Nach einer 1:3-Niederlage vor einer Woche in der Schneifel, folgte nun eine Punktteilung mit fadem Beigeschmack, nachdem Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am frühen Samstagabend zuhause gegen die SG 99 Andernach nicht über ein 3:3-Remis hinaus kam.
Rasanter Auftakt mit vielen Chancen
Sechs Tore, kein Sieger und zwei schwere Verletzungen mit jeweiliger Auswechslung in petto. Das Heimduell gegen die Andernacher Bäckerjungen war nichts für schwache Nerven. Dabei starteten die Trierer Höhenkicker rasant ins heimische Unterfangen, wo man schon gleich mit guten Chancen würzige Akzente Richtung Erfolg dem Gegner auf die Stirn schrieb. Das frühe Tor – eher in Lauerstellung bei den Gastgebern, nagelte der FSV schon gleich nach fünf Minuten die ersten zwei Möglichkeiten ans gegnerische Tor und das binnen weniger Sekunden. Erst konnte Andernachs Keeper Steffen Weber einen Glanzschuss von Patrik Kasel halten, anschließend wagte es Kasel erneut, doch dieses Mal setzte der Tarforster Goalgetter den Ball nur knapp neben das Tor.
Schneider trifft
Drei Minuten später machte es Julian Schneider schließlich besser (8.), der im Anschluss eines starken Angriffs zur bis dato verdienten 1:0-Führung einschob. Tarforst dominierte das muntere Treiben bei bestem Fußballwetter. Reichlich Druck nach vorne, hinten sicher dank einer stabilen Abwehrkette um Routinier Fabio Fuhs und vorne brandgefährlich. Nach zehn Minuten galt jedoch großes Durchatmen im eigenen Dress, als Andernach zur ersten großen Chance ausholte. Vorangegangen ist ein Freistoß aus vielversprechender Position, den Fabio Fuhs allerdings fast ins eigene Gehäuse mit dem Kopf verlängert hat. Retter in der unglücklichen Not war jedoch FSV-Keeper Yunus Akgül, der das runde Leder gerade noch so mit seinen Fingerspitzen über die Latte lenken konnte (10.).
Chancen im Minutentakt
Ehe Tarforst zum großen Angriff ansetzte, durfte aber auch Andernach noch einmal eine Chance schreiben, die aber wiederum von Akgül entschärft wurde (20.). Doch anschließend stürmte nun der FSV und das sprichwörtlich über Leichen. Das zweite Tor grüßte einen von weiten und das fast im Minutentakt. So vergab erst Philipp Hahn nach toller Kasel-Flanke (27.), anschließend brachte auch Heiko Weber (29.), Kasel selbst (33.) und auch Kapitän Frank Chalve (35.) nicht genügend Fortuna aufs Parkett, dass Trio vergab und das jeweils nur knapp.
Die Turbulenz nimmt seinen Lauf
Die letzten Minuten des ersten Durchgangs wurden nun turbulent sowie richtig bitter und das gleich im vereinsübergreifenden Sinn. Die Turbulenz begann auf einer Reiseflughöhe der vierzigsten Spielminute, als erst Max Kossmann nach einer Standardsituation zum 1:1-Ausgleich einköpfte (40.) und anschließend Patrik Kasel (43.) mit einem lockeren Lupfer aus kurzer Distanz den alten Abstand zum 2:1 wiederherstellte. Zwei weitere Minuten später ging Andernach erneut in Führung nach einem unglücklichen Eigentor von Fabio Fuhs (45. / 2:2), der sich zudem im Anschluss dieser Szene so stark verletzte, dass er mit Blick auf Halbzeit zwei weichen musste. Ebenfalls verletzungsbedingt den Platz verlassen musste kurz vor dem Pausenpfiff Andernachs Sven Schiffers, der sich anschließend nach einer längeren Behandlung an der Seitenlinie in ein Krankenhaus im Koblenzer Raum aufmachte.
