Am Sonntag, den 23. März, fand in der Trierer Europahalle die Frauenmesse „Only Women“ statt. 42 Aussteller präsentierten den Triererinnen ihre Produkte und sechs Vorträge zu verschiedenen Themen waren zu sehen. Unter anderem hatten die Besucherinnen die Möglichkeit, mit Irina von Bentheim, der deutschen Stimme der Carrie aus „Sex and the City“, eine Szene aus der Serie zu synchronisieren.
Fast alles auf der Messe konnte man gleich selbst ausprobieren. Das Trierer Waxing Studio Waxme bot 30% Messerabatt an, für alle Mutigen, die die Haarentfernungsmethode testen wollten und wer bei ihrem Gewinnspiel einen Pasch würfelte, bekam die Behandlung sogar gratis. Das Hypno-Body Institut aus Luxemburg maß mit einer besonderen Waage nicht nur Körperfettanteil und Muskelmasse, sondern auch das metabolische Alter und den Kaloriengrundumsatz. (Ob die Werte tatsächlich verlässlich waren, lässt sich nur schwer einschätzen, denn die Waage am morgen vor dem Frühstück hatte bei mir einen höheren Wert gemessen als die Messewaage einige Stunden später.) Wir haben außerdem noch die Blitzmaniküre getestet (tatsächlich ziemlich schnell), uns für unseren Haartyp die perfekte Pflege aussuchen lassen und eine Kosmetikparty gewonnen.
Vibratoren am Flughafen
Der erste Vortrag des Tages war gleich der von Irina von Bentheim. Sie stellte ihren Hörbuchverlag „Hörbar weiblich“ vor und las einige ihrer Kolumnen, in denen es vor allem um Sex und eine selbstbewusste weibliche Einstellung dazu geht. So berichtete sie beispielsweise von einem Traum, in dem ihr Vibrator sich bei einer Flughafenkontrolle einschaltet und sie peinlich berührt damit über den ganzen Flughafen fliehen muss, verfolgt vom Sicherheitspersonal. Anstatt sich Gedanken zu machen, ob der Traum bedeuten könne, dass sie sich für ihren Vibrator schämt, beschließt sie, den Traum anders zu deuten: Ihr Unterbewusstes habe ihr sagen wollen, dass Männer in Uniformen, wie der vom Flughafenpersonal, überaus sexy seien.
Die deutsche Stimme von Robin Wright (House of Cards), Naomi Watts und Minnie Driver berichtete aber auch über ihre Arbeit als Synchronsprecherin und ließ eine Besucherin ihr Glück an einer Szene aus „Sex and the City“ versuchen. Dabei stellte sich heraus, dass das synchrone Einsprechen deutlich schwieriger ist, als es bei Irina von Bentheim erscheint. Das richtige Timing zu finden und auf den Punkt auch die richtigen Emotionen rüberzubringen ist nicht alles, man muss auch mit den Charakteren beispielsweise atmen, seufzen und essen, um ein realistisches Ergebnis zu erzielen.
Den eigenen Rhythmus finden
Passend zum selbstbewussten Umgang mit der eigenen Sexualität stellten myspecialparty hochwertige Vibratoren vor. Highlight war dabei der „WorldVibe“ ein Vibrator, der sich mithilfe einer Smatphone-App regulieren lässt. „Man kann eigene Programme erstellen, indem man einfach einen Rhythmus auf dem Smartphone zeichnet oder sich die Programme anderer Nutzer herunterladen“, erklärte der Entwickler. An einem sogenannten „Play together“-Modus wird noch gearbeitet, der soll dem Partner ermöglichen können, das Gerät auch an einem anderen Ort über das Internet zu steuern.
Embodiment oder lieber Weghypnotisieren?
Während der Messe fanden weitere Vorträge zu verschiedenen Themen statt. Amel Lariani (Embodiment – Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche) und Alexandra Stöhr („Ich will, Ich kann und Ich werde!) beschäftigten sich in ihren Vorträgen damit, Frauen mehr Selbstbewusstsein für ihren Körper und ihre Lebensziele zu geben. Die eigenen Ziele nicht unterordnen, sich nicht aufhalten lassen von den Meinungen anderer, egal ob man explizit kritisiert wird, oder sich nur zurücknimmt, aus Angst vor Ablehnung, das versuchen die beiden den Frauen einzuschärfen. Das Publikum schien begeistert, überall konnte man zustimmendes Nicken bemerken. Inwiefern die Themen „Abnehmen durch Hypnose“ und „Fett einfach wegfrieren!“, zwei weitere Vorträge an diesem Tag, zu einer positiven Körpereinstellung passen, bleibt dabei fraglich.
In die Ecke gesetzt
Die mitgebrachten Männer konnten in einer Spielecke abgegeben werden, in denen zwei Pokertische und ein Roulettetisch bereitstanden und sicher auch genügend kühle Getränke, um den Frauentag zu überstehen.
Insgesamt konnten wir auf der Messe viel ausprobieren und viel Neues kennen lernen. Das Waxing hat uns dabei am meisten überzeugt, denn das Ergebnis, nachdem sich die ersten Rötungen gelegt hatten, war am nächsten Tag fast perfekt. „Besser als rasieren, weniger schmerzhaft als epilieren!“ war das Fazit. Ob Hypnotheapie und Fett wegfrieren eine sinnvolle Option sind, muss jeder selbst entscheiden.
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