Intro
Hat mich jemand vermisst? Mein letzter Urlaub an der wunderschönen Küste der Bretagne hat mir gezeigt: nichts ist so wichtig, dass es nicht auch Zeit bis morgen, übermorgen oder nächste Woche hätte. DAS ist doch mal eine Erfahrung. So kommt es auch, dass meine Kolumne ein wenig eingeschlafen ist. Dennoch hatte ich den folgenden Text schon vorbereitet und will ihn niemandem vorenthalten. Die 2-Wochen Intervalle werden sich zukünftig ein wenig verlängern. Aus Zeitmangel, der wohl in den kommenden Wochen dank der vollgepackten und ausgebuchten Sommer-Konzertsaison nochmal zunehmen wird. Trotzdem…ich hoffe, sie „gefällt“ Euch trotzdem. Viel Spaß!
Petrus und Rudi Carell
Wann wird’s mal wieder richtig Sommer? Ich glaub, wir sind schon auf dem besten Weg dort hin! Kaum kommt die Sonne raus, schmeissen sich die Damen in knappe Oberteile und Röcke, aber auch bei einer anderen „Gruppe Mensch“ scheinen sich Dinge zu verknappen. Toleranz, Schmerzgrenze, Zufriedenheit und innere Ausgeglichenheit. Ich spreche hier von der Rentner-Generation, vor der ich mich in diesem Forum wohl weniger fürchten muss, ausgehend davon, dass es doch noch einen Grossteil derer Spezies gibt, die sich wirklich fragen: Wer ist eigentlich dieser Lan und warum macht der so viele Parties? (Sorry, ich muss mich jetzt mal ein wenig auskotzen!) Nach meiner ersten Begegnung eines solchen Streithahns in diesem Jahr dachte ich ja noch: Einzelfall. Weit gefehlt! Da ist irgendwo ein Nest!
Wenn man schon von seinem Nachbarn von der Strasse aus angekackt wird, dass es eine Unverschämtheit wäre, wenn der Grillbesuch sein Auto halb auf dem Bürgersteig parkt und man da ja nicht mehr vorbei kommt. Wohlgemerkt: neben dem Bürgersteig befindet sich noch ein etwa 1 Meter breiter betonierter Streifen bevor die Grundstückshecke beginnt. Und ausserdem stehen dort JEDEN TAG irgendwelche Autos, von dem keiner wirklich weiss, wem sie gehören. Dann doch lieber den Besuch des Nachbarn anfahren, damit bald RTL vor der Tür steht und den angefachten Krieg demnächst in der Mittagszeit ausstrahlen kann. Wo simma denn?
Dann geht’s weiter. Fahrrad fahren am Moselufer. Aufgrund der doch sehr schlechten Beschaffenheit des eigentlichen Radweges direkt neben der Fahrbahn, entscheiden sich an einem sonnigen Sonntag-Nachmittag ausnahmslos alle Radfahrer für den etwas ebenerdigeren Fussgängerweg. Sind ja keine unterwegs. Zieht ein sportlicher Rentner auf dem eigentlichen Radweg vorbei und vernennt uns mit der Begründung, dass wir ja genau wüssten, nicht auf dem Radweg unterwegs zu sein. Herrgott, was geht den das denn an? Zu Hause die Füße unterm Tisch und auf der Strasse den Hammer ausgepackt.
Es kommt noch besser! Während ich in meinem Transit auf meine Mitfahrer warte, die gerade im Kaufgeschäft noch eine kurze Erledigung machen, bricht sich ein Rentner neben mir einen beim Einparken ab, wobei da mal locker 3 Meter Platz sind, in die ich meinen Transit fast quer rein bekommen würde ;o) Gut, man muss dazu sagen: ich stehe auf der äußersten Kante des Behinderten-Parkplatzes vor der Eingangstür, damit wir schnell wieder weiterfahren können. Wer das schon unverschämt findet, überspringt jetzt bitte den restlichen Absatz!
