Liebe Leser,
zurzeit wünsche ich mir nichts sehnlicher als eine App, welche meine Gedanken in Echtzeit zu Papier bringt oder wenigstens digital zur Nachbearbeitung exportiert. Ich könnte mir auch eine dauerhafte USB-Schnittstelle an einer ungesehenen Körperstelle vorstellen. Glaubt mir – nach meinem letzten Saunabesuch hab ich wesentlich „Schlimmeres“ gesehen! *räusper*
Keine Sorge, ich habe Euch weder vergessen noch verdrängt. In meinem Kalender steht fast täglich „5vier-Kolumne“ als Dauer-Wiedervorlage, aber die vergangenen Tage waren mir selbst für ein wenig „Tipperei“ zu hardcore. Kurz und knapp: Mein neuer Lebensabschnitt (siehe meine letzte „Entschuldigungs-Kolumne“) besteht aus einem neuen Job, der nicht nur arbeitstechnisch eine grosse Herausforderung ist, sondern mich auch täglich vor die Aufgabe stellt, mit meinen Kollegen ausschliesslich Französisch zu sprechen – weil es eben deren Muttersprache ist. Zwar sind viele davon nicht abgeneigt, Deutsch zu lernen, aber da sitze ich aktuell noch am kürzeren Hebel.
Sicher kennt ihr das Gefühl, wenn man nach dem ersten Arbeitstag völlig geflashed nach Hause kommt und eigentlich nur noch ins Bett will. Weit gefehlt. Auf mich wartet nach Feierabend noch zwei mal die Woche der abendliche Französischkurs, der mir auch mal eben mit fünf Stunden Inanspruchnahme an ausgewählten Samstagen ein gefühltes Viertel meines Wochenende klaut.
Klagen auf sehr hohem Niveau
Mein alter Chef sagte immer „Wir klagen doch alle auf einem sehr hohen Niveau…“. Darum will ich auch gar nicht weiter klagen und statt dessen versuchen, euch mit ein wenig Unterhaltung meinerseits zu beglücken. Wenn dies auch ein wenig kürzer ausfallen wird als gewohnt. Schliesslich beginnt für PROJECT 54 in Kürze die Konzertsaison, die uns ehrlichgesagt zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres schon richtig Angst macht. So früh waren wir noch nie so ausgebucht im Jahreskalender. Aber geil. 2011 ist das Jahr, in dem wir zu den „Söhnen Luxembourgs“ werden, wenn man bedenkt, dass sich bisher der Großteil unserer Tour in unserem Nachbarland abspielen wird. Man sagt, die Luxembourger hätten einen guten Musikgeschmack *und ein Euro fürs Phrasenschwein*! 🙂
Aktuell laufen die Planungen für den Besuch unserer schwedischen Freunde der Band DEVILED und unserer gemeinsamen „JAVISST!-Schweden-Warmup-Tour“ Ende April. Warmup? Jawoll! Ich habe es zu meinem Ziel erklärt, meinen dreißigsten Geburtstag in diesem Sommer mit einem Konzert in Stockholm „ausufern“ zu lassen. Und bisher sieht das alles sehr gut aus. Heisst also, dass PROJECT 54 im August definitiv ein paar gemeinsame Tage in Skandinavien verleben wird, an denen wir den ein oder anderen Club – oder vielleicht sogar ein Festival ? – beehren werden. Kann es ein schöneres Geschenk geben?
Am Donnerstag, 28. April geht der Aufwärm-Spass in Koblenz los. Im Circus Maximus rocken wir mit LAKE CISCO, unseren Rockbuster-Finale-Freunden aus dem Jahre 2009, die das Publikum mit Sicherheit Ihre neuen Songs fürs anstehende Album präsentieren werden. VERSUS YOU – der ultimativ-alternative Punk-Rock Export aus Luxembourg ist ja ohnehin mit auf unserer Tour am Start.
