Das war ein hartes Stück Arbeit. Die RÖMERSTROM Gladiators Trier sichern sich am Samstag Abend in der Arena Trier ihren ersten Heimsieg. Die Gladiatoren besiegen vor 2042 Zuschauern die Nürnberg Falcons mit 74:69. Top-Scorer auf Trierer Seite waren Justin Alston und Johannes Joos mit jeweils 13 Punkten.
„Das ist Basketball.“ Headcoach Marco van den Berg wirkte nach der Partie seiner Gladiatoren gegen die Nürnberg Falcons durchaus erleichtert. Kurz zuvor hatte sein Team gegen phasenweise stark auftretende Nürnberger mit einer Energieleistung den ersten Heimsieg der Saison unter Dach und Fach gebracht. Vorangegangen war jedoch eine Partie, deren Endergebnis nicht zwingend die Spielanteile widerspiegeln.
Die RÖMERSTROM Gladiators starten schlecht ins Spiel. Während das Gästeteam von Trainer Ralph Junge mit ruhigem, konzentriertem Aufbau und einem klaren Plan in der Offensive immer wieder zu einfachen Punkten kommt, schließen die Trierer viel zu überhastet ab und sind in der Verteidigung unkonzentriert. Vor allem die Wurfquote macht den Moselstädtern zu schaffen. Nur drei der 18 Wurfversuche finden ihr Ziel. Immer wieder springen die Bälle nach offenen Würfen wieder aus dem Korb heraus. Nur 7 Punkte können die Gastgeber so im ersten Viertel erzielen. Mit einem 11 Punkte-Rückstand (7:18) geht die Partie ins zweite Viertel.
Das Spiel wurde besser. Die Gladiatoren bissen sich in die Partie. Vor allem Lucien Schmikale bewies Mut und versenkte den ersten Dreier ganz tief aus der Ecke. Eine wichtige Aktion des jungen Deutschen, die auch seinen Mitspielern einen Push gaben. Plötzlich funktionierte es auch in der Defense besser. Die Gäste rund um Routinier Dan Oppland hatten plötzlich Probleme ihren ruhigen Aufbau zu etablieren und mussten ein ums andere Mal den Ball abgeben. Trier forcierte die Turnover des Gegners und kam so seinerseits zu einfachen Punkten. Vor allem der starke Kapitän Simon Schmitz versuchte in dieser Phase das Spiel an sich zu reißen und legte eine lupenreine Freiwurf-Statistik aufs Parkett (5/5). Ein weiterer wichtiger Faktor für die Trierer Halbzeitführung (38:35) war auch, dass der bisherige Top-Scorer der Gäste Dan Oppland aus Nürnberg bis zur Pause der Partie nur auf zwei Punkte erzielte.
Die RÖMERSTROM Gladiators kamen mit Schwung gut aus der Kabine. Justin Alston, der seine gute Partie, genauso wie Johannes Joos, mit einem Double-Double krönte, zeigte in seiner ersten Aktion seine Flugfähigkeiten und dunkte den Ball spektakulär in den Korb. Doch plötzlich gab es einen Bruch im Spiel der Gastgeber. Die Gladiatoren produzierten viele Fehler (5 Turnover im dritten Viertel) und die Würfe fielen erneut nicht. Von neun Versuchen jenseits der 3er-Linie fand nur ein einziger sein Ziel. Die Falken nutzen die erneute Schwäche-Phase der Trierer konsequent aus und übernahmen die Spielkontrolle. Vor allem Routinier Dan „The Man“ Oppland drehte plötzlich auf und erzielte acht seiner zehn Punkte im dritten Spielabschnitt. Vor dem letzten, entscheidenden Viertel führen die Gäste wieder mit acht Punkten (51:59).
Doch Trier gibt nicht auf. Immer wieder versuchen die Gladiatoren über den Kampf ins Spiel zurück zu kommen. Und der Einsatz wurde belohnt. Trotz eines zwischenzeitlichen 12-Punkte-Rückstandes, verlieren die Gastgeber nicht die Nerven. Vor allem Kyle Dranginis zeigt in dieser Phase seine Klasse. Der Amerikaner, bei dem sich erst am Samstag-vormittag geklärt hatte, dass er nach seiner Fersen-Verletzung spielen konnte, bewies kurz vor Schluss gute Übersicht und setzte seine Mitspieler stark in Szene. Auch weil die Nürnberger ihm mit einer Doppeldeckung das eigene Scoring schwer machten, wurde Dranginis nun zum wichtigsten Ballverteiler auf Trierer Seite. Seine zwei Pässe auf Kevin Smit und Jermaine Bucknor verwandeln diese mustergültig und nervenstark. Nürnberg konnte sich vom Schock der getroffenen Würfe nicht mehr erholen. Mit einem 15:0-Lauf zum Ende der Partie besiegeln die RÖMERSTROM Gladiators den glücklichen und hart erkämpften Sieg und halten die zwei Punkte an der Mosel.
Stimmen:
Marco van den Berg: „Man muss klar sagen, dass Nürnberg eigentlich in diesem Spiel lange Zeit wie der Sieger aussah. Aber wir haben Nervenstärke bewiesen und am Ende die wichtigen Würfe getroffen. Das ist Basketball. Damit bin ich zufrieden. Mit der Leistung insgesamt können wir natürlich nicht zufrieden sein“.
Ralph Junge: „Wieder haben wir ein Spiel in der Schlussphase aus der Hand gegeben. Das ist schon frustrierend heute Abend. Am Ende waren wir nicht in der Lage Teambasketball zu spielen. Das hat uns heute den Sieg gekostet.“
Stats:
Justin Alston (13), Kyle Dranginis (7), Kevin Smit (7), Jermaine Bucknor (10), Rupert Hennen, Lucien Schmikale (9), Simon Schmitz (12), Thomas Grün (3), Stefan Ilzhöfer, Luka Buntic, Johannes Joos (13).
Foto: Simon Engelbert
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