Ich hab nix gegen altersschwache und behinderte Menschen und hätte JEDEM sofort Platz gemacht. Aber der hasserfüllte Blick, begleitet von derbsten Beleidigungen, die durch mein Beifahrerfenster dringen, weil ich angeblich den gesamten Behindertenparkplatz belegen würde, lassen mich darüber nachdenken, ob ich den Kerl beim Einkaufswagen-Holen (und wieder so ein verächtender Blick!!!) nicht mal mit Vollgas zurechtweisen könnte. T’schuldigung, aber da halt ich echt nix mehr aus!
Um diesen Artikel wieder in die musikalische Richtung zu lenken: Schweich. Fest der Römischen Weinstrasse. Wir stehen gerade zum Soundcheck auf der Bühne, jeder klimpert ein wenig an seinen Instrumenten herum, da kommt schon die erste Beschwerde von der nächstgelegenen Restaurant-Terrasse, es könnte doch bitte ein wenig leiser sein. Das nehme ich noch mit einem Schmunzeln wahr. Als aber nachher eine hysterische Frau auf die Bühne zugestürmt kommt, nachdem die ersten „richtigen“ Soundcheck-Klänge ertönt sind, freue ich mich schon auf ein dummes Gespräch! Es wäre eine UNVERSCHÄMTHEIT so laute und schreckliche Musik zu machen. (Da geht mir ja das Herz auf!) Ob wir nicht was Schöneres und vor allem leiser spielen könnten? Ich entschuldige mich bei der Dame, sie solle sich doch bitte an den Veranstalter (und damit die Stadt!) wenden, denn die hätten uns schließlich für „schreckliche und vor allem schrecklich laute Musik“ gebucht. Wir werden sogar dafür bezahlt, dass wir so die Leute ärgern. Nach ein paar Frechheiten stampft sie wieder zurück Richtung Restaurant und ich schicke ihr noch ein lautes Gitarren-Riff hinterher. Das ist ja so, als ob sich jemand in der Sauna beschwert, es wäre zu heiß. Oder im Schwimmbad, es wäre zu nass. Denkt doch mal drüber nach! Hausaufgabe für die nächste Grossveranstaltung: mit dem Arsch daheim bleiben und Rosamunde Pilcher Filme gucken, Gute-Nacht-Tabletten einschmeissen und ab ins Bett. Da bleibt man schön entspannt und verärgert auch nicht seine Mitmenschen.
Da ich nicht weiß, wie alt die Verantwortlichen sind, die im Messepark Trier Anfang der Woche die Durchfahrtssperren für Wohnmobile installiert haben, lasse ich das neben stehnde Foto einfach mal unkommentiert. Wohlgemerkt: morgens war das „Tor“ noch nicht da und mein Auto steht AUF dem Parkplatz. Schöne, lustige und tröstende Kommentare hierzu gibt’s von meinen Freunden auf meiner facebook Seite. Mit besten Grüßen an die Verantwortlichen. Wagt Euch, mir ’ne Mahnung für das 10 Euro-Knöllchen zu schicken (weil ich nach Bauarbeiter-Anweisung !!!) auf dem Busparkplatz geparkt habe! Dann klatscht es. Aber keinen Beifall!
So, nach so viel Beschwerden wird’s auch mal wieder Zeit für Musik der Region, wa? Durch unseren Auftritt mit den Jomtones in Schweich (übrigens nochmals besten Dank für die Einladung und den schönen Abend!!!) habe ich leider die Trierer Rockbuster Vorrunde verpasst, die natürlich ein gefundenes Fressen für diese Ausgabe gewesen wäre. Aber ich hoffe, ihr hattet auch mit den Rentner-Geschichten ein wenig Spass und findet Euch hier und da in einer ähnlichen Situation wieder. Nur schonmal vorab: bei ankommenden Beschwerden von Internet-interessierten Senioren, die sich auf diese Seite verirren und gerade Tabletten zur Blutdruckreduzierung schlucken, weil sie meinen Text aufmerksam gelesen haben: meckert ruhig. Ich werde NICHT darauf reagieren. Ruft Damian an!
Dennoch: Rockbuster-Vorrunde Trier!
