Drachen sind einfach die besten Haustiere, zumindest wenn man den Machern von „Drachenzähmen leicht gemacht“ glaubt. Im zweiten Teil der Reihe, die neben den Filmen auch eine wundervolle Fernsehserie zu bieten hat, muss Häuptlingssohn Hicks mit seinem niedlichen Nachtschatten Ohnezahn erneut sein Heimatdorf Berk vor einer düsteren Bedrohung schützen. Ein großer Spaß für die ganze Familie, den sich Andreas Gniffke bereits vor dem offiziellen deutschen Filmstart in der kommenden Woche ansehen konnte.
Die Handlung, die an die Kinderbücher von Cressida Cowell anknüpft, setzt fünf Jahre nach dem ersten Teil ein. Die Bewohner von Berk leben in friedlicher Koexistenz mit den Drachen, die sie einst noch erbittert bekämpft hatten. Hicks, Sohn des mächtigen Häuptlings Haudrauf dem Stoischen, erkundet mit seinem Drachenfreund Ohnezahn die Grenzen der bekannten Welt und erweitert die Karte der Terra incognita um immer neue Seiten, während seine Freunde mit ihren Drachen verwegene Wettrennen in Berk veranstalten. Auch in der Gruppe hat es einige Entwicklungen gegeben. Näherte sich Hicks im ersten Teil vorsichtig der hübschen Astrid an, sind beide nun ein Paar. Andere Verehrer Astrids wie der freundlich-großkotzige Rotzbakke oder der schüchterne Fischbein buhlen nun um die Gunst der burschikosen Raffnuss, von der sie sich aber eine Abfuhr nach der anderen einfangen. Ruhe kehrt in Berk also nur selten ein, dafür sorgen allein schon die zahllosen unterschiedlichen Drachen, die in Übermut und Tölpelhaftigkeit immer wieder für Chaos sorgen. Doch am Rand der Welt braut sich das Unheil zusammen.
Auf einem seiner Forschungsausflüge begegnet Hicks nämlich Menschen, die ihm und seinem Drachen alles andere als wohlgesonnen sind. Es sind Drachenjäger, die ihre Beute dem furchterregenden Drago abliefern müssen, der eine Drachenarmee zusammenstellt und sich zu einer echten Bedrohung für das friedliche Berk entwickelt. Hicks wird schließlich von seinem treuen Gefährten Ohnezahn getrennt und von einem geheimnisvollen Drachenreiter an einen versteckten Ort gebracht. Was Hicks dort vorfindet, erschüttert sein Weltbild von Grund auf und verändert sein Leben nachhaltig.
Der zweite Teil der Reihe ist mit seinen Helden reifer geworden. Hicks’ Lebensphilosophie als Friedensstifter zwischen Mensch und Drache wird auf eine harte Bewährungsprobe gestellt, denn das Böse erscheint übermächtig und fordert seine Opfer. Dadurch wirkt der Film trotz der teilweise zu Schoßhündchen mutierten Drachen von Berk wesentlich düsterer als sein Vorgänger. Auch wenn Drachenzähmen leicht gemacht 2 ein Familienfilm im besten Sinne ist, könnte er für die ganz Kleinen (unter sechs Jahren) vielleicht etwas zu aufregend sein. Aufgelockert wird die Spannung allerdings von vielen wirklich sehr komischen Szenen und vor allem von der intensiven Freundschaft zwischen Hicks und seinem Drachen. Die Wikingerwelt von Berk wird liebevoll ausgebreitet, neben den zahllosen unterschiedlichen Drachenarten sind auch die Bewohner herrlich schräg und man schließt sie schnell in sein Herz. Technisch ist der Film auf dem neuesten Stand, die 3-D-Animation wirkt nicht aufgesetzt, sondern gibt dem Film eine angenehme Tiefe. Auch die Handlung wirkt frisch und viele Entwicklungen der mittlerweile auf zwei Staffeln angewachsenen TV-Adaption werden aufgegriffen.
Es heißt also Daumen drücken, dass Hicks und Ohnezahn mit ihren Mitstreitern auch diesmal die Mächte des Bösen in Schach halten und ihr Dorf beschützen können. Sehen kann man den Film in Trier erstmals am kommenden Sonntag, denn dann gibt es Vorpremieren sowohl im CinemaxX (14.50 Uhr) als auch im Broadway (14.30 Uhr). Regulär kommt Drachenzähmen leicht gemacht 2 dann am kommenden Donnerstag in die Kinos. Ein Besuch lohnt sich für Jung und Alt!
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