Mit einer Energieleistung und viel Kampfgeist behielt Rollstuhlbasketball-Bundesligist Immovesta Dolphins Trier im mit 600 Zuschauer ausverkauften Hexenkessel des SFZ-Sportzentrums im belgischen St. Vith gegen den Gastgeber Roller Bulls mit 73:68 (39:36) die Oberhand.
Ohne Nationalspielerin Janet McLachlan angetreten, die mit der kanadischen Nationalmannschaft beim Osaka-Cup in Japan weilte und erst am morgigen Sonntag wieder in Frankfurt zurück erwartet wird, wussten die Dolphins um die Brisanz des diesjährigen Derbys. Da die Gastgeber in diesem Jahr gegen den drohenden Abstieg kämpfen wurde dieses Derby zum `Spiel des Jahres` ausgerufen. Weitere Brisanz entstand dadurch, dass den Trierern der Wunsch auf Spielverlegung von Seiten der Gastgeber im Vorfeld nicht entsprochen wurde!

Das siegreiche Team: v.l. Eddi Klein, Dirk Hermann, Florian Ewertz, Tara Feser, Dirk Passiwan, Dirk Schmitjz, Peter Schwickert, Martin Koltes; Foto: Immovesta
Mit Beginn des Spiels entwickelte sich eine stets hart umkämpfte und intensiv geführte Partie, bei der der Gast von der Mosel gleich gut in das Spiel fand. Das körperbetonte Spiel der Bulls wurde angenommen und man hielt dagegen! Stets konnte die Passiwan-Truppe einen knappen Vorsprung über das 1. Spielviertel (18:16) und nach einem Dreier von der Mittellinie von Tara Feser in der Schlusssekunde des 2. Viertels, bis zum Halbzeitpfiff behaupten (39:36).
Die Maxime der Trierer vor dem Spiel – cool, clever und mannschaftlich geschlossen – in diesem Derby zu agieren, wurde mit einer der besten Teamleistung in dieser Saison eingehalten. Die Gastgeber gerieten nach der Halbzeit mit zunehmender Spieldauer immer mehr unter Druck, Punkt um Punkt setzten sich die Dolphins ab und konnten vor dem Schluss Viertel mit einem 12-Punkte-Vorsprung in die letzten 10 Minuten gehen.
Die Roller Bulls, die diese Partie unter allen Umständen gewinnen wollten, stellten nun auf eine aggressive Pressdeckung um. Zeitweise gerieten die Trierer dadurch wieder unter Druck, zumal die Belgier mit allen erlaubten aber leider auch teils unerlaubten Mitteln agierten. Bis auf einen 5 Punkte-Rückstand konnten sie zwar so den Vorsprung der Trierer verkürzen (38. Min. – 67:62), die Entscheidung folgte aber auf den Fuß. Mit insgesamt vier technischen Fouls, teils wegen Unsportlichkeit aber auch wegen Meckerns, nahm man sich selbst aus dem Spiel. Triers Topscorer Dirk Passiwan nahm die ihm zustehenden Freiwürfe dankend an und verwandelte diese kaltschnäuzig zu den alles entscheidenden Punkten und zum letzt endlich hoch verdienten 73:68-Auswärtssieg.
„Ein ganz dickes Kompliment meinem dezimierten Team für ihre Abgeklärtheit und Coolness. Ich glaube allerdings, es gibt wohl nahezu keinen Spieler, der nicht irgendwie Blessuren aus dieser Partie davon getragen hat!“, so der Kommentar nach der Begegnung eines sichtlich hoch zufriedenen Trierer Coaches. Das Team aus Trier kann damit Platz 6 festigten und nach den Ergebnissen vom Wochenende sogar noch einmal leise Hoffnungen auf einen Play-Off-Platz hegen.
Cirka 50 mitgereiste Trierer Fans umjubelten nach der Partie mit Standing Ovations ihr Team und dankten für eine der besten Saisonleistungen der Dolphins.
Die Immovesta Dolphins Trier traten in St. Vith wie folgt an: Ewertz (n.e.), Feser (13 P.), Herrmann, Klein (10 P.), Koltes, Müller (2 P.), Passiwan (42 P.), Schmitz (5 P.) und Schwickert (n.e.)
Schreibe einen Kommentar