In Rheinland-Pfalz lebende Studierende müssen für die monatliche Miete tief in die Tasche greifen. Laut aktuellen Ergebnissen zur Studienreihe „Fachkraft 2020“ fallen für Hochschülerinnen und Hochschüler im landesweiten Mittel knapp 13 Euro Warmmiete pro Quadratmeter Wohnfläche an – ein aus Mietersicht unerfreulicher Platz 12 im Kostenvergleich der Länder. Das höchste Preisniveau innerhalb von Rheinland-Pfalz entfällt dabei auf die Hauptstadt Mainz, für die ein Quadratmeterpreis von 14,7 Euro festzuhalten ist.
Für die Regulierung des Stresspegels am studentischen Wohnungsmarkt sind im Wesentlichen zwei Aspekte verantwortlich: Erstens das Preisniveau, da Hochschülerinnen und Hochschüler gemeinhin nicht im Verdacht stehen, der Riege der Großverdiener anzugehören. Zweitens die Verfügbarkeit, weil das studentische Wohnen von hoher Fluktuation geprägt ist – primäre „Tauschbörsen“ sind hier die Semesterferien. Umso unmittelbarer trifft die Studierenden ein Trend, der sich seit Jahren in zahlreichen deutschen Großstädten zu manifestieren scheint: steigende Mietpreise durch Wohnraumverknappung.
Doch wo genau steht Rheinland-Pfalz in dieser Frage? Mit Blick auf das Mietpreisniveau jedenfalls vermag das Land seinen Hochschülerinnen und Hochschülern derzeit kein gutes Angebot zu machen. Exakt 13,1 Euro Warmmiete pro Quadratmeter Wohnfläche stehen für das Sommersemester 2013 zu Buche. Zum Vergleich: Den auf Länderebene niedrigsten Quadratmeterpreis fanden Studierende mit 10,1 Euro in Sachsen-Anhalt vor, den höchsten mit 15,2 Euro in Hamburg. Zu diesem Ergebnis kommt die 3. Erhebung der Studienreihe „Fachkraft 2020“, die von der Maastricht University im Auftrag von Studitemps im September letzten Jahres durchgeführt wurde. Bundesweit haben über 19.000 Personen an der Online-Befragung teilgenommen.
Studentischer Wohnflächenverzicht als Preisschraube? Je teurer der Quadratmeterpreis, desto kleiner die Wohneinheit – und umgekehrt: Dieser einfachen Formel folgend, scheint das Gros der Studierenden die Wahl der Wohnflächengröße als eine Art Stellschraube zur Mietkostenregulierung anzusehen. Dies gilt in Teilen auch für Rheinland-Pfalz, wo neben dem hohen Quadratmeterpreis die studentische Wohnungsgröße eher durchschnittlich ausfällt. Anders ausgedrückt: In Rheinland-Pfalz lebende Hochschülerinnen und Hochschüler leisten sich im Mittel 28,5 Quadratmeter, bevorzugt wird dabei die Wohngemeinschaft. Zum Vergleich: In Berlin steht Studierenden mit durchschnittlich 32 Quadratmetern Fläche der bundesweit größte Wohnraum zur Verfügung (+12 % gegenüber Rheinland-Pfalz).
Nachgegangen wurde zudem der Frage nach den Arbeitsstunden, die Studierende je Bundesland investieren müssen, um sich pro Monat einen Quadratmeter Wohnfläche leisten zu können. Das zur Errechnung erforderliche Stundenlohnniveau liegt in Rheinland-Pfalz bei 9,12 Euro, der Quadratmeterpreis bei besagten 13,1 Euro. – Ergo beläuft sich das benötigte Arbeitsaufkommen auf exakt 1,43 Stunden, was Studierenden der Region in dieser Kategorie erneut eine ungünstige Platzierung im Länderranking einbringt. Verglichen damit müssen Hochschülerinnen und Hochschüler in Sachsen am wenigsten für einen Quadratmeter Wohnfläche arbeiten. Hier stehen exakt 1,22 Stunden zu Buche (-15 % im Vergleich zu Rheinland-Pfalz).
Abschließend veranschaulicht die nachfolgende Tabelle, in welchen 25 Stadtgebieten Deutschlands die durchschnittliche monatliche Mietbelastung der Studierenden je Quadratmeter Wohnfläche am höchsten ist. Die erste Zahl bezieht sich auf die Warmmiete pro Fläche, die zweite auf die gesamte Warmmiete einer Person.
5vier.de berichtete bereits über die Wohnungssituation der Studierenden in Trier.
Kommentar verfassen