
Gemeinsam Kinder beim Trauern begleiten
Trier/Trier-Saarburg – „Papa ist tot!“ – Ein Satz wie ein Schlag, der oft jahrelang nachhallt. So oder ähnlich trifft er jedes Jahr etliche Kinder und Jugendliche auch in und um Trier. Er lässt Familien verzweifelt und hilflos zurück, verbliebene Angehörige, die jeder für sich um Fassung ringen, Familiengefüge, die aus den Angeln gehoben sind. So unterschiedlich die Umstände, so ähnlich sind die praktischen Probleme und die Überforderung, die bleiben. Für die Trauer der Kinder gibt es häufig wenig Raum.
„Einen solchen Raum zu schaffen, damit die Kinder und Jugendlichen den Verlust verarbeiten können, bewusste Erinnerungsmöglichkeiten bieten, Begegnung mit Anderen in ähnlicher Situation – all das sind Aufgaben unseres Trauerzentrums Lacrima“, sagt Margret Henn. Die ausgebildete Trauerbegleiterin leitet seit Herbst die Johanniter-Beratungsstelle und die drei alle 14 Tage parallel stattfindenden Trauergruppen für Kinder, Jugendliche und ihre Angehörigen in Trier-Nord. Seit Frühling 2017 hat Lacima (lat. Träne) Trier schon hunderten Menschen durch Beratung und Trauerbegleitung geholfen. Das Team aus derzeit acht Frauen möchte wachsen: „Wir bekommen aktuell immer mehr Kontakt zu trauernden Familien. Der Bedarf ist sehr groß aber unser ehrenamtliches Team zu klein“, wirbt Henn um Mitstreiter: „Die Trauerbegleitung würde auch durch Männer im Team noch sehr bereichert“, ist sie sich sicher.
Kostenlose Ausbildung zum ehrenamtlichen Trauerbegleiter
Die ehrenamtliche Arbeit erfordert keine spezielle Vorbildung: „In mehreren intensiven Wochenendseminaren bilden wir Mitarbeiter zu Trauerbegleitern aus. Dabei sind Coaches mit bundesweiter jahrzehntelanger Erfahrung beteiligt“, sagt die Klangpädagogin, die selbst viele Jahre als Hospizbegleiterin gearbeitet hat. Wichtig sei, den Kindern sensibel begegnen und sich selbst zurückzunehmen zu können sowie im eigenen Handeln Echtheit, Mitgefühl und Annahme auszudrücken. „Aktive sollten sich idealerweise mit ihrer eigenen Trauer auseinander gesetzt haben, um offen auf die Kinder zugehen zu können, ihnen in ihrer Trauer zu helfen und um das Thema Tod enttabuisieren zu können“. Rund drei Stunden Zeit pro Woche erfordern Gruppenstunden, Vorbereitung und Supervision.
Interessenten melden sich gern per Mail an [email protected] oder direkt telefonisch an Lacrima-Leiterin Margret Henn, Tel. 0174- 244 69 83
Die Johanniter im Regionalverband (RV) Trier-Mosel
Die Johanniter im RV Trier-Mosel engagieren sich gemeinnützig mit rund 170 haupt- und 130 ehrenamtlichen Kräften sowie 5000 Fördermitgliedern karitativ in der Tradition des evangelischen Johanniterordens. Von der ambulanten Altenpflege über Behindertenbegleitung, Breitenausbildung etwa in Erster Hilfe sowie Jugendhilfe reicht das Dienstleistungsspektrum bis hin zu Wohngruppen für Kinder sowie minderjährige Flüchtlinge. Mit gemeinnützigen Projekten wie Kindertrauergruppen, Sprachpaten und Babypraktika nehmen die Johanniter eine soziale Stützfunktion für die Region ein.
Zurück zur Startseite geht’s hier – 5vier.de
Wir suchen Praktikanten (m/w/d) und Redakteure (m/w/d).
Melde dich einfach unter [email protected].
Denn: Motivation ist wichtiger als Erfahrung!
Schreibe einen Kommentar