Das 2009 eingeweihte Gebäude der Grundschule Tarforst ist mit dem erstmals verliehenen Architekturpreis Energie des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden.
Eveline Lemke, Staatsministerin für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung, und Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer, überreichten die Plakette in Mainz an Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani und Klauspeter Quiring, Chef der städtischen Gebäudewirtschaft. Hervorgehoben wird die beispielhafte Energieeffizienz beim Bau der zweizügigen Grundschule mit Mehrzweckhalle in Tarforst. Gleichrangig ging der erste Preis an ein Passivhaus in Kasel.
Ein schwedisches Sprichwort sagt: „Jedes Kind hat drei Lehrer: Der erste Lehrer sind die anderen Kinder, der zweite Lehrer ist der Lehrer selbst und der dritte Lehrer ist der Schulraum.“ Soll heißen, dass auch die Architektur mit der die Kinder aufwachsen, Einfluss auf deren Entwicklung hat. Wenn es danach geht, haben die Kinder der Grundschule Tarforst besonderes Glück gehabt, denn ihre Schule trägt zukünftig eine metallene Plakette. Aufschrift: „Architekturpreis Energie 2013, Rheinland-Pfalz“. Diese Auszeichnung gibt es nicht „für ein paar Zentimeter Dämmstärke oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach“, wie Gerold Reker betonte, sondern für energieeffizientes und nachhaltiges Planen und Bauen. Das ist in Tarforst besonders gelungen, dank der Leistung der Architektengemeinschaft Motorlab-Kreateam, des Landschaftsarchitekturbüros Ernst und Partner und weiterer Fachplaner, die im Auftrag der städtischen Gebäudewirtschaft den fast 13.000 Quadratmeter großen Gebäudekomplex mit Grundschule und Sporthalle erstellten.
Wie ein schützender Flügel breiten sich die beiden Gebäudeteile aus, deren trapezförmige, offene und überdachte Mitte als Pausenhalle genutzt wird. Glaselemente und Innenfenster sorgen für die nötige Helligkeit, frische Farben für Freundlichkeit. Wände und Decken im Inneren sind mit Holz vertäfelt. Die Klassenräume sind behaglich und funktionell. Neben der Gasbrennwerttherme wurde innovative Haustechnik eingesetzt, die einen optimalen Wärmeschutz bietet und das Budget der Stadt schont. Zudem werden die Kennwerte der Energieeinsparverordnung um 30 Prozent unterschritten.
Obwohl der Schulkomplex keine Niedrigstenergiewerte ausweist, bietet sie „eine beispielhafte Lösung für Nachhaltigkeit und Nutzerkomfort“, so die Jurybewertung. Das Team der städtischen Gebäudewirtschaft hat nach Aussage von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani hervorragende Arbeit geleistet. Der erste Preis sei eine verdiente Anerkennung.
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