Schon die Trailer hatten es angekündigt: Die Fortsetzung des Marvel-Megablockbusters “The Avengers” kommt um einiges düsterer daher als der Vorgänger. Nichtsdestotrotz ist der typische Humor des Superhelden All-Star-Teams nicht abhandengekommen. Andreas Gniffke hat sich “Age of Ultron” im Trierer CinemaxX angesehen.
Das Leben als Held ist zwar aufregend, doch nahezu unbesiegbar kann es einem dann doch fast schon langweilig werden. Zu Beginn des neuen Avengers-Films kämpfen sich Iron Man, Thor, Hulk, Captain America, Black Widow und Hawkeye zum deutschen Finsterling Strucker (Thomas Kretschmann) vor, um Lokis mächtiges Zepter zurückzuerobern. Gegenwehr gibt es zwar, doch die wird von den mächtigen Helden fast schon im Handstreich beiseitegewischt. Doch in Struckers Festung finden sie etwas, was sie nicht erwartet hatten.
Es ist gar nicht einfach, für die schlagkräftige Truppe ebenbürtige Gegner zu finden und so schickt Regisseur Joss Whedon nun einen Gegner, der gewissermaßen hausgemacht ist. Der genialische ”Iron Man” Tony Stark (Robert Downey Jr.) entwickelte heimlich eine künstliche Intelligenz, um ein globales Schutzschild herzustellen und so der Erde endlich den ersehnten Frieden zu schenken, der bislang von den Avengers jedes Mal mühevoll erkämpft werden muss. Natürlich geht der Versuch kolossal nach hinten los und der aus der Datenwolke entstandene finstere, aber durchaus humorvolle Maschinenmensch Ultron entwickelt eine ganz eigene Idee vom Weltfrieden.
Diese hat tatsächlich ihren Charme. Wie wäre es denn, wenn man der ganzen Menschheit einmal einen Reset gönnen würde? So richtig zufrieden kann man mit dem Entwicklungsstand auf der Erde schließlich nicht sein und so könnte man der Evolution ja doch einmal etwas auf die Sprünge helfen. Nach den Dinosauriern ging es schließlich auch aufwärts. Und so müssen die vom ewigen Kampf müden Avengers noch einmal alle Kräfte bündeln, um nichts weniger als das Schicksal der Menschheit zu retten.
Überhaupt wird diesmal die Gruppendynamik verstärkt in den Fokus gerückt. Gegenseitiges Misstrauen und interne Konflikte auf der einen, sich langsam entwickelnde zarte Bande auf der anderen Seite zeigen die private Seite der Helden. Spätestens als Hawkeye (Jeremy Renner) ihnen sein geheimes, “echtes” Leben offenbart, wird klar, dass sich auch die stärksten Kämpfer in ihrem tiefsten Inneren nach Ruhe sehnen.
Zwei “Talente” genannte Geschöpfe in Diensten Struckers und später Ultrons verschärfen die Situation. Die Zwillinge Quicksilver (der schon im letzten X-Men eine Rolle spielte, nun aber von Aaron Taylor-Johnson verkörpert wird) und Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) sind zwar noch jung, aufgrund ihrer übernatürlichen Fähigkeiten aber selbst für die Elitekämpfer eine Gefahr. Scarlett Witch dringt in das Bewusstsein einzelner Avengers ein und konfrontiert diese mit ihren inneren Dämonen, was die Gruppe vor eine Zerreißprobe stellt. Doch eins ist klar: Die Gefahr lässt sich nur im Team besiegen!
Avengers – Age of Ultron ist Popcornkino im besten Sinne. Action, Humor und eine großartige optische Umsetzung bereiten dem Kinopublikum sehr unterhaltsame mehr als 140 Filmminuten.
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