Die Trierer Miezen wollten sich im zweiten Saisonheimspiel den heimischen Fans engagiert und kampflustig zeigen. Gegen den klaren Favoriten vom HC Leipzig wäre ein Punktgewinn eine Sensation gewesen, dabei schienen die Miezen diesem unverhofften Resultat lange Zeit recht nah. Am Ende stand dann aber doch eine 22:28 (12:16) Niederlage, die einigen Mut für die nächsten Spiele macht.
Beide Mannschaften begannen die Partie mit vielen individuellen Fehlern. Trier konnte den ersten Punkt über Neuzugang Katarina Vojcic setzen, die wie Landsfrau Jasmina Kukic-Radoijic eine gute Partie machte und damit auf die Kritik an ihren bisherigen Leistungen reagierte. Bis zum 10:10 in der 22. Spielminute verlief die Begegnung völlig auf Augenhöhe, ein Klassenunterschied war nicht auszumachen. Die Miezen präsentierten sich gut aufgelegt und hochmotiviert, während den Gästen die Strapazen aus dem Pokal der Pokalsieger vereinzelt anzumerken waren. Trier lag vor eigenen Fans immer wieder in Front.
Drei Tore in Folge sicherten dem HCL von Trainer Stefan Madsen dann aber die erste deutliche Führung im Spiel und bildeten die Grundlage für den 12:16-Halbzeitstand. Nach dem Wechsel gelang es den Miezen weiter im Spiel zu bleiben und in Überzahl hatte Radoijic die Chance zum 18:19 Anschlusstreffer. Doch die Schiedsrichter Dinges/Kirsch entschieden auf Schrittfehler und der HCL konterte zum 17:20. Dies schien die Vorentscheidung zu sein und tatsächlich kam Trier nun nicht mehr weiter heran. Immer wieder waren es individuelle Fehler im Angriff, die zu direkten Toren der Gäste führten und den Rückstand ansteigen ließen. Überragend war in dieser Phase jedoch der Auftritt von Nathalie Adeberg, die gerade erst ihre Berufung in den U21-Nationalkader erhalten hat.
Auch Torfrau Sladjana Djeric sorgte mit zahlreichen Paraden dafür, dass die Miezen erst im Spiel und anschließend nicht weiter in Rückstand gerieten. Djeric entschied das Torhüterduell mit HCL-Keeperin Katja Schülke an diesem Tag einigermaßen überraschend klar für sich. Dennoch brach Trier, getroffen von der Vorentscheidung, am Ende leicht ein und Leipzig konnte zwischenzeitlich auf acht Tore davonziehen. Letztlich war es wieder Djeric, die mit ihrem Paraden dafür sorgte, dass ein versöhnliches 22:28 als Endergebnis zu Buche stand.
Die Stimmen zum Spiel
Stefan Madsen (Trainer HC Leipzig): Ich wusste, dass es ein schweres Spiel werden wird. Trier hat mit diesem Spiel heute erst zwei Heimauftritte gehabt und in beide gut gespielt. Nach unserer schweren Woche ist es dagegen schwer sich richtig zu konzentrieren. Wir wussten also, dass Trier heiß auf Punkte ist, und ich denke, dass sie die auch noch bekommen werden.
Thomas Happe (Trainer DJK/MJC Trier): Man kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat gezeigt, dass sie lebt. Es zeigt sich aber natürlich auch, dass in einigen Bereichen die Kaltschnäuzigkeit fehlt, gegen einen so starken Gegner die klare Chancen alle zu nutzen. Wer uns kennt, weiß: Aufgegeben haben wir noch lange nicht. Wir brauchen aber dazu weiter diese tolle Unterstützung des Trierer Publikums. Das große Problem dabei ist natürlich: Dieser Spielplan ist eine totale Katastrophe. Wir sehen uns erst nach Weihnachten wieder in der Arena Trier und können den Fans quasi jetzt schon ein frohes Fest wünschen.
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