Von Sebastian Finke
Im tiefen Hunsrück, in der Nähe von Kastellaun, fand auch dieses Jahr wieder das kleine Freakquenz Festival auf dem Gelände Waldeck statt. Mitten in idyllischer Natur konnte man für ein Wochenende mal die Außenwelt vergessen und sich innerhalb dieses Mikrokosmos aufhalten. Und wer genug von Musik, Menschen und Programm hatte, war quasi direkt im Wald und konnte diesen mitsamt der Burgruine Waldeck erkunden.
Aber zurück zum Anfang. Mir wurde das Festival empfohlen und ich hatte selbst noch nichts davon gehört. Mir wurde voller Freude von den Erlebnissen des letzten Jahres berichtet und ich wurde neugierig. Auf dem Gelände angekommen war die Laune trotz vorhergehender Regenschauer gut und es dauerte nicht lange, bis uns der Regen soweit verschonte, als dass man das Festival auch ohne ständig am Lagerfeuer zu sitzen verbringen konnte. Freitag Abend und der komplette Samstag blieben für Entdeckungen und da wurde mir nicht zu viel versprochen. Gerade am Samstag gab es überall etwas zu entdecken, man hörte Musik, immer aus anderen Richtungen, es gab ein Programm mit interaktivem Hörspiel, Kinderschminken, man konnte in einem Sandkasten Sand verschieben, während durch einen Scanner die Höhenunterschiede gemessen und aufgrund dessen in Echtzeit eine Topografische Karte auf den Sand projiziert wurde. Es gab das Konsolen Café, in dem man an alten Konsolen und Computern Klassiker der Spielegeschichte spielen konnte, so zum Beispiel Tetris oder Pong. Dabei waren fast alle Spiele auf einen Mehrspielerspaß ausgelegt.
Musik war natürlich auch ein großes Thema, dabei waren die Bands noch sehr „klein“ in dem Sinne, dass mir keiner der Bandnamen etwas sagte (was vielleicht meinen begrenzten Musikkenntnissen zuzuschreiben ist). Aber auch wenn ich keine der Bands kannte, hat mir das musikalische Aufgebot sehr gut gefallen. Sei es Samstagmorgen mit der Tasse Kaffee in der Hand bei zarten Harfenklängen im Sonnenschein wachzuwerden oder abends zu rockigen Sounds richtig abzugehen. Gerade die Vielfalt der Bands und Musikrichtungen ermöglicht eigentlich jedem mindestens einen passenden Act zu finden. Ich habe zum Beispiel großen Gefallen an Orbinaut und Fewsel gehabt, aber auch die anderen Künstler und Bands boten ein gutes Erlebnis. Ein vollständiges Programm könnt ihr euch gerne auf der Website anschauen. Generell ist diese sehr interessant, wenn man ein paar zusätzliche Punkte in Erfahrung bringen möchte. Nicht vergessen darf man natürlich den Zauberwald. Eine Installation bei der durch im Kreis verteilte Lautsprecher ein Surround-Erlebnis der besonderen Art vermittelt wird. Man lauscht effektvollen ruhigen Klängen und kann sich nachts am Anblick durch in Licht in Szene gesetzten Bäumen erfreuen oder die sonderbar wirkenden Formen betrachten, die durch Schwarzlicht beleuchtet eine magische Atmosphäre erzeugen. Oder man schließt einfach die Augen und lässt sich auf das Hörerlebnis ein.
Wie ich das Waldeck Freakquenz Festival in einem Wort zusammenfassen würde? Mit dem Begriff „Vielfalt“. Vielfalt in der Musik: Von Hard Rock bis Elektro, alles dabei. Vielfalt im Bereich essen: Es gab für einen angemessenen Preis frisch Gegrilltes, verschiedene Salate und vegetarische Alternativen. Vielfalt im Programm: Musik lauschen, im Wald spazieren oder doch in einer Hütte liegen und alte Kinderfilme schauen, alles kann und nichts muss. Und zu guter letzt Vielfalt bei den Besuchern: Wenn man durch die Runde der Menschen schaut haben wir vom Kleinkind bis zum Rentner alles vertreten, jeder hat Spaß und man erlebt gemeinsam ein tolles Wochenende.
Man merkt wohl schon, dass ich großen Spaß auf dem Festival hatte und auf die Frage, ob ich es wieder besuchen will kann ich nur ein ganz klares JA antworten.
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