Kolumnen-Zeit bei 5vier. Paddy Klink ist heute wieder an der Reihe und hat euch einiges zu berichten. Kaffee holen, zurücklehnen und los geht’s…
Oh mein Gott! Für den ein oder anderen Leser mögen Ü30-Parties bereits das Natürlichste der Welt sein, sofern man sich einfach nur schon mal dran gewöhnt hat. Ich hatte noch mit einem verzweifelten Anruf versucht, dem Event zu entkommen („Hör mal, ich bin doch noch gar keine 30, ich DARF ja gar nicht kommen!“) aber schon in einer kleingedruckten Klausel auf der Einladung war vermerkt, dass auch jüngeres Volk herzlich Willkommen ist. Komisch.
„Damals“ hat man Ausweise gefälscht und sich im hintersten Ecken der Party verkrochen, damit man überhaupt rein kommt und nicht schon um 12 Uhr rausgeschmissen wurde und jetzt versucht man, es möglichst zu vermeiden, dort hingehen zu müssen, weil man sich damit sein eigenes Alterszeugnis ausstellt. Aber meine Nachfrage an das Geburtstagskind lieferte das Ergebnis, dass es sich mit 30 noch genauso anfühlt wie mit 29. Daher sehe ich meinem bedrohlich nahenden Untergang etwas gelassener entgegen und wünsche meinem IFJ-, Musiker – und Schulkollegen Stegi an dieser Stelle nochmals alles Liebe und Gute zum Geburtstag! Wird alles halb so wild.
Zugegeben habe ich auch nicht allzu viel zu befürchten, da ich ja bereits vor einem Jahr entschlossen habe, an meinem Geburtstag erneut nicht da zu sein. Bisher ist mir das immer gut gelungen mit diversen Urlauben. Nur habe ich letztes Jahr auf/in Island gelernt, dass SMS nur eine begrenzte Haltbarkeit haben und man – wenn man denn gerne wüsste, wer so alles an einen denkt – wenigstens einen Tag nach seinem Geburtstag mal für paar Minuten das Mobiltelefon anzuschalten, um die eingetroffenen bzw. noch im Netz schwirrenden Kurznachrichten einzufangen. Ne Woche später sind sie nämlich weg. Soviel zu den negativen Aspekten des Handy-Fastens. Dicken Mist.
Trotzdem laufen die Planungen zur „Feier“ schon auf Hochtouren. Es gilt nämlich in erster Linie darum, einen Club in Stockholm ausfindig zu machen, der meine Idee – meinen 30. Geburtstag fernab der Heimat bei einem selbst veranstalteten Rockkonzert mit unseren schwedischen Freunden der Band DEVILED (siehe Schweden-Aufwärm-Tour Ende April!) und ggf. einer weiteren befreundeten Band, die bescheuert genug ist, sich für einen kleinen Gig in der Schwedischen Hauptstadt mal eben in den Flieger oder den Tourbus zu hocken – genauso toll findet wie ich selbst. Es wäre jedenfalls mein schönstes (mir selbst erfülltes) Geburtstagsgeschenk. Und das Handy lass ich auch an. Versprochen! 🙂
Die vergangenen Tage waren ein wenig hektisch, weshalb ich schon wieder vom Bus aus schreibe und befürchte, nicht rechtzeitig fertig zu werden mit meiner kleinen Kolumne. Derzeit stecken wir in der Vorbereitungsphase für die ersten Aufnahmen der neuen Songs für unser drittes Album. In Wirklichkeit sieht das etwa so aus: Proben, Proben, Proben! Damit man im Studio nicht den halben Tag damit verplempert, um herauszufinden, wie diese drecks Passage nochmal gespielt werden will. Am Mittwoch geht’s los. Heißt also, dass wir – während die ersten treuen Leser diese Zeilen verschlingen – im Pick-A-Back-Studio bei Daniel Bukowski unsere Fahne hissen und Stefan die Drumspuren einprügeln wird. Über Ostern sind wir dann genau so auffindbar wie der echte Osterhase – gar nicht. Wir verkriechen uns im Studio-Loch und sehen zu, dass wir zwei Tracks auf Band bringen können, um für die wahnsinnige Sommersaison vielleicht noch ’ne Single rauszubringen. Was für ein Abenteuer!