Am Freitag, 29. April gastieren wir dann im Cafe Rocas in Luxembourg Stadt. Dem wohl gemütlichsten Ort, um im Ländchen eine Rocknacht abzuhalten. 70-80 Leute und der Laden ist gerammelt voll. Aber so was von einer geilen Stimmung!!! Ich freue mich schon ganz besonders, da unser erster Auftritt dort Ende Dezember 2010 mit ANGEL AT MY TABLE der gefühlte Startschuss für unser unglaubliches Luxembourg-Festival-Jahr 2011 war.
Hierbei handelt es sich dann auch um einen sogenannten klassischen Gig-Exchange (Auftritts-Tausch). Für unser Konzert im Exhaus haben wir nämlich ANGEL AT MY TABLE als Special Guest eingeladen. Genauso „special“ ist unsere Kooperation mit dem BURGER KING Trier, der uns Cateringtechnisch bewirten wird. Hierzu möchte ich mich stellvertretend für all die Verkoster bereits an dieser Stelle herzlich für die Unterstützung bedanken! Auf unseren anstehenden Rückfahrten von den Konzerten im Nachbarland kommen wir ja auch ab Mai in den Genuss, eine neue BURGER KING Filiale auf unserem Heimweg begrüssen zu dürfen. Für alle, die es noch nicht mitbekommen haben sollten: haltet mal die Tankstelle am Grenzübergang Mesenich in Fahrtrichtung Trier im Auge. 🙂
Unsere kleine Aufwärm-Tour
Für unsere kleine Aufwärm-Tour haben wir nochmal unverschämter weise bei kariert TV nachgefragt, ob die Herren uns auf der wohl bisher abenteuerlichsten selbst-organisierten Tour unseres Lebens begleiten möchten. So etwas sollte man ja schließlich nicht undokumentiert lassen.
Ebenso gut dokumentiert wird mein diesjähriger Urlaub, bei dem es mich und meine Freundin zum zweiten Mal für mehrere Wochen ins wunderschöne Schweden zieht. Dieses Mal ist nur das Auto (respektive unser Tourbus) groß genug, um bei extremst schlechtem Wetter auch mal in einem „fast“ richtigen Bett schlafen zu können. Sollte sich dies als gemütlich und praktisch erweisen, bleibt das Bettgestell für den September direkt eingebaut, damit wir es uns zu Dritt „auf der verlängerten Rückbank“ gemütlich machen können. Wir fiebern derzeit nämlich einer richtigen Deutschland-Support-Tour-Zusage zu den großen Städten entgegen. Wenn alles in trockenen Tüchern ist, seid ihr die ersten, die ich es wissen lasse! Versprochen.
A propos Deutschland Tour. Immer wieder gerne erinnere ich mich an die Peilomat Herbst-Deutschlandtour im Jahre 2007, bei der ich die Jungs auf ein paar Terminen hinter der Bühne und dem Merchandise-Stand unterstützt habe. War das geil. (Schöne Überleitung, denn: ) Mir dröhnt gerade das neue PEILOMAT Album aus den ipod Kopfhörern. Prädikat: GEIL!
(Für diejenigen, die sich an dieser Stelle fragen sollten, wann ich überhaupt Zeit habe, meine Kolumne zu schreiben… ich hocke gerade in der „118“ – der Emile Weber Buslinie nach Luxembourg und rechts am Fenster zischt jetzt der eben noch erwähnte und sich im Aufbau befindliche BURGER KING vorbei. Nur fürs Protokoll.)
Leider (muss man sagen) wurde die Veröffentlichung des neuen Peilomat Albums nicht halb so viel beworben und gepushed wie der Release der Jupiter Jones und Itchy Poopzkid Platten. Wer jedoch die Internetseite der Band oder einfacher noch ihre Facebook Seite verfolgt, der wusste zumindest, dass es bald so weit ist. Ich wurde übrigens durch den guten alten Newsletter darauf aufmerksam, dass die CD nun endlich im Laden steht. Ich habe mein erstes Exemplar als itunes Download erworben (Schließlich gibt’s gerade wieder in einem großen Elektrofachmarkt 25-Euro-Itunes Karten für 20 Euro. Ich bin doch nicht blöd!J) Umsomehr verdienen es Flo, Sebi und Hennich, dass der Rest der Welt sich wenigstens mal die neuen Songs anhört und im Idealfall eine CD kauft und die Konzerte ihrer anstehenden Tour besuchen.
