„Köbis Rückpass“ ist zurück! Vor jedem Heimspiel der Rückrunde wird Stadionsprecher Martin Köbler mit seiner Kolumne wieder das ausdrücken, was die Fans der Eintracht bewegt. Heute macht er vor dem Start ins neue Jahr 2013 den Anfang und ist sich sicher, dass die schwarze Serie der Heimauftakte nach der Winterpause am Samstag ein Ende finden wird. Aber lest selbst…
Erster Spieltag nach der Winterpause 2010/2011. Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern II. Ein ernüchterndes 0:1. Erster Spieltag nach der Winterpause 2011/2012. Heimspiel gegen den SC 07 Idar-Oberstein. Ein bitteres 0:1. Erster Spieltag nach der Winterpause 2012/2013. Heimspiel gegen den SC Freiburg II. Ein…
Halt! Stopp! Ende Gelände!
Danke. Denn daran wollen wir gar nicht erst denken.
Und doch scheint es, dass die vergangenen drei Winterpausen irgendwie miteinander verknüpft sind, lagen unter den letzten drei blau-schwarz-weißen Weihnachtsbäumen fast nur gute Gedanken auf dem Eintracht-Gabentisch. Im Winter 2010 reiften leise Träume von der 3. Liga – ehe der 1. FC Kaiserslautern II kam, sah und siegte. Ein Schock, dem man anno 2011 lange hinterher hechelte, von dem man sich spätestens beim Auswärtssieg in Mainz, damals im März, erholt zu haben schien. Die Eintracht war Tabellenführer – aber eben nur einen Spieltag lang. Mit einem Spiel mehr. Diesem einen Spiel, das man gegen den FCK verlor. Am Ende eine zu große Hypothek, der übermächtige Gegner aus Münster stieg unter dem Strich ungefährdet in die höchste Spielklasse des DFB auf – und mischt dort nun munter im Aufstiegsrennen zur 2. Bundesliga mit.
Winter 2011 – das gleiche Bild. Auswärtssieg in Lotte, die Tecklenburger in Schlagdistanz – und die Edelsteinstädter von der Nahe vor Augen. Wischang. 7. Minute. Ein Strahl in den Winkel. 0:1. Aus der Traum, der wieder so langsam in den Köpfen der Anhängerschaft reifte? Ja. Der Rückschlag des schwachen Starts ins neue Jahr 2012 lag auf dem Verein wie ein tonnenschwerer Stein und endete im Mayener Pokal-Desaster.
Winter 2012. Neun Spiele ungeschlagen. Platz vier, nur drei Punkte hinter dem Sehnsuchtsziel der Anhängerschaft. Wieder ein Heimspiel zu Beginn. Wieder eine Winterpause mit guten Gefühlen, leisen Träumen, verspielten Blicken auf die Tabelle. Eine Winterpause wie jede andere? Wie 2010? Wie 2011? Mitnichten. Denn der Verein hat sich das mit Abstand größte Kapital, das ein Fußballverein haben kann, zu Nutze gemacht: seine Fans. Euch. Uns. War die Anhängerschaft in den vergangenen zwei Winterpausen damit beschäftigt, wilde Rechenspiele zu betreiben, wie viele Punkte denn wohl reichen könnten, um oben mitzumischen, blieb sie vor allem eines: etwas, das jede Fanschar landauf, landab tut und was auch deshalb gar nicht als Vorwurf zu bezeichnen ist – da es das Normalste der Welt ist: Die Fans, sie blieben passiv. Ich tat es. Ihr ward es. Wir alle waren es.
Heute, im Winter 2012/2013, hat sich die Anhängerschaft erhoben. Das Kapital des Vereines, es zahlt Rendite – mit exorbitanter Verzinsung. Das Kapital ist endlich aktiv geworden – worüber jeder Wirtschaftsprüfer, jeder Steuerberater die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würde, ist ein Segen für unseren Verein. Das Kapital -wir! – ist aktiv! Unglaubliche 17.000 Euro wurden gespendet und mit Marco Quotschalla und Erdogan Yesilyurt zwei Neue für die Rückrunde geholt. Diese zwei Spieler, es sind unsere Spieler. Eure Spieler. Die Spieler der Fans, der Anhänger, der Ultras – aller, die auch nur den kleinsten Betrag auf das Spendenkonto eingezahlt haben.
Die Passivität ist vorbei, unsere Fans sind involvierter denn je. Und schon alleine deshalb hat es sich dieser Verein, haben es sich diese Anhänger, haben WIR es uns verdient, dass ich nach dem ersten Heimspiel im neuen Jahr endlich mal wieder nicht unseren Gästen zum Auswärtssieg gratulieren muss.
Erster Spieltag nach der Winterpause 2012/2013.
Heimspiel gegen den SC Freiburg II.
Ein Heimsieg.
Wir haben es uns verdient.
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