Schwarzer Samstag für die Trierer Bundesliga-Handballerinnen: Mit einer bitteren, aber völlig verdienten 27:30 (13:16)-Niederlage kehrten die Miezen aus Bietigheim zurück. Gegen das bis dato heimschwächste Team der Liga konnte die Mannschaft von Trainerin Cristina Cabzea nicht an die zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Durch de Sieg von Konkurrent Göppingen gegen Aufsteiger Berlin verschärft sich die Lage im Abstiegskampf.
Bietigheim. Sie waren mit großen Hoffnungen Richtung Bietigheim gereist, wollten den aus individuellen gespickten Einzelkönnern als Team Paroli bieten, die Gastgeberinnen mit in den Abstiegsstrudel reißen. Am Ende aber stand eine ernüchternde 27:30-Niederlage zu Buche, die nur aufgrund einer starken kämpferischen Endphase nicht höher ausfiel. „Das war, bis auf wenige Ausnahmen, eine schwache Leistung heute“ sagte Cristina Cabeza nach der Partie und ergänzte: „Bietigheim war durchaus schlagbar, wir sind aber an uns selbst gescheitert.“
Die Enttäuschung war allen Beteiligten nach Spielende anzusehen, und sie wurde noch größer, als das Ergebnis aus Göppingen durchsickerte. Mit 28:24 besiegten die bis dahin punktgleichen Schwaben Aufsteiger Berlin und verließen die Abstiegsränge. Die Miezen dagegen bleiben Tabellenletzter, bei noch neun ausstehenden Begegnungen wird die Luft bedrohlich dünn. Die Flinte ins Korn werfen, will bei der MJC aber niemand: „Das ist ohne Frage ein großer Rückschlag, wir werden aber nicht aufgeben. Warum auch? Unsere eigenen Fehler haben uns das Genick gebrochen“, so Cabeza.
Bietigheim überraschte vor heimischer Kulisse mit einer sehr offensiven, aggressiven Deckung und schaffte es, vor allem Katrin Schneider den Schneid abzukaufen. Triers Top-Torschützin erzielte gegen ihren Ex-Klub lediglich einen Treffer aus dem Spiel heraus, auch Maxime Struijs und Franziska Garcia ließen die nötige Durchschlagskraft vermissen. Nachdem die Gastgeberinnen einen Blitzstart hinlegten und schnell mit 3:1 (5.) führten, fanden die Moselstädterinnen besser in die Partie, konnten durch Mégane Vallet beim 6:5 (11.) in Führung gehen. Es sollte die einzige Führung an diesem Abend bleiben, weil Bietigheim – anders als bisher – als Team funktionierte, den Miezen vor allem mit ihrer Aggressivität den Schneid abkaufte.
Die Vorentscheidung fiel Anfang der 2. Hälfte, als Bietigheim t einem 3:0-Lauf von 16:13 auf 19:13 (38.) davon ziehen konnte und den Vorsprung in der Folge bis auf sieben Treffer ausbauen konnte. In dieser Phase agierte Trier kopf-und planlos, auch die Torhüterinnen bekamen wenig zu fassen und so war die Partie spätestens beim 21:29 (53.) gegessen. Cabeza hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige Wechsel vorgenommen, die sich in der Endphase auch auszahlten. Angetrieben von Esther Mohr und Linsey Houben („Sie hat einen Schritt nach vorne gemacht.“) konnten die Moselstädterinnen Tor um Tor verkürzen und das Ergebnis erträglich gestalten. Das nächste Heimspiel bestreiten die Miezen am Samstag (19.30 Uhr) in der heimischen Arena gegen das Top-Team aus Metzingen.
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Stenogramm: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider (5/4), Linsey Houben (2), Andrea Czanik, Mégane Vallet (6), Jana Kordel, Judith Derbach (8), Maxime Struijs (3), Silvia Solic (2), Franziska Garcia (1)
Beste Werferinnen Bietigheim: Linda Mack (6)
Schiedsrichter: Christian vom Dorff/Fabian vom Dorff – Zuschauer: 580
Spielfilm: 1:3 (5.), 6:5 (11.), 9:12 (21.), 13:16 (30.), 13:19 (38.), 15:22 (41.), 19:24 (48.), 21:29 (53.), 27:30 (60.)
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Von Franzi Garcia
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