Die Römerstrom Gladiators Trier gewinnen am Samstagabend gegen Phoenix Hagen mit 76:73 (45:36) und zeigen dabei erneut eine starke Teamleistung. Ein überragender Kevin Smit hatte zur Halbzeit ein Drittel aller Trierer Punkte erzielt (15 von 45), Lucien Schmikale und Luka Buntic lieferten eine starke Partie ab und Jermaine Bucknor entschied das Duell mit einem Dreier 17 Sekunden vor Ende. Durch den fünften Sieg im sechsten Spiel bleibt die Mannschaft von Christian Held erster Verfolger von Tabellenführer Chemnitz.
Entscheidung in den Schlusssekunden
Starke Trierer Defensive und wachsam beim Rebound
Trier. „Es war ein Basketball-Krimi, den wir aufgrund von Charakter und diesem besonderen Invictus-Gen gewonnen haben.“ Luka Buntic sprach nach der Partie darüber, dass die Gladiatoren als Team fast unbesiegbar seien. Deshalb ärgere er sich, dass sein Team das Spiel nicht locker nach Hause geschaukelt habe. So wurde es am Ende unnötig spannend, aber man habe den Ball gut bewegt und richtig beim Rebound gekämpft.
Trier mit furiosem Start
Die Gladiators mussten neben Kyle Dranginis und Johannes Joos auch auf Center Till Gloger verzichten, der laut Held im nächsten Spiel am kommenden Samstag gegen Heidelberg wohl wieder einsatzfähig sein soll: „Es hat mich überrascht, dass Till heute nicht spielen konnte. Er hat sich einen Wirbel ausgerenkt, wird aber hoffentlich schon bald wieder fit sein.“

Für Gloger rückte Buntic in die Starting Five, der mit seiner Größe gegen die reboundstarken Hagener gut dagegenhielt und nach fünf Minuten einen Dreier von Smit bejubeln durfte: 14:5 – erste Auszeit Phoenix.
(Fast) jeder Trierer Wurf ein Treffer
In den ersten beiden Vierteln trafen die Moselstädter fast jeden Wurf, traten konzentriert in der Verteidigung auf und kompensierten die Ausfälle sehr gut. Hagen traf schwach aus der Distanz und hatte nach zwanzig Minuten Spielzeit nur einen Dreier verwandelt – Trier hingegen sieben. So ging es mit einem komfortablen 45:36 in die Halbzeitpause.
16-Punkte-Führung fast noch verspielt
„Wir hatten den Gegner gut im Griff, aber im letzten Viertel kurzzeitig den Faden verloren, weshalb es eng wurde. Spielentscheidend war unsere Selbstsicherheit, die uns in den letzten fünf Spielminuten ausgezeichnet hat. Kompliment an Buck, dass er den Mut für den Dreier hatte. Defensiv haben wir unsere Sache gegen starke Hagener gut gemacht“, freute sich Schmikale und ergänzte: „Momentan läuft es bei uns einfach, ich kann das nicht erklären, aber es läuft“.
Nach 27 Minuten führte Trier mit 16 Punkten und die Partie schien entscheiden, doch die Endphase des dritten Viertels gehörte den Nordrhein-Westfalen: Trier warf den Ball zu oft weg und Hagen verkürzte Punkt um Punkt. So schmolz der Vorsprung beim 60:51 nach drei Vierteln auf neun Punkte.

Im letzten Spielabschnitt begann Buntic stark mit fünf erzielten Punkten und der wieder genesene Thomas Grün erhöhte beim 69:62 nach35 Minuten auf sieben Punkte, doch in der letzten Minute glichen die Feuervögel durch einen Dreier von Alex Herrera aus – Anspannung pur in der Arena Trier bei2689 Zuschauern (unter die sich auch Ex-Gladiator Vince Boumann gemischt hatte). Als das Spiel auf Messers Schneide stand und zugunsten der Hagener zu kippen drohte, stemmte sich Jermaine Bucknor gegen die drohende Heimschlappe und zimmerte einen Dreipunktwurf erfolgreich durch die Maschen – 74:71 –grenzenloser Jubel. Hagens Trainer Kevin Magdowski nahm zwar für die letzten 17Sekunden seine letzte Auszeit, doch Kelvin Lewis klaute den Ball, bewies Nervenstärke und verwandelte zwei Freiwürfe sicher – am Ende erkämpften sich die Gladiators ein 76:73.
Held verteilt Riesenkompliment
„Ein Riesenkompliment möchte ich an meine Mannschaft aussprechen, die eine harte Trainingswoche hinter sich hat. Am Montag hat sich Till Gloger verletzt und Kilian konnte erst ab Freitag wieder mit uns trainieren. Das Team konnte die Verletzungen gut abfedern und mit unserer Reboundarbeit bin ich weitestgehend zufrieden. Hagen hat es in der zweiten Halbzeit cleverer gelöst und uns viel weggenommen, was in den ersten beiden Vierteln spielend bei uns lief. Jermaine und Kelvin haben uns am Ende gerettet“, fasste Chefcoach Held das Spiel zusammen.
Kevin Magdowski lobte die Trierer Verteidigung und zeigte sich überrascht von der enormen Physis der Moselstädter: „Kurz vor Spielbeginn haben wir erfahren, dass Gloger nicht spielen kann. Das wollten wir zu unserem Vorteil machen, aber Dietz und Buntic haben stark gespielt und eine körperliche Energieleistung gegen uns gezeigt. Mit Alex Herrera haben sie einen unserer wichtigsten Spieler durch eine Blockverteidigung gut gestoppt und hatten einen starken Kevin Smit.“
Statistik
Gladiators Trier: Lewis (7), Smit (17), Bucknor (17), Hennen (0), Schmikale (11), Dietz (2), Schmitz (0), Grün (6), Ilzhöfer (5), Buntic (11)
Dreierquote: 30 Prozent (4/21), Freiwurfquote: 71 Prozent (20:28), Rebounds insgesamt: 28 (8 Offensiv-Reb.)
Phoenix Hagen: Fullwood-Davis (21), Günther (2), Aminu (13), Lodders (10), Spohr (7), Grof (8), Baumann (2), Herrera (10)
Dreierquote: 30 Prozent (10/33), Freiwurfquote: 100 Prozent (12/12), Rebounds insgesamt: 42 bei Trier (13 Offensiv-Reb.), 47 bei Hagen
Zuschauer: 2689
Besonderes Vorkommnis: Die Gladiators trafen 100 Prozent ihrer Freiwürfe (12/12), Hagen hingegen nur 70 Prozent (14/20).
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