir machen erst einmal eine Pause, erholen die Arme und Beine. „Wer klettert, der muss schon etwas Zeit mitbringen – mindestens drei Stunden muss man einrechnen, viele sind auch mal den ganzen Tag hier“, weiß Rike zu erzählen. Von den Kosten her bewegt sich das Klettern im Bereich der mittelmäßig teuren Sportarten. Man sollte einen Einsteigerkurs besuchen (im Cube Trier für 80 Euro in zweimal zweieinhalb Stunden zu absolvieren) und muss den Eintritt für die Kletterhalle bezahlen. Dazu kommen über kurz oder lang eigene Schuhe, Gurte und Seile – wie bei den meisten Sportarten muss eben ein wenig Geld für das eigene Equipment auf den Tisch gelegt werden.
Klettern ist Sport mal anders – mehr Adrenalin, eine andere Art von Anstrengung und mit einer Dynamik, die man sonst wohl kaum finden dürfte. Die vielen verschiedenen Varianten (Top-Rope, Vorstieg, Bouldern, etc.) stellen sicher, dass für jeden etwas dabei ist.
Der 5vier.de- Tipp: unbedingt einmal ausprobieren!
Die persönlichen Eindrücke an der Kletterwand von Redakteurin Stefanie Braun gibt es demnächst. Nicht verpassen!
Kommentar verfassen