Hatte ich eigentlich schon mal überhaupt was richtiges über Peilomat geschrieben? Ich zweifle daran. Hier mal eine Zusammenfassung für alle Unwissenden: PEILOMAT ist meiner Meinung nach eine absolute Vorzeigeband – mit den besten Voraussetzungen. Es treffen sich drei junge und gutaussehende Herren – jeder ein Meister seines „Fachs“ – aus verschiedenen Teilen Deutschlands bei einem Musiker-Kurs in Hamburg, jammen gemeinsam und stellen plötzlich fest: Liebe auf den ersten Blick. (Oder so…) Jeder schmeisst sein aktuelles Projekt hin, in dem er gerade steckt (für unsere Region ist der Bassist Sebi wohl das bekannteste Beispiel, da er viele Jahre lang bei Chock-A-Block gerockt hat) und man trifft sich für die ersten ernst gemeinten Proben. Das erste Demo ist schnell aufgenommen, da Gitarrist und Sänger Flo in und für ein Studio in Köln arbeitet. Mit Rückenwind der bisher gewonnenen Kontakte des Musikbusiness spielt sich das Trio quer durch die Republik. In Sebis Ford Focus Kombi (BIT-CH … es war immer ein Brüller!) schrubben sie tausende von Kilometern und spielen (wie man so schön sagt) überall, wo es eine Steckdose gibt. Nicht umsonst. Die Fanbase wächst kontinuierlich und die Homepage sowie das Forum tragen ihren Rest dazu bei.
Nach Veröffentlichung des Albums Grossstadtkinder gehen sie erneut auf Tour. Naja, eigentlich sind sie immer auf Tour. 🙂 2007 rappelt es allerdings gewaltig, als sie TOKIO HOTEL auf einigen Terminen ihrer Tour supporten. Prall gefüllte Stadien bzw. Arenen und Peilomat als Vorband mittendrin. Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, in Mannheim und Trier mit dabei zu sein. Völliger Ausnahmezustand – aber schon sehr geil! DAS hat Fans gebracht! Es folgen Auftritte bei Stefan Raabs Bundesvision Songcontest und einer Kooperation (oder nennt man das „dicke Freundschaft“?) mit Elton zum Fussball-WM Hit 2010.
Sie sind überall zu sehen und zu hören und doch reicht es irgendwie nicht zum endgültigen Durchbruch. Natürlich sind Ausflüge nach Dubai zum Rocken unbezahlbare Erfahrungen, die man als Musiker natürlich gerne mit nach Hause nimmt, jedoch wünscht man sich wohl etwas mehr, wenn man quasi sein ganzes Leben auf die eigene Band ausrichtet und alles andere zurück stellt.
Sebi startete zwischenzeitlich parallel mit seiner Band THE INTERSPHERE (ehemals HESSLERS) voll durch und legen einen ebenfalls sehr beeindruckenden Karrieresprung hin.
Peilomat scheint beerdigt, so lange hört man nichts mehr von den drei super sympathischen Jungs. Hier und da geben sie sich nochmal die Ehre auf Festivals oder regionalen Veranstaltungen z.B. dem Abschiedskonzert von Chock-A-Block im Sommer 2010. Hier gibt es die ersten neuen Songs auf die Ohren, die versprochener Weise Ihren Weg auf ein neues Album finden sollen. Drei Jahre lassen sich PEILOMAT Zeit, um ihren nächsten Longplayer zu veröffentlichen. Eine Zeit, in der sich im Privatleben der Dreien sehr viel getan hat, aber zu privat will ich an dieser Stelle gar nicht werden. Man sollte auch ein wenig die „Geheimnisse“ wahren. 🙂
Über Facebook und Ihren Newsletter informieren sie ihre Fans über das Video zur Single „Du hältst den Regen nicht auf“ und wenig später steht die CD in den Regalen der Musikläden. Zum aktuellen Zeitpunkt (ich hocke gerade in der Mittagspause und freue mich über den leckeren Tiramisu zum Nachtisch…Mahlzeit!) kann ich noch nicht allzuviel über den musikalischen Inhalt von ICHERZÄHLER sagen, ausser, dass die CD eine Spielzeit von ziemlich genau meinem Anfahrtsweg zur Arbeit hat.
