Spielführerin und Top-Torschützin Katrin Schneider verlässt die Trierer Bundesliga-Handballerinnen zum Saisonende und schließt sich Drittligist TSG Ketsch an. Die Nähe zur Heimat, vor allem aber berufliche Gründe gaben den Ausschlag für einen Klubwechsel. Sanne Backhed hingegen wird nicht mehr für die Miezen auflaufen: Die Schwedin, erst vor Saisonbeginn an die Mosel gewechselt, und Verein einigten sich auf eine vorzeitige Vertragsauflösung.
Trier. Schwerer Schlag für die Trierer Bundesliga-Handballerinnen: Katrin Schneider, Torschützin vom Dienst und Spielführerin, wird die Miezen zum Saisonende verlassen und ihre Tore künftig für Drittligist TSG Ketsch werfen. „Ich habe mir diese Entscheidung sicher nicht einfach gemacht, denn ich weiß, was ich in Trier habe. Viele Faktoren haben dann letztlich aber doch für Ketsch gesprochen“, sagte Schneider zu ihrem bevorstehenden Wechsel.
Faktoren, die einerseits privat und der Nähe zur Heimat geschuldet sind: „Ich bin durch und durch Familienmensch“, erklärt die in Ludwigshafen geborene Rückraumspielerin. Auf der anderen Seite rückt für Schneider der berufliche Werdegang mehr und mehr in den Vordergrund und da hat Ketsch – zwischen Heidelberg und Mannheim gelegen – offenbar ins Schwarze getroffen. „Das Gesamtpaket ist optimal und vor allem beruflich auf meine Bedürfnisse zugeschnitten“, sagt Schneider und ergänzt: „Ich kann mich weiterentwickeln, das war mir wichtig.“
MJC-Vorstand Jürgen Brech sieht den Wechsel mit einem weinenden und einem lachenden Auge. „Natürlich ist das für uns ein Schlag und Kate wird nicht zu ersetzen sein. Aber wir – Aufsichtsrat und Vorstand – respektieren diese Entscheidung und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft“, so Brech gegenüber 5vier und ergänzt: „Wir sind sehr stolz auf die Entwicklung, die Kate genommen hat. Das Beispiel sollte jungen Spielerinnen zeigen, dass man sich hier entwickeln kann.“ In der Tat hat die Bürokauffrau nach ihrer Rückkehr aus Bietigheim 2013 eine imposante Entwicklung genommen: Torschützenkönigin in der Saison 2013/2014 (zusammen mit Shenia Minevskaja), Sportlerin des Jahres und seit dieser Spielzeit auch Kapitänin der Miezen.
„Der Wechsel nach Trier zurück war die richtige Entscheidung. Trier hat mich geprägt und deshalb will ich mich hier auch mit dem Klassenerhalt verabschieden“, so Schneider. Um den Klassenerhalt kämpfen die Miezen künftig mit einer Frau weniger, denn Sanne Backhed hat den Verein verlassen. „Sanne ist aufgrund von privaten Gründen mit der Bitte um Vertragsauflösung an uns herangetreten und wir haben diesem Wunsch entsprochen“, so Brech. Die Schwedin ist bereits wieder in ihrer Heimat. Die nächste Partie bestreiten die Moselstädterinnen am Samstag (20 Uhr) gegen keinen Geringeren als Schneiders Ex-Klub Bietigheim. Die Stuttgarterinnen befinden sich trotz großer individueller Qualität im Tabellenkeller.
Von Franzi Gracia
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