Ich hatte schon die Einladung erhalten, der Veranstaltung als unabhängiges Jury-Mitglied beizuwohnen, was ich sofort dankend abgelehnt habe. Dazu habe ich einen viel zu guten Kontakt zu den Musikern, die dort auftreten. Zu einigen zumindest. Denn jedes Jahr stelle ich mir die gleiche Frage: da spielen am Ende erstklassige Bands aus Trier und Umgebung, von denen ich vorher noch nie was gehört habe. Woran liegt das? Bin ich selbst zu oft mit meiner Band unterwegs, dass mir deren Auftritte entgehen, spielen die nur für sich in ihrem Proberaum und trauen sich jetzt endlich mal auf die Bühne? Ich begreif es einfach nicht. Vielleicht kann mich da mal jemand aufklären?!
Laut Rockbuster Homepage wären aus der Region rund 20 Bewerbungen eingegangen. Das ist immer noch mau, aber ein Aufwärtstrend erkennbar. Teilnehmende Bands bzw. diejenigen, die es in die Vorrunde geschafft haben, waren:
- Ave,
- Dancing at my Disco,
- Monoshoque,
- The Orange Indiependents und
- We Arms.
Drei Fünftel davon kenn ich nicht. Ein Trauerspiel. Dass es die Orange Indies nach ihrer Vorrunden-Teilnahme in 2009 und ihrer Finalteilnahme 2010 in diesem Jahr gleich nochmal versuchen, mag von Überheblichkeit zeugen – oder einfach daran, dass ein Auftritt beim Finale (15. Oktober voraussichtlich in der Stadthalle Lahnstein…da bin ich auf ner Hochzeit…) das beste ist, was einer Nachwuchsband passieren kann! Dennoch – es wäre verwunderlich gewesen, wenn die Jury dieses Jahr nicht einer neuen Band die Chance gibt, sich im Finale präsentieren zu dürfen. Bei Dancing at my Disco müsste ich jetzt erstmal die Homepage konsultieren, um mir die aktuelle Besetzung anzusehen. Aber ich glaube das hält jetzt erstmal, damit ich auch endlich bald mal mein Bandportrait über die flippigen Jungs machen kann. Die anderen drei Bands werde ich gleich mal unter die Lupe nehmen.
Monoshoque. Zack. Das erste Foto verrät (mir zumindest) schon alles. Hier rockt die Eifel! Ein „Nebenprojekt“, welches aus dem Hause Marvin Go, The Laconics und Motorcoil stammt, KANN nur „richtig geilen, dreckigen Rock“ bedeuten! Wobei beim ersten Reinhören schon klar wird, dass es dieses Mal sehr deutsch und auch ein wenig elektronischer zugeht. Ich werde das mal vertiefen!
AVE. Frau am Gesang. Das verspricht schonmal was… die ersten Klänge über den Player auf der Facebook Seite gehen schön ins Ohr. Gründung August 2010. Sonst leider sehr wenige Infos auf den ersten Blick. Die Bandfotos hingegen sagen mir spontan: vielleicht noch 1-2 Jahre zu jung? Wenn die Aufnahmen live nur halb so gut rüber kommen, dann würd ich sagen: auf jeden Fall ein Kandidat für 2012! Klingt sehr schön! Hausaufgabe notieren: demnächst mal anschauen. Check.
WE ARMS. Minimalisten-Startseite, wie wir sie auch für uns entdeckt haben! (siehe www.project54.de!) Darf ich sagen, dass sich das teilweise ein klein wenig nach Angels and Airwaves anhört. Hat ja keiner gesagt, dass ich die nicht toll finde, oder? Aber die eigene Beschreibung „Experimenteller Electro-Indie oder so …“ trifft die Sache ziemlich genau. Ein wenig erschlagend ist die Auflistung der Bandmitglieder. Das wäre im kleinen Saal der Tufa schon recht eng geworden. Aber umso interessanter die Zusammenstellung. Die Livetermine lassen auch erahnen, dass sich die Jungs und Mädels schon ein wenig aus dem regionalen Auftrittsfeld herausgekämpft haben. Dann hoffe ich mal, sie bald selbst mal live und in Farbe irgendwo in der Nähe erwischen zu können!
Alles Weitere: Demnächst, wenn wieder etwas mehr Zeit vorhanden ist 0:-)
Machts gut und nen brillanten Start in den Sommer!
Euer Paddy
Schreibe einen Kommentar