Die Eintracht hat ihr Auswärtsspiel in Mannheim knapp gewonnen. Vor etwa 2200 Zuschauern reichte den Trierern nur ein Tor, um den dritten Sieg der Saison einzufahren. Im insgesamt 20. Duell der beiden Mannschaften erzielte Angreifer Christoph Anton den goldenen Treffer.
Trier. Er habe keine großen Änderungen vor, erklärte Eintracht-Coach Peter Rubeck noch in der gestrigen Pressekonferenz. Und tatsächlich: im Mannheimer Carl-Benz-Stadion schickte der 53-Jährige die gleiche Elf auf den Platz, die auch schon gegen Koblenz ihr Glück versucht hatte. In der Abwehr setzte er wieder auf den jungen Robin Koch. Im Sturm durfte Erich Sautner von Beginn gegen seinen Ex-Verein ran. Rudy Carlier, den Sautner am Montag noch kurzfristig vertreten hatte, stand nicht im Kader. Der Franzose schien seine Oberschenkel-Probleme also noch nicht voll überwunden zu haben.
Die Partie begannen beide Seite schwungvoll. Dabei versuchten die Trierer, die Marschroute ihres Trainers direkt umzusetzen. Der hatte gefordert, sich nicht hinten reinzustellen, sondern gegen die Hausherren gegenzuhalten. Dementsprechend früh attackierten die Blau-Schwarz-Weißen die Mannheimer und versuchten, die Gastgeber unter Druck zu setzen. Dies gelang jedoch nicht immer nur mit fairen Mitteln. In der 17. Minute kassierte Milorad Pekovic die gelbe Karte nach einem Foul am Mannheimer Marcel Sökler. Eine Verwarnung mit Folgen, denn für den Neuzugang war es bereits die fünfte Gelbe in dieser Saison. Der Mittelfeldstratege muss nächste Woche also ausgerechnet im Derby gegen Saarbrücken aussetzen.
Joker Anton sticht
In der 19. Minute vollzog Trainer Rubeck dann einen überraschend frühen Wechsel. Für Stefan Thelen kam Christoph Anton in die Partie. Eine taktische Umstelltung, bei der Rubeck allerdings ein goldenes Händchen bewies. Kaum vier Minuten später netzte der Angreifer zur 1:0-Führung ein. Nach Vorlage von Holger Lemke zog der 23-Jährige aus knapp 14 Metern ab und erzielte so ein erstes Saisontor, sein insgesamt viertes für den SVE.
Danach folgte aber nicht mehr viel von Seiten der Eintracht. Den Gästen wollte nichts Gezieltes mehr gelingen, lediglich Stürmer Ugur Albayrak tauchte kurz vor der Pause noch einmal vor dem Walhof-Tor auf. Keeper Markus Krauss parierte aber problemlos. Auch von den Hausherren war nicht viel mehr zu sehen. Marcel Sökler setzte einige Nadelstiche und brachte die Trierer Defensive das ein oder andere Mal in Bedrängnis (30./38.). Insgesamt fehlt es den Mannheimern an der letzten Konsequenz und an Präzision im Abschluss. Dies lag vor allem am Abwerhrverhalten der Eintracht, die oft früh störte und Offensviaktionen im Ansatz unterband. So ging es für die Elf von der Mosel mit einer 1:0-Führung in die Pause. Die Zuschauer im Carl-Benz-Stadion hatten 45 gute Minuten gesehen. Beide Seiten zeigten sich engagiert, herausragend war aber niemand. Peter Rubeck konnte sich bis dato vor allem über die Null freuen, die hinten immer noch stand.
Waldhof startet besser in die zweite Hälfte. Die Gastgeber suchten ihre Chance zum Ausgleich, es blieb jedoch bei viel Stückwerk. Bis in der 51. Minute dann auf einmal große Aufregung im Stadion herrschte. Der zur Pause eingewechselte Lutz Radojewski war im Trierer Strafraum zu Fall gekommen. Schiedsrichter Anton pfiff, entschied aber nicht auf Elfmeter, sondern Schwalbe. Der Mannheimer bekam die gelbe Karte. Von der Eintracht war offensiv weiter nicht viel zu sehen, auch durch Standards nicht. Erich Sautner und Ajdin Zeric blieben gegen ihre ehemaligen Kollegen unauffällig, waren dabei jedoch bei Leibe nicht die Einzigen. In der zweiten Hälfte plätscherte das Spiel teils nur vor sich hin. Es gab viel Mittelfeldgeplänkel, viele Einwürfe.
Waldhof mit viel Druck – Trier mit guter Defensive
Ab der 60. Minute nahm der Druck der Hausherren wieder zu. In der 61. Minute scheiterte Mannheims Salvatore Bari nach einem Steilpass an Jerome Reisacher. Kurz darauf versuchte es Steffen Straub aus der Distanz, der Schuss ging aber vorbei. Dennoch sollte dies eine Warnung für die Eintracht sein. Denn in der 68. Minute hatte Marcel Sökler die Riesenchance zum Ausgleich für die Gastgeber. Nach Zuspiel von Phillip Förster war der Angreifer frei durch, scheiterte aber an Reisacher, der mit einem starken Reflex per Fuß parierte. Die Mannheimer legten in der Schlussphase immer weiter zu. Auch dank der Fans, die jetzt wach geworden waren und für lautstarke Unterstützung sorgten. Trier geriet etwas ins Schwimmen. Die Führung erschien mittlerweile glücklich, Waldhof hätte sich den Ausgleich verdient gehabt. Fallen wollte er dann aber nicht mehr. Stattdessen hatte Ugur Dündar in der Nachspielzeit noch einmal die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Sein Ball ging aber knapp vorbei.
So gewann die Eintracht am Ende, wenn auch vielleicht mit etwas Fortune, mit 1:0 gegen Waldhof Mannheim. Den Trierern genügte eine gute Chance in der ersten Halbzeit sowie eine starke defensive Leistung gegen zu harmlose Mannheimer. Insgesamt spielte man zum zweiten Mal in Folge zu null. Durch den knappen Erfolg schieben sich die Blau-Schwarz-Weißen mit elf Punkten auf Platz zwölf vor und können so mit einem Erfolgserlebnis in die Vorbereitung auf das Derby gegen den FC Saarbrücken gehen.
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Statistik
SV Eintracht Trier: Reisacher – Thelen (19. Anton), Hollmann , Koch , Buchner , Zittlau – Zeric, Sautner (72. Garnier), Lemke, Pekovic (59. Dündar)- Albayrak
Schiedsrichter: Jens Anton (Homburg)
Tore: 0:1 Christoph Anton (23. Minute)
Zuschauer: 2200
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