Andernach erwischt den besseren Start
Nach Wiederanpfiff kamen die Gäste besser aus der Kabine. Das Fehlen von Routinier Fabio Fuhs war zunächst an allen Abwehrecken zu spüren. Andernach drehte auf und spielte das heimische Bollwerk oftmals in Bedrängnis. Selbst der heimische Pfosten kam einmal ins Vibrieren (53.). Die Führung der Bäckerjungen war spürbar abzusehen. Eine Frage der Zeit und der ungewollte Jubel schallte dann schließlich nach einer Stunde durch das Tarforster Wohnzimmer, als Daniel Kossmann die kurzweilige Überlegenheit ausnutzte und zum 2:3 aus Sicht des Platzhirsch einschob (60.).
Tarforst meldet sich zurück
Der Rückstand tat weh. Mühsam robbte sich der FSV aber wieder Richtung Bewusstsein und schaltete ein bis drei Gänge höher. Der Ausgleich als realistisches Nah-Ziel betrachtet, schrieben die Tarforster nun auch wieder Chancen, während man hinten auch ohne Fuhs zur “verjüngten“ Stabilisierung zurückkehrte. Die Youngsters um Adrian Ziewers, Ayman Habbouchi und Luca Quint, der Letztgenannte kam für Fuhs in die Partie, machten von nun an einen guten Job und ließen praktisch im Gegenzug die heimische Offensive agieren.
Erst scheitert Philipp Hahn am gegnerischen Schlussmann (64.), anschließend verpasste Kasel gleich zweimal binnen weniger Minuten den Ausgleich (65., 68.). Auch Adrian Ziewers reihte sich in die Liste der Glücklosen ein, sein Schuss konnte Steffen Weber sicher halten (80.). Erst zwei Minuten vor Schluss holte Nicola Rigoni zum italienischen Torjubel aus, der mit geballter Körpermasse die gegnerische Abwehr umtanzte und dann sicher und eiskalt zum 3:3-Ausgleich vollstrecken konnte (88.). Sogar der Siegtreffer lag noch in der Luft, als Patrik Kasel in der dreiminütigen Nachspielzeit erneut das Tor um Haaresbreite verpasste (90+3.).
Holger Lemke sorgt sich um Fuhs – „Er wird uns fehlen“
„Sicherlich hätten wir mit unseren zahlreichen Chancen gewinnen müssen. Mein Team war besonders im ersten Durchgang die bessere Mannschaft gewesen, hier hätten wir den Sack schließen müssen. Es hätte locker zur Pause fünf zu null stehen können. Das ist natürlich sehr bitter, besonders auch mit Blick auf das Eigentor und die Verletzung von Fabio Fuhs. Sein Ausfall war nach der Pause deutlich zu spüren – sodass wir zunächst leicht den Faden verloren haben. Stark fand ich es aber, dass wir uns trotzdem noch einmal zurückgekämpft haben und am Ende auch den Ausgleich noch erzielen konnten“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke gegenüber 5vier.de, der auch besorgt Richtung Fuhs blickt, der wohl eine längere Zeit ausfallen wird, wie er abschließend untermauert: „Dieser Punktgewinn – in unserem Fall wohl eher Punktverlust, tut natürlich weh. Viel schmerzhafter finde ich allerdings die bittere Verletzung von Fabio Fuhs, der womöglich eine längere Zeit ausfallen wird. Er wird spürbar fehlen, da bin ich mir sicher.“
Weiter geht´s in Mendig
Weiter geht es für den FSV nun am Sonntag in einer Woche (27. September), wenn man um 14:30 Uhr bei der SG Eintracht Mendig/Bell gastiert. / am
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Weber – Kasel – Fuhs (46. Quint) – Schneider – Herres – Hahn (71. Rigoni) – Chalve – Ziewers – Habbouchi – Picko (63. Rashidi)
Tore: 1:0 (8. Schneider) – 1:1 (40. M. Kossmann) – 2:1 (43. Kasel) – 2:2 (45. Fuhs / Eigentor) – 2:3 (60. D. Kossmann) – 3:3 (88. Rigoni)
Schiedsrichter: Philipp Michels
Zuschauer: 200
Mehr Infos auf www.fsv-trier-tarforst.de
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