Von Niklas Stilz (Text), Lars Eggers (Video) und Benjamin Judith (Interviews)
„Leo!“, „Vor, vor, vor!“ oder „ruuuuuhig“ hallte es heute endlich wieder über den Trainingsplatz am Trierer Moselstadion. Das Team von Trainer Roland Seitz kam nach knapp fünfwöchiger Pause wieder zusammen – und das fast vollständig. Mit Ausnahme von Kevin Heinz und Erik Michels hatte man den kompletten Kader an Bord. Im Training ging es dann gleich ordentlich zur Sache.
„Wir sind sehr froh, dass es endlich wieder losgeht. Fünf Wochen ist schon verdammt lang, nach vier Wochen bekommt man daheim dann langsam Langeweile“, freut sich der Spielmacher des SVE, Alon Abelski. „Heute hat man gemerkt, dass die Jungs wieder richtig Bock hatten.“ In der Tat war man als Beobachter beeindruckt von Tempo und Intensität des Trainingsspiels, das erahnen ließ, wie sehr sich das Team auf das Ende der fußballfreien Zeit gefreut hat. Auch Coach Seitz sah seinen Spielern die Lust auf Fußball an: „Man hat gemerkt, dass die Jungs heute Spaß hatten und sich gefreut haben, nach der sehr langen Pause endlich wieder gegen den Ball zu treten.“
Dass es sich Trainer und Spieler in der Winterpause trotzdem haben gut gehen lassen, war allen Beteiligten deutlich anzumerken. Trainer Roland Seitz strahlte den Anwesenden nach seinem Fuerteventura-Urlaub braun gebrannt entgegen und auch Abelski hat die Zeit um den Jahreswechsel durchaus genossen: „Bei uns war alles ganz ruhig. Silvester habe ich mit Freunden und meiner Familie ganz entspannt daheim verbracht. Ansonsten gab es nur kleinere Urlaube in München und Berlin, nichts Aufregendes.“
Vorbereitung für „Operation Aufstieg“
Aufregend wird es für Eintracht Trier spätestens am Wochenende um den 22. Februar, wenn es zum Auftakt der Rückrunde gegen den SVN Zweibrücken wieder um Punkte geht. Klar ist: Einen Fehlstart, wie in den vergangenen Jahren, soll es diesmal nicht geben. Das Trainerteam jedenfalls hat sich keine großartigen Änderungen und Tricks für die Vorbereitung ausgedacht, um besser ins neue Jahr zu starten. „Nein, was Besonderes haben wir uns nicht überlegt. Wir werden aber natürlich sehr fokussiert und konzentriert arbeiten, wie in den letzten Jahren auch. Außerdem fahren wir ja noch ins Trainingslager nach Belek. Das ist schon ein Highlight, auf das sich die Jungs bereits jetzt freuen“, lies Trainer Seitz verlauten.
Edel-Techniker Abelski sieht das ähnlich: „Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir gut in die Vorbereitung reinkommen, konzentriert arbeiten und dann alles geben für den 22. Februar – das ist jetzt erst mal unser Ziel.“ Ein gelungener Start in die Rückrunde hat für den Aufstiegskandidaten laut dem 24-Jährigen oberste Priorität: „Wichtig sind besonders die ersten drei bis vier Spiele. Danach kann man langsam eine Prognose abgeben, ob es für ganz oben reichen wird.“ Schon eine alte Fußballweisheit besagt: In dieser Phase der Saison kannst du das Aufstiegsrennen nicht gewinnen, wohl aber verlieren.
Suche nach Verstärkungen
Damit es dazu nicht kommt und der SVE bis ganz zum Schluss oben mitspielen kann, bedarf es allerdings noch der ein oder anderen Ergänzung des Kaders. Mit Sascha Wolfert (23) vom SV Wehen-Wiesbaden und dem derzeit vereinslosen Stefan Winkel stehen schon zwei konkrete Kandidaten zur Stärkung der Offensive bereit. „Bei Sascha Wolfert warten wir auf eine Entscheidung. Wir haben schon vor einiger Zeit Kontakt zu ihm aufgenommen und hoffen jetzt, ihn verpflichten zu können“, gibt Seitz zu Protokoll. Ein Leihgeschäft scheint aufgrund der vertraglichen Situation des Spielers derzeit am wahrscheinlichsten zu sein.
Beim anderen potenziellen Neuzugang Stefan Winkel sieht die Sache schon ein bisschen anders aus. Der Ex-Hamburger, zuletzt bei TuS Havelse unter Vertrag, wird sich ab morgen bei der Eintracht präsentieren dürfen. Vorerst noch nicht als fixer Neuzugang, sondern als Probespieler, sieht Trainer Seitz in dem 23-Jährigen großes Potenzial: „Stefan kann in der Offensive jede Position bekleiden und hat beim HSV und dem FC St. Pauli auch schon mal ganz oben angeklopft.“ Laut Seitz gibt es allerdings mehr Alternativen als nur die beiden genannten. Insgesamt „stehe man mit vier bis fünf Spielern in Kontakt“ und hat als grobe Vorgabe ausgegeben, im Idealfall zwei Neuzugänge präsentieren zu können.
„Junge Wilde“ wieder mit dabei
Wieder mit dabei sind auch zwei Youngster, die nach schweren Verletzungen wieder angreifen wollen. Albutrin Aliu (19) und Erik Michels (21) werden in der beginnenden Vorbereitung endlich wieder auf dem grünen Rasen zu sehen sein. Auf Michels jedoch wartete man beim Training heute vergebens – der Offensivspieler hat sich bei einem Autounfall unter der Woche leicht verletzt und wird erst in einigen Tagen wieder zur Verfügung stehen.
Dass die beiden allerdings sofort Verstärkungen für das Team darstellen, glaubt ihr Trainer noch nicht: „Es ist schön, dass die beiden wieder mit an Bord sind. Sie müssen jetzt schnell versuchen den Rückstand zu den anderen Spielern aufzuholen und sich dann über das Training, Freundschaftsspiele und bei der U23 für höhere Aufgaben empfehlen.“ Druck möchte er den Jungen dabei aber nicht machen: „Sie dürfen und sollen sogar Fehler machen, nur so lernt man schließlich was.“
[statistik]Das erste Testspiel der Eintracht steigt am 18. Januar gegen den SV Elversberg. Gespielt wird im Stadion der Saarländer, der Anstoß erfolgt um 14 Uhr.[/statistik]
Das VIDEO zum Spiel
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