Auch wenn die Chancen auf den Klassenerhalt nur noch theoretischer Natur sind, geht es für die Basketballer aus der ältesten Stadt Deutschlands Schlag auf Schlag weiter. Am morgigen Sonntag muss die TBB Trier bei Phoenix Hagen antreten. Sprungball in der ENERVIE Arena ist um 17 Uhr.
Trier. Nachdem man gestern gegen Frankfurt über weite Strecken gut mithielt und erst am Ende der Partie den Skyliners nicht mehr Paroli bieten konnte, gilt es für die Mannen von Henrik Rödl schon morgen die nächste Chance beim Schopfe zu packen. Denn: Rein theoretisch ist der Klassenerhalt in der Jubiläumssaison immer noch möglich.
Interessant in diesem Zusammenhang ist eine Textpassage im Vorbericht der BEKO BBL. Dort heißt, dass die Trierer Basketballer aufgrund der geringeren Anzahl an Minuspunkten den Direktvergleich (bei gleicher Anzahl an positiven Wertungspunkten versteht sich) stets für sich entscheiden. Demnach könne man noch Tübingen (drei Siege mehr), als auch Bremerhaven und Bayreuth (jeweils vier Siege mehr) abfangen. (Quelle)
Dafür müsste aber dringend ein Sieg bei Phoenix Hagen her. Das Team von Ingo Freyer ist wie immer eine Wundertüte, deren Formkurve zwischen Kreis- und Weltklasse hin und her schlägt – gerne auch mal innerhalb einer Partie. Nach einem überzeugenden 92:69-Sieg in Tübingen, der auch letzte Zweifel am Klassenerhalt der Westfalen beseitigte, kann man den Rest der Saison entsprechend relaxed angehen.
Das Hinspiel gewannen die Moselstädter Zuhause durchaus überzeugend mit 75:62. Die beiden Kanadier Jermaine Anderson (14 Punkte) und Jermaine Bucknor (13) machten damals den Heimerfolg perfekt. Die Vorzeichen vor dem Rückspiel sind jedoch völlig anders. Dino Gregory bekommt es im Rückspiel nicht wieder mit Vitalis Chikoko zu tun, den es nach Italien gezogen hat, sondern muss es mit dem Duo Stefan Schmidt/Dennis Kramer aufnehmen. Auf dem Papier sicherlich ein Vorteil für Hagen. Außerdem traten die Schützlinge von Ingo Freyer schon am Mittwoch in Berlin an – hatten also zwei Tage mehr Zeit, sich zu erholen. In dieser Phase der Saison ein durchaus beachtenswerter Vorteil.
Allerdings müssen die Westfalen auf den überragenden Spieler in ihrem Kader verzichten. Topscorer David Bell(17,7 Punkte und 3,8 Assists pro Spiel) wird in dieser Spielzeit kein Spiel mehr für die Hagener machen können und wird von Talent Niklas Geske ersetzt. Der talentierte Spielmacher machte gegen Berlin sein erstes Spiel von Beginn an und zeigte keinerlei Angst in der O2 World Arena. Dafür ist Larry Gordon, der im Hinspiel gegen die TBB Trier frühzeitig verletzt das Parkett verlassen musste, wieder fit und gut in Form. Bei der knappen Niederlage in Berlin gelangen ihm starke 18 Punkte. Insgesamt verfügen die Hagener wie gewohnt über jede Menge Offensivpotenzial und feuern aus allen Rohren und Distanzen.
Für die Trierer Basketballer kann es nur darum gehen, die häufig wilden Offensivaktionen der Hagener gut zu verteidigen und selbst das Tempo des Spiels zu bestimmen. Vor allem über Jermaine Anderson und Ricky Harris wird man viel Druck auf den jungen Niklas Geske ausüben müssen. Seine Unerfahrenheit könnte die Chancen auf den Sieg erhöhen und damit die Hoffnungen auf den Klassenerhalt zumindest ein wenig länger am Leben erhalten.
Henrik Rödl: „Hagen spielt extrem schnellen Basketball, sie sind sehr klein, sehr athletisch und werfen gut. Sie versuchen einen mit verschiedenen Verteidigungen aus der Ruhe zu bringen. Das wird ein ganz anderes Spiel als gegen Frankfurt, Hagen hat eine komplett andere Spielweise. Wir müssen schnell umschalten und mit hoher Aufmerksamkeit spielen, weil sie viele Dinge verändern und immer attackieren. Wir haben im Hinspiel sehr gut gespielt, aber Hagen ist gut drauf, sie haben nur knapp in Berlin verloren.“
Nach dem gestrigen Spiel gegen Frankfurt ist die Vorbereitung auf das Spiel schwierig: „Richtiges Training ist da unmöglich. Wir sprechen ein paar Sachen durch, aber das reicht natürlich nicht. Hagen hat am Donnerstag gespielt, sie haben also einen Tag mehr Zeit sich zu erholen und vorzubereiten, das macht schon einen Unterschied.“
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Die letzten drei Spiele des morgigen Gegners
Walter Tigers Tübingen – Phoenix Hagen 69:92 (S)
Phoenix Hagen – Mitteldeutscher BC 65:70 (N)
ALBA Berlin – Phoenix Hagen 78:74 (N)
Tip-Off ist um 17:00 Uhr. Telekom Basketball überträgt ab 16:45 im Livestream.
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