Neben dem Abschluss der Hobbit-Trilogie gilt es in diesen Wochen noch einen weiteren Kino-Dreiteiler zu verabschieden. Wohl zum letzten Mal können wir mit Nachtwächter Ben Stiller und seinen lebendigen Museumsexponaten durch die Nächte streifen. Andreas Gniffke hat sich Nachts im Museum – Das geheimnisvolle Grabmal im Trierer CinemaxX angesehen.
Der Abschied fällt in der Tat schwer, denn es ist nicht nur das Ende einer unterhaltsamen Filmreihe. Für die in diesem Jahr verstorbenen Robin Williams (als Theodore Roosevelt) und Mickey Rooney (mit einem Kurzauftritt als Gus) war der Film der letzte Auftritt auf der großen Leinwand. Soviel sei vorweggenommen: Die Abschiedsworte von Robin Williams am Ende des Films sind wahrlich ergreifend.
Doch beginnen wir vorne. Der riesige Erfolg der beiden ersten Teile ließ schnell darauf schließen, dass es noch einen dritten Aufguss geben sollte. Doch was tun, um sich nicht zu wiederholen? Ein Standortwechsel und frisches Blut sorgen für die nötige Abwechslung und machen den Film zu einem unterhaltsamen Familienspaß. Larry (Ben Stiller) ist mittlerweile vom Nachtwächter die Karriereleiter heraufgeklettert und darf zur Neueröffnung des museumseigenen Planetariums für die quicklebendigen Special Effects sorgen. Doch der Abend endet im Chaos, denn die aufgrund magischer Kräfte nachts erwachenden Ausstellungsstücke sind in Gefahr und werden zunehmend schwächer. Die geheimnisvolle ägyptische Tafel, die für all das verantwortlich ist, verliert ihre Zauberkraft und Larry erkennt, dass die Lösung des Problems nicht im heimischen Museum zu finden sei, sondern im fernen London. Dort wird nämlich der Pharao (Ben Kingsley) aufbewahrt, der als einziger das Geheimnis der Tafel kennt. Schnurstracks werden also die Koffer gepackt und Larry reist mit einigen der schon in den beiden ersten Teilen lieb gewonnenen Freunde ins British Museum. Mit an Bord sind Ahkmenrah, der Sohn des Pharaos, Miniaturcowboy Jedediah (Owen Wilson) und sein römischer Mitstreiter Octavius (Steve Coogan, Philomena), Attila der Hunne, das Kapuzineräffchen Dexter und eben Teddy Roosevelt. Als Neuzugang sorgt Steinzeitmensch Laa (wieder Ben Stiller) für einige Slapstickmomente.
Die Exponate im British Museum erwachen durch die importierte Tafel nun zum ersten Mal zum Leben, und das ist technisch absolut eindrucksvoll umgesetzt. Statuen, Schlangendämonen und Saurier werden lebendig, Jebediah und Octavius werden von Ausbruch des Vesuvs überrascht (und durchaus kreativ gerettet) und der stattliche und sehr blauäugige Ritter Lancelot (Dan Stevens, Downton Abbey) ist immer noch auf der Suche nach dem Heiligen Gral. Auch wenn die Geschichte etwas schleppend in Gang kommt, nehmen die Ereignisse schnell Fahrt auf, geboten wird solides Unterhaltungskino für Klein und Groß. Regisseur Shawn Levy (Real Steel), der schon für die ersten beiden Teile verantwortlich war, verlässt sich auf die bewährten Zutaten und sein stargespicktes Ensemble, dem man die Spielfreude voll und ganz abnimmt. Also nicht unbedingt etwas für Freunde verzwickter Wendungen und tiefgründiger Dialoge, sondern ein würdiges Ende einer Reihe, die vielen Menschen seit acht Jahren sehr viel Freude gemacht hat. Und mit einem Lachen werden wir auch an den großartigen Robin Williams zurückdenken.
Schreibe einen Kommentar