Seit 1980 hat sich die Zahl der infolge eines Infarkts verstorbenen Menschen hierzulande halbiert, beziffert das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung e.V. Dennoch stellt der Herzinfarkt nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen dar. Wie man das eigene Erkrankungsrisiko senken kann war eines der Themen einer Informationsveranstaltung des Herzzentrums im Brüderkrankenhaus Trier.
Informationsveranstaltung des Herzzentrums Trier rückte Thema Ernährung in den Fokus
Das Herz ist ein fleißiges Organ, etwa 7.000 Liter Blut pumpt der faustgroße Hohlmuskel täglich in den Körper. Wenn denn das Blut ungehindert fließen kann und der Blutfluss nicht durch Ablagerungen in den Gefäßen ausgebremst wird. Dann ist ein Herzinfarkt programmiert, erläuterte Dr. med. Michael Lindner, Oberarzt der Kardiologie des Herzzentrums Trier. Wolle man irreversible Schäden vermeiden, blieben nach einem Infarkt maximal 120 Minuten, um das betroffene Herzkranzgefäß wieder zu öffnen, berichtete sein Kollege Dr. med. Jürgen Leick und stellte die heute gängigen Therapieverfahren vor, die zu einer spürbar höheren Überlebensrat geführt haben. „Wir wollen, dass Sie nach dem Herzinfarkt wieder zurück ins Leben können, um dies aktiv zu gestalten“, so Dr. Leick, der zugleich deutlich machte: Auch nach einer erfolgreichen Behandlung im Katheter-Labor sei das Leben nach einem Infarkt ein anderes. Hier ist der Patient mit den behandelnden Kardiologen gefordert, sein Risiko für einen erneuten Infarkt zu reduzieren.
Wäre das Leben davor ein anderes gewesen, wäre es womöglich nicht zum Infarkt gekommen. So nahm der Faktor Lebensstil und hier besonders Ernährung und Bewegung einen breiten Raum in der von Professor Dr. med. Nikos Werner, Chefarzt Kardiologie und Leiter des Herzzentrums, moderierten und gut besuchten Veranstaltung ein. Doctor medic Silvia Popescu, Chefärztin Kardiologie im Zentrum für ambulante Rehabilitation (ZAR) Trier, wartete in ihrem Vortrag mit einem ernüchternden Befund auf: 45 Prozent der Menschen hierzulande treiben niemals Sport. Dabei sei erwiesen, dass schon 15 Minuten Bewegung täglich das Sterblichkeitsrisiko durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung spürbar senken, erläuterte Dr. Silvia Popescu.
Faktor Ernährung
Professor Dr. med. Hauke Heinzow, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin I im Brüderkrankenhaus, konzentrierte sich auf den Faktor Ernährung: Weltweit gebe es inzwischen mehr fettleibige als unterernährte Menschen. Gerade in Ländern wie Deutschland liege die tägliche Energiezufuhr über dem Bedarf, würden also die meisten Menschen mehr Kalorien zu sich nehmen als ihr Körper im selben Zeitraum verbrenne. Doch laut Heinzow ist mehr als ein Drittel der Bevölkerung nicht dazu bereit, ihr Essverhalten zu ändern.
Das jedoch sollte, wer Herz- und Kreislauf nicht einem fortlaufenden Stresstest mit potenzieller Todesfolge unterziehen möchte. Denn was für so ziemlich alle Krankheiten und gesundheitliche Einschränkungen gilt, trifft besonders auf den Herzinfarkt zu – jede und jeder hat es auch selbst in der Hand, sein Risiko zu senken. Professor Heinzow empfahl unter Verweis auf entsprechende Studien beispielhaft den Verzehr von Früchten, Joghurt und Nüssen, da diese Nahrungsmittel erwiesenermaßen einen guten Einfluss aufs Körpergewicht hätten; anders als Chips und Pommes, die nachweislich einen schlechten Einfluss hätten.
Weder Chips noch Pommes wurden denn auch zum Abschluss der Veranstaltung geboten. Stattdessen gab es Humus aus schwarzen Bohnen, Erbsenfalafel und Süßkartoffelbrioche. Das herzgesunde Fingerfood aus der Küche des Brüderkrankenhauses war so ganz nach dem Geschmack der Besucher*innen und Referent*innen der Veranstaltung.
Pressemitteilung Barmherzige Brüder Trier gGmbH
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