Diese Woche konnten die Trierer nicht nur auf den Weihnachtsmarkt aufmerksam werden, sondern auch darauf, was in der Nähe geschah. Direkt vor dem McDonalds stand eine Gruppe junger Menschen mit einem breiten Spruchband, einer war als Clown Ronald gekleidet. 5vier.de gelang es, mit den Demonstranten kurz zu reden und zu erfahren, worum es geht.
Trier. Das war keine Werbung, sondern umgekehrt – eine Protest-Demo gegen die neue Lohnpolitik der großen Fastfood Ketten wie McDonalds, KFC, Nordsee, Pizza Hut, Burger King und Starbucks.
Diese Demonstranten gehören zur Sozialistischen Deutschen Arbeiterjudend (SDAJ), die „für eine Welt ohne Ausbeutung und Rassismus, für eine Welt, in der die Menschen und nicht die Konzerne und Bosse das Sagen haben“ kämpfen. Die Vertreter dieser Organisation sind zutiefst empört, weil die Einführung des Mindestlohn-Gesetzes (8,50 Euro pro Stunde) die Mitarbeiter der Gastronomie-Kette benachteiligen soll. Laut SDAJ, haben diese Unternehmen mehrere Tarifverträge für ihre Beschäftigten gekündigt. Stattdessen sollen sie den Mitarbeitern neue Manteltarifverträge angeboten haben, denen zufolge Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Zuschläge für Überstunden und Nachtschichten entfallen sollen.
Die SDAJ wollen mit solchen Demos ihre Solidarität mit den diskriminierten Mitarbeitern äußern. Die Gruppe fordert gerechte Löhne – ohne Ausnahmen.
Die SDAJ ist eine bundesweite Organisation von Schülern, Auszubildenden, jungen
Arbeitern, Studenten, die in Deutschland leben, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Pass. Sie wollen die verschiedenen Bereiche, in denen Jugendliche sich für ihre Rechte einsetzen, miteinander verbinden. Widerstand gegen Arbeitslosigkeit und fehlende Lehrstellen, gegen Rüstung und Auslandseinsätze der Bundeswehr, gegen Nationalismus, rassistische Anschläge und das Auftreten alter und neuer Nazis – all das gehört für sie zusammen.
Weitere Mahnwachen dieser Gruppe fanden auch in anderen Straßen der Trierer Innenstadt statt. Die Teilnehmer vertonten ihre Fordrungen und verteilten Flugblätter an Passanten. Sie bevorzugten, anonym zu bleiben, und wollten ihre Gesichter in der Presse nicht zeigen.
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