ICHERZÄHLER – Das neue Album von Peilomat
Die Songs gehen (wie damals schon) ins Ohr und klingen immer noch genauso frech, laut und wild wie ich PEILOMAT vor einigen Jahren kennengelernt habe. Mein diesjähriger Sommerhit für die lange Autofahrt nach Schweden ist unter Garantie auch schon mit dabei. Genauso wie Stücke, die zum Nachdenken anregen und die ultimative Liebeserklärung. Hui, ist doch schon ne Menge Inhalt für einmaliges Anhören, oder?
Wen ich bis jetzt noch nicht für einen Klick auf www.peilomat.de oder itunes begeistern konnte, dem ist auch nicht zu helfen – ganz ehrlich! Insgeheim hoffe ich noch auf ein gemeinsames schönes Konzert mit den Jungs in Trieroder der Luxemburger Altstadt im Laufe des Jahres oder zumindest einen Konzertbesuch bei einem Heimspiel in Trier oder Bitburg.
Ich hoffe, dass ich Euch für eine so kurze Ausgabe wie heute dennoch ein wenig unterhalten und inspirieren konnte und gebe Euch jetzt zwei Wochen Zeit, um ICHERZÄHLER auswendig zu lernen! J
In der nächsten Ausgabe gibt’s dann ein wenig mehr inhaltliche „Kritik“ zum Album.
Eine schlechte Nachricht noch zum Schluss: Das DIEFEST! Im Atelier in Luxembourg musste leider aus organisatorischen Gründen verschoben werden und wird somit am 14. April NICHT stattfinden.
Ich halte Euch auf dem Laufenden, sobald das Datum des Ersatztermines steht. Jetzt freuen wir uns erst mal über die ersten aushängenden Plakate fürs Rock-A-Field Festival, bei dem wir gemeinsam mit den geilsten Bands dieses Planeten auf dem Programm stehen. Es ist wirklich unglaublich geil.
ICHFREUMICH!
Beste Grüße
Euer Paddy
P.S. Auf der heutigen Heimfahrt stehe ich mit ipod auf den Ohren an der Bushaltestelle, höre mir ICHERZÄHLER an und habe das Gefühl, dass mein Beitrag der wahren Bedeutung der hochgelobten Band PEILOMAT immer noch nicht wirklich gerecht wird. Darum ein weiterer Nachtrag:
Natürlich wünsche ich den Dreien den größten aller Welterfolge, wenn ich mich auch schon persönlich in meinem fortgeschrittenen Alter von dieser scheinbaren Illusion verabschiedet habe. Ich will nur klarstellen, dass diese Band den Traum aller Musiker symbolisiert (zumindest für mich selbst) und ihnen größter Respekt gezollt werden sollte, da sie es von Anfang an wussten, wie das mit dem Überleben und Weitermachen geht. Sie treiben auch noch nach vielen Jahren ihres Daseins ihren Fans (Freuden-) Tränen in die Augen und das wird auch sicher in Zukunft so bleiben. Mit Sicherheit gibt es zwischenzeitlich andere persönliche Ziele und Wünsche, die man engagierter verfolgt als den Status von Tokio Hotel oder Metallica zu erreichen.
PEILOMAT ist eine Band zum Anfassen.
- Musiker.
- Kollegen.
- Freunde.
Danke, dass es Euch gibt. Macht einfach weiter so. Ihr seid auf dem richtigen Weg! 🙂
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