Es ist die Sensation des Spieltags: Die Trierer Miezen haben am Mittwochabend, vor knapp 1.400 Zuschauern, in der Ernst-Grube Halle Leipzig, ein 29:29 (15:13) gegen den Tabellenzweiten errungen. Die Miezen waren dem HCL nach anfänglichem Rückstand auf den Fersen geblieben und schlugen kurz vor Schluss, dank dreier Toren von Mégane Vallet, gnadenlos zu.
Angesichts des guten Ergebnisses konnten sich die Trierer Handballfans bereits zur Halbzeit freuen: Mit 15:13 waren die Miezen zu diesem Zeitpunkt, pünktlich zum Pausentee, wieder in Schlagdistanz zum Rekordmeister aus Leipzig. Kein Vergleich also zum Hinspiel, als die Miezen dieses mit 24:40 am Ende überaus deutlich verloren. Zuvor waren die Gastgeberinnen in der ersten Halbzeit aber ihrer klaren Favoritenrolle gerecht geworden und führten gegen die Triererinnen zwischenzeitlich bereits mit 10:4. Dann wurde die Trierer Abwehr jedoch immer besser und die Miezen kamen Tor um Tor heran.
Mit einer Fortsetzung dieses Verlaufs nach der Pause war angesichts der Fakten aber kaum zu rechnen und tatsächlich schaffte der HCL es erst einmal, die Miezen wieder ein wenig mehr auf Distanz zu bringen. Doch wieder lies die MJC sich nicht abschütteln, zeigte einmal mehr Charakter und überzeugte auch sportlich durch ein variables Angriffsspiel, bei dem sich sämtliche Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten – ein Beleg dafür, dass die Teamleistung heute den Ausschlag gab.
Sieben Minuten vor Schluss traf eine insgesamt gut aufgelegte Lena Zelmel zum 27:24-Anschluss und HCL-Coach Stefan Madsen sah sich zu einer Auszeit genötigt. Diese war erfolgreich, denn Maura Visser traf für die Gastgeberinnen zum 28:24 und stellte so wieder einen Vier-Tore-Vorsprung her. Anschließend war es Cristina Cabeza Gutiérrez, die traf und Mégane Vallet setzte noch zwei weitere Tore oben drauf. Die Französin brachte Trier damit auf 28:27 heran, denn der HCL blieb gegen die starke Trierer Abwehr torlos. Dann kam es zum 28:28-Ausgleich von Gutiérrez und in der Arena Leipzig rieben 1.400 Fans sich verwundert die Augen aufgrund dieses Trierer Spurts.
Zwar gelang Anne Hubinger umgehend die erneute Führung für die Gastgeberinnen, doch mehr als zwei Minuten blieben für Trier, um nachzulegen. Und wieder war es Vallet, die den Ball ins Tor von Katja Schülke beförderte und das 29:29 erzielte, 90 Sekunden vor der Schlusssirene. Und tatsächlich gelang Leipzig keine Antwort mehr und der Jubel gehörte ganz den Triererinnen, die damit seit drei Pflichtspielen ungeschlagen sind. Die Belohnung für die lange Rückreise im Miezenbus ist indes auch handfester Natur: Durch den Punktgewinn liegen sind die Miezen nun punktgleich mit Metzingen, die den ersten Nichtabstiegsplatz belegen.
Statistik
HC Leipzig (2) : DJK/MJC Trier (11)
29 : 29 (15:13)
Trier: Flöck, Kockler, Zelmel (4), Czanik (2), Schmele (6), Vallet (6), Adeberg (4), Derbach (3/3), Jelicic (2), Gutiérrez (2)
Leipzig: Schülke, Plöger, Visser (6/2), Ausgsburg (8), Müller (2), Reiche, Kramer, Bont (4), Schulze (3), Lang (2), Hubinger (4)
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