Gestern Morgen ereignete sich eine Explosion im nordfranzösischen Atomkraftwerk Flamanville, welches bereits seit Ende 1985 in Betrieb ist. Der Ursprung der Detonation war in einer Maschinenhalle außerhalb des inneren Reaktorbereichs, weswegen die Behörden sofort Entwarnung gaben, dass keine Radioaktivität ausgetreten sei.
Trier / Flamanville. Anlässlich der Explosion erklärte Corinna Rüffer, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Trier: „Der Zustand vieler Atomkraftwerke in Frankreich ist jämmerlich! Auch das Atomkraftwerk Flamanville 1, in dem sich der Unfall heute Morgen ereignet hat, ist bereits über 30 Jahre alt. Auch wenn die Behörden nun beruhigen, dass keine nukleare Gefahr bestand: Soll wirklich gewartet werden, dass ein AKW tatsächlich hochgeht, bis Konsequenzen gezogen werden?“
Frankreich ist mit 58 aktiven Reaktoren und 78% nuklear erzeugtem Strom prozentual gesehen der größte Atomenergie-Produzent weltweit. Dabei sind nicht nur Flamanville und unser Nachbar-Kraftwerk Cattenom marode. Beim EU-Stresstest aller bestehenden Kernkraftwerke wurden bei allen 54 Kernkraftwerken in Frankreich große Mängel nachgewiesen, selbst das beste französische Atomkraftwerk lag noch deutlich unter dem EU-Schnitt.
Deshalb fordert Rüffer vehement, dass die in Deutschland vorgemachte Kehrtwende in der Energie-Politik auch für andere EU-Staaten Vorbild sein muss: „Bundeskanzlerin Merkel muss das Thema endlich zur Chefsache machen und mit Frankreich umgehend über die Stilllegung zumindest der ältesten und grenznahen Meiler – wie beispielsweise Cattenom – verhandeln. Doch nicht nur der überalterte Nuklearpark Frankreichs bedroht die Sicherheit der Menschen. Deshalb brauchen wir schnellstmöglich einen europäischer Atomgipfel, um die Abschaltung aller europäischen Schrottmeiler zu erreichen.“
Titelfoto: Christine und Hagen Graf ; https://flic.kr/p/4qAAtS)
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