Eifel. Bei einer Neugestaltung des Gartens stellen sich viele Fragen. Was muss beachtet werden? Wie gehe ich am besten vor? Was kommt zuerst, was zuletzt? Der Naturpark Südeifel gibt einige Basistipps.
Wichtig ist zuerst darüber nachzudenken, wie der Garten später aussehen und wie er genutzt werden soll. Wird der Garten als Nutzfläche genutzt oder vor allem zur Erholung? Was ist auf dem vorhandenen Grundstück realisierbar? Ebenso ist es sinnvoll zu beachten, welche Veränderungen sich durch das Älterwerden der Gartennutzer ergeben, damit einige Elemente später ohne großen Aufwand angepasst werden können, beispielweise kann aus einer Sandgrube für Kinder ein naturnaher Gartenteich werden. Ist eine Wunschliste erstellt von Elementen, die im Garten vorhanden sein sollen, geht es an die grobe Flächenaufteilung: Wo ist der richtige Platz für ein sonniges Stauden- und Kräuterbeet oder einen Gartenteich, wo findet eine Sitzgelegenheit einen guten Platz? Dabei müssen die lokalen Gegebenheiten berücksichtigt werden, beispielsweise die Bodenbedingungen, das vorherrschende Klima und der Schattenwurf durch Gebäude und (wachsende) Pflanzen.
Maßstabsgerechte Ansichten zeichnen
Während der Planung ist es von Vorteil eine oder mehrere maßstabsgerechte Ansichten mit Gebäuden, Gartenelementen und vorhandenen sowie geplanten Gehölzen zu zeichnen. So können die Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Gestaltung gut erfasst werden. Übersichtlichkeit und Maßstabstreue spielen dabei eine große Rolle, weniger künstlerische Fähigkeiten. Werden dann die Gartenteile benannt und Erklärungen beigefügt wird schnell klar, welche Materialien und Arbeitsschritte benötigt werden.
Erst wenn die Form des Gartens, die Wegführung- und Gestaltung sowie die Plätze feststehen, sollten Materialien und Pflanzen ausgewählt werden. Es bietet sich an, heimische Pflanzen und Steine zu verwenden. Sie sind häufig kostengünstiger, es werden Transportwege gespart (Nachhaltigkeitsgedanke) und so wird das ortstypische Erscheinungsbild bewahrt. Um sich die Entwässerung und Kosten für die Abwassergebühr zu sparen, können wasserdurchlässige Betonsteine genutzt werden, Fugen zwischen Natursteinen haben denselben Effekt. Doch in welcher Reihenfolge erfolgen die Bau- und Pflanzenmaßnahmen idealerweise? Als Faustformel gilt: rückwärts aus dem Garten hinaus arbeiten, damit bereits angelegte Areale nicht beschädigt werden. Zudem müssen die Kosten der Baumaßnahmen sowie die Jahreszeiten bei der Pflanzung berücksichtigt werden.
Auswahl der Pflanzen
Bei der Auswahl der Pflanzen sind besonders der Standort und die Lichtverhältnisse zentrale Kriterien. Sollen Bäume im Garten Platz finden, sind deren Höhe und Kronendurchmesser zu berücksichtigen sowie der Abstand zum Nachbargrundstück. Ist der Garten sehr schattig, eignen sich Stauden, Gräser und Farne, wenn der Boden feucht ist und reich an Humus. Statt einer pflegeintensiven Schnitthecke können passende Kletterpflanzen einen Zaun oder eine Sichtschutzwand begrünen. Außerdem kann der Anbau von Gemüse im eigenen Garten gelingen, wenn die für den jeweiligen Garten passenden Gemüsesorten gepflanzt werden. Alle heimischen Pflanzen locken mit ihren Blüten und Früchten Tiere in den Garten und tragen somit zum Artenerhalt bei.
Als Gartenlaie ist es ratsam professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn es sich bei der Neugestaltung des Gartens um ein größeres Projekt handelt. Landschaftsarchitekten erstellen ein Konzept und betreuen später die Umsetzung durch Landschaftsgärtner. Lassen Sie sich vor dem Beratungsgespräch die Kosten für eine Gartenberatung bestätigen. Hilfreich ist es, wenn die Gartenfachleute vor dem Gespräch einen ausgefüllten „Gartenfragebogen“ erhalten. Durch den Fragebogen können sich alle Beteiligten im Vorfeld besser über die grundsätzlichen Wünsche und Vorstellungen verständigen. Einen „Gartenfragebogen“ stellen viele Firmen im Garten- und Landschaftsbau auf ihren Webseiten zum Ausfüllen bereit. Eine informative und anschaulich gestaltete Broschüre zur Gartengestaltung rund ums Eigenheim hat die Gartenakademie Rheinland-Pfalz auf www.gartenakademie.rlp.de in der Kategorie „Service“ veröffentlicht.
Tipp: Mein barrierefreier Garten
Beim Anlegen des neuen Gartens ist es sinnvoll das Thema Barrierefreiheit mitzudenken. Denn selbst wenn aktuell keine körperliche Einschränkung vorliegt, ist ein möglichst barrierearmer Garten mit fortschreitendem Alter wesentlich praktischer und eine spätere Umgestaltung entfällt. Der Weg ist die wichtigste Verbindung zwischen Haus und Garten, alle Bereiche sollten gefahrlos und barrierefrei erreichbar sein. Der Weg sollte mindestens 90 cm breit sein, die Steigung maximal 6 Prozent auf einer Strecke von 10 m betragen. Es sollten rutschhemmende und griffige Bodenbeläge verwendet werden (z.B. eine wassergebundene Wegedecke, wasserdurchlässiges Pflaster). Der Wegebelag selbst, aber auch die Einfassung des Weges, sollte nicht herausstehen, es dürfen keine Stolperstellen gebaut werden. Anstelle von Treppen sollten Rampen vorgesehen werden. Zum Gärtnern im Rollstuhl eignet sich beispielsweise eine niedrige Kräuterspirale, ein unterfahrbares Hochbeet oder etwa Spalierobst.
PM – Zweckverband Naturpark Südeifel ZV
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Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Christine meint
Wir wollen einen Garten anlegen. Wir haben auch schon darüber nachgedacht, wie dieser später aussehen und genutzt werden soll. Das hat bei uns ein bisschen länger gedauert.
Ferdinand meint
Endlich habe ich den Beitrag zur Gartengestaltung gefunden, den ich gebraucht habe. Ich werde die neuen Informationen verinnerlichen. Danke für die tolle Arbeit!