Von Florian Schlecht und Alexander Heinen
Die Rheinlandligasaison neigt sich ihrem Ende zu und die ersten Entscheidungen stehen an. Burgbrohl kann in Morbach Meister werden und im Abstiegskampf will der FSV Tarforst das nächste Lebenszeichen setzen.
FSV Tarforst – SG Ellscheid (Samstag, 17:30 Uhr)
Spät, aber dennoch rechtzeitig beginnt der FSV Tarforst zu punkten. Am Dienstag gewann die Elf von Trainer Patrick Zöllner beim direkten Abstiegskonkurrenten SG Malberg mit 0:2 und lieferte eine souveräne Partie ab. Ungewohnt in dieser Spielzeit, denn bislang konnte der FSV seine Perfomance nur selten wiederholen. Das soll jetzt anders werden, um das Unwort „Bezirksliga“ nie mehr aufkommen zu lassen. Am Samstag kann der Abstand weiter vergrößert werden, dann kommt die SG Ellscheid, der das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals steht.
„Wir können uns in der Tabelle extremst verbesser“, weiß auch FSV-Trainer Patrick Zöllner, der mit der Entwicklung seiner Mannschaft zufrieden ist. „Das Lazarett hat sich gelichtet und wir haben mehr Spieler zur Verfügung.“ Gegen Ellscheid muss Zöllner nur auf Murat Yalcin verzichten, Lauritz Meis ist fraglich. „Außerdem sind wir sehr Ballsicher geworden und möchten den Schwung der letzten Partien mitnehmen.“ In der Defensive stehen die Tarforster nun besser, auch in der Offensive zeigt der Trend deutliche nach oben. Torjäger Patrik Kasel kann seinem Team mit wichtigen Treffern helfen, dahinter harmonieren Tobias Spruck und Florian Weirich immer besser.
Eintracht Trier U23 – TuS Mayen (Sonntag, 16 Uhr)
Die Zuschauer erwartet ein Duell auf Augenhöhe, das verspricht zumindest die Tabelle. Beide Mannschaften sind mit 49 Zählern punktgleich, am vergangenen Dienstag feierte die TuS Mayen gegen Mülheim-Kärlich ein 6:0-Torfestival. „Sie haben eine gute Mannschaft und die Ambitionen wieder höherklassig zu spielen“, bewertet SVE-Trainer Herbert Herres die Mayener. Besonders wachsam muss der SVE in der Abwehr sein, denn im Angriff der Vulkaneifeler spielt mit Herve Louloulaga der zurzeit erfolgreichste Spieler der Rheinlandliga (23 Tore).
Wenig entspannt gestaltet sich die Personallage bei der U23. „Viele Spieler sind angeschlagen“, bemängelt Herres. „Der Kunstrasen macht sich bemerkbar, das geht sehr auf die Gelenke.“ Fraglich sind Besart Aliu, Tim Hartmann, Alexandru Balota und Kevin Arbeck. Schon bei der Niederlage gegen Rot-Weiß Koblenz musste Herres Tim Hartmann und Carsten Cordier schonen, die Probleme mit der Leiste hatten. „Wer am Sonntag auflaufen kann wird sich erst im Abschlusstraining zeigen. Die Personalprobleme haben sich auch gegen Koblenz bemerkbar gemacht, da waren wir die ersten 20 Minuten nicht wach. Aber wir werden das durchstehen.“
Mosella Schweich – FC Karbach (Samstag, 18 Uhr)
„Die Tabelle ist wieder enger geworden“, warnt Eric Schröder, Trainer von Mosella Schweich. Er deutet auf die Erfolge der SG Kyllburg und des FSV Tarforst, die beide Boden im Abstiegskampf gut machen konnten. „Wir brauchen noch Punkte und möchten den Klassenerhalt selber regeln und uns nicht auf andere verlassen. Das ist eine brutale Liga, in der jeder gegen jeden gewinnen kann.“ Auch das Restprogramm der Mosella ist alles andere als leicht, denn die Schweicher müssen bis auf das Schlussspiel in Neitersen ausschließlich gegen Teams aus der oberen Tabellenhälfte ran.
Der Gegner aus dem Hunsrück wird derweil zur Wundertüte. Die Meisterschaft kann Karbach wohl abschreiben, denn schon an diesem Wochenende kann die Spvgg Burgbrohl den Aufstieg in die Oberliga klar machen. „Sie haben aber trotzdem eine sehr gute Truppe“, merkt Schröder an. Personell bleibt die Lage an der Mosel weiter angespannt. „Es sind einige Spieler angeschlagen, aber wir haben einen breiten Kader. Andere Spieler werden in die Bresche springen.“ Immerhin kann Eric Schröder wieder auf Ismail Omayrat und Andreas Schneider zurückgreifen, die in den letzten Spielen angeschlagen waren.
„Im Winzerkeller waren wir zuletzt sehr heimstark, das soll natürlich so bleiben. Wenn wir diesen Willen zeigen, dann werden wir gegen Karbach erfolgreich sein“, fordert Schröder.
SV Morbach – Spvgg Burgbrohl (Samstag, 16 Uhr)
Wenn der FC Karbach und die U23 der TuS Koblenz ihre Spiele am Wochenende nicht gewinnen, dann könnte die Spvgg Burgbrohl mit einem Sieg gegen den SV Morbach den Aufstieg in die Oberliga klar machen. „Burgbrohl soll zuhause Meister werden, das ist viel schöner“, merkt SVM-Coach Bernd Schreiber kess an. Auch das Ausscheiden im Bitburger Rheinlandpokal gegen den FSV Salmrohr beeinträchtigt die Zuversicht im Hunsrück nicht. Ganz im Gegenteil. „Wir haben gegen einen Oberligisten gespielt, der zur Spitzengruppe gehört. Und selber haben wir zuletzt noch gegen den Abstieg in die Bezirksliga gekämpft. Dafür haben wir uns gut präsentiert. Das war aller Ehren wert.“
Von Müdigkeit möchten die Morbacher nichts wissen, auch nicht von den vielen Leistungsträgern, die verletzt ausfallen. „Für das Wochenende sind wir frisch. Gegen Salmrohr habe ich auch nicht gesehen, dass die Mannschaft nicht durchhalten kann“, stellt Schreiber fest. Dennoch: Morbach braucht wie Mosella Schweich noch Punkte, um im Abstiegskampf auf Nummer sicher zu gehen.
Kommentar verfassen