Für Ruwertals Trainer Jan Stoffels war es das „erste von vier Endspielen um den Klassenerhalt“. Und seine Mannschaft setzte um, was er ihr auftrug: Sie agierte geschlossen, taktisch diszipliniert, paarte ihre spielerische Überlegenheit mit leidenschaftlichem Kampf und zog dem SV Föhren den Zahn. So sprang am Sonntagnachmittag bei schönstem Vorsommerwetter ein überzeugender und verdienter 4:1 (2:1)-Heimsieg heraus, der nie wirklich in Gefahr geriet.
Den Weg zum so wichtigen Dreier ebnete dabei ein Blitzstart. Gut 120 Sekunden waren auf dem Kaseler Rasenplatz vor etwa 180 Zuschauern absolviert, da führten die Gastgeber bereits mit 1:0. Rechtsverteidiger Marius Mittler hatte sich auf seiner Seite schön durchgespielt und legte im Strafraum quer auf Kapitän Mario Lentes, der aus kurzer Distanz nur noch einschieben musste (3.).
Die Gäste brauchten nach dem frühen Schock ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Nach zwölf Minuten tauchten sie erstmals gefährlich vor dem Ruwertaler Tor auf. Linksaußen Daniel Kläs vernaschte Gegenspieler Marius Mittler, seine Hereingabe gelangte zu Nicolas Hayer, der allerdings zweimal scheiterte.
Ruwertal nutzt Überlegenheit zum 2:0 – Föhren kommt vor der Pause zurück
Ruwertal verfügte jedoch über die reifere Spielanlage und hielt den Ball sicherer in den eigenen Reihen. Diese Überlegenheit drückte sich alsbald auch erneut in Zählbarem aus. Nachdem Philipp Weber (15.) und Maurice Kress (20.) ihre Versuche noch nicht mit Erfolg krönen konnten, erhöhte der enorm laufstarke Martin Flesch in der 27.Minute auf 2:0. Kress hatte ihm die Kugel schön serviert, Flesch verlud im Sechszehner noch einen Gegenspieler und spitzelte den Ball an Föhrens Torwart David Kees vorbei ins Tor.
Die Hausherren schienen danach einem klaren Sieg entgegenzusteuern. Doch eine taktische Undiszipliniertheit reichte, um das Geschehen wieder offen werden zu lassen: Daniel Kläs nutzte eine vorübergehende Unordung in Ruwertals Defensivverbund, um Markus Barthen auf links freizuspielen. Dessen Hereingabe erreichte Nicolas Hayer am zweiten Pfosten, der keine Mühe hatte, zum Föhrener Anschlusstreffer einzunetzen (35.).
Elfer und wuchtiger Kopfball: Willems-Doppelpack entscheidet Partie
Mit diesem knappen Zwischenstand ging es in die Pause. Nach Wiederanpfiff war die Stoffels-Elf erneut weitaus agiler und drückte sofort wieder aufs Gaspedal. Ein nächstes gewinnbringendes Indiz dafür folgte in der 55. Minute. Martin Flesch war im Zweikampf mit SVF-Spielertrainer Christian Esch einfach energischer, eroberte den Ball an der Mittellinie und lief Richtung Tor. Im Strafraum des weit aufgerückten Gegners angekommen, klammerte Innenverteidiger Sebastian Pull kurz am Trikot, Flesch nahm dankend an, fiel – und Schiedsrichter Christoph Wirtz zeigte auf den Punkt. Keine unstrittige Entscheidung.
Elfmeter-Spezialist Karsten Willems ließ sich die Gelegenheit trotz allem nicht entgehen und verwandelte sicher, obwohl David Kees die Ecke geahnt hatte (56.). Kurz darauf hätte Andreas Stern die drei Punkte schon endgültig eintüten können (63.).
Föhren dagegen fand weiter kaum ein Mittel gegen clever verteidigende Ruwertaler. Die Gäste wurden nur noch einmal gefärlich, als SG-Defensivmann Marc Schmitt einen Abschluss von Axel Meyer kurz vor der Linie klären musste (66.).
Zwanzig Minuten vor dem Ende räumte das Heimteam in Person von Karsten Willems schließlich alle Zweifel über den Sieger an diesem Nachmittag beiseite. Der hoch aufgeschossene Defensiv-Allrounder übersprang bei einer Ecke von Maurice Kress die gesamte Föhrener Hintermannschaft und wuchtete das Leder per Kopf zum 4:1 ins Netz (70.). Doppelpack für ihn und die drei Zähler für die Mannschaft waren im Sack.
„Jetzt folgen noch drei weitere Endspiele“
In der Schlussphase schaukelte Ruwertal das Resultat dann souverän über die Zeit. Zurecht sprach Trainer Jan Stoffels daher im Anschluss von einem hochverdienten Sieg. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, uns viele Chancen heraus gespielt und taktisch klug agiert. Meine Mannschaft hat das umgesetzt, was ich erwartet habe.“ Nichtsdestotrotz hob der Übungsleiter warnend den Zeigefinger. Denn auch die Konkurrenten aus Konz, Krettnach, Ralingen und Großkampen konnten an diesem Spieltag ihre Partien gewinnen. „Es ist noch nix passiert. Das war heute ein schöner Dreier zu Hause, mehr nicht. Denn wir kennen ja alle die Tabelle und wissen: Jetzt folgen noch drei weitere Endspiele für uns.“
Das nächste davon steht für die SG Ruwertal (nun 39 Punkte auf dem Konto) nächsten Samstag in Landscheid an. Für den SV Föhren, der trotz der Niederlage mit 42 Zählern weiterhin relativ komfortabel da steht, geht es am Mittwoch bei der SG Ralingen weiter.
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Statistik
SG Ruwertal : SV Föhren 4:1 (2:1)
SG Ruwertal (Trainer Jan Stoffels):
Jens Ewald – Marius Mittler, Marc Schmitt, Fabian Heck, Philipp Weber (72. Tim Denzer) – Florian Heck (77.Mike Pilzecker), Karsten Willems – Andreas Stern, Maurice Kress, Mario Lentes (C) – Martin Flesch (83. Max Tyrell)
SV Föhren (Spielertrainer Christian Esch):
David Kees – Benjamin Brettle, Christian Esch, Sebastian Pull, Stefan Wagner (C) – Markus Barthen (76. Christopher Haubrich), Nicolas Hayer – Nico Schabio (66. Christian Enders), Thorsten Wagner, Daniel Kläs – Axel Meyer
Tore: 1:0 Mario Lentes (3.), 2:0 Martin Flesch (27.), 2:1 Nicolas Hayer (35.), 3:1 Karsten Willems (56., Foulelfmeter), 4:1 Karsten Willems (70.)
SR: Christoph Wirtz (Metterich)
ZS: 180
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