Zwischendurch wollen aber auch noch die bevorstehenden Auftritte vorbereitet und geprobt werden, damit wir auch mal so in etwa eine Ahnung davon bekommen, ob es sich auch lohnt, die neuen Tracks später auf eine CD zu pressen, die ja bisher noch niemand außer uns gehört hat. Die Spannung steigt. Bei einem neuen Stück sind wir uns schon sicher, dass wir da nichts falsch machen.
Am vergangenen Samstag waren wir nämlich unterwegs zum Finale des ROCK ON Bandcontest in Rheinbrohl (zur besseren Orientierung: irgendwo hinter Neuwied und Koblenz – wo gerade die Blumen blühen). Vor ein paar Wochen hatten wir uns in der Vorrunde fürs Finale qualifizieren können (Paddy berichtete) und standen somit mit vier weiteren Super Bands auf der Bühne.
Was wir vielleicht nicht ernsthaft genug verfolgt hatten, war die Tatsache, dass der Gewinner nicht nur durch die Jury alleine ermittelt wird, sondern die Stimme des Publikums ebenso zur Wahl beiträgt. Gut, wir waren halt inkl. mitreisenden Fans nur zu Dritt und das Publikum schien größtenteils aus der Reisegruppe der Synatic-Fangemeinde zu bestehen, die wir natürlich mit unserem unbestechlichen Charme nochmal vor die Bühne locken konnten. Aber ich lag auch gar nicht so verkehrt, als ich angekündigt hatte, dass wir wohl gerade die Gewinnerband gesehen haben. Daumen hoch für Synatic, die deutsche Antwort auf Slipknot und Linkin Park (wie sie sich selbst auf ihrer Facebook Seite lobpreisen – was jedoch äußerst gerechtfertigt ist!). Geile Show, geile Typen, geile Mukke – und natürlich die best aussehendsten Fans in der ersten Reihe. MUSS gesagt sein! 🙂
Wir freuen uns über den zweiten Platz genauso wie über die Fährfahrt, die wir nochmal erleben durften. Immer wieder schön. Wir sollten einfach mal ein schwimmendes Konzert auf der Mosel abhalten. Auf ner Fähre natürlich. Oder von Oberbillig nach Wasserbillig immer hin und her schippern bis uns schlecht wird. Vielleicht ist ja ein Bootsbesitzer unter den Lesern, der mal Bock auf so eine Aktion hätte. Dr. Plein…ihr Boot ist leider zu klein. Das reicht höchstens für eine Akustik-Session. Aber auch dafür kommen wir an Bord. Ist doch Ehrensache.
Nach dem Contest haben wir es uns nicht nehmen lassen, einen Flyer-Abstecher in die Koblenzer City zum Circus Maximus zu machen, wo wir in zwei Wochen rocken werden. Und weil die Welt so klein ist, steht natürlich unser alter Kollege und Merchandise-Beauftragter von Jupiter Jones mittendrin. Kasel, Du bist echt der Wahnsinn! Die Vorfreude steigt nochmals, denn der Laden ist wirklich super cool – sorry, ich war vorher noch nie da! Mal gespannt, wie gut unser Street-Team die Werbetrommel rühren kann und wie voll der Laden am Ende wird. Mit Lake Cisco haben wir natürlich die Rockbuster Nr. 1 Lokalmatadoren am Start, die für die nötige Publikumsresonanz sorgen werden. Und das „restliche“ Lineup ist ja schließlich auch nicht zu verachten!
Unsere Flyer und Plakate sind bereits seit Ende letzter Woche im Umlauf uns sorgen für Aufsehen. Natürlich haben wir es uns nicht nehmen lassen, die weiteren Termine des Jahres auf die Rückseite zu drucken, damit wir der Welt zeigen können, wo 2011 die Latten am Zaun hängen. Leider wurde der geplante Kornmarkt-Auftritt anlässlich des Trierer Altstadtfestes vor die Porta Nigra verlegt – heißt also: kein 5vier.de-Redaktions-VIP-Balkon mit Blick auf die Bühne, aber dennoch: vor dem Wahrzeichen unserer Altstadt lässt es sich ja auch gut rocken.
Wegen meiner Überschrift… die Übernahme der Weltherrschaft muss wohl doch noch ein wenig warten, da meine Busfahrt gleich zu Ende ist und ich denke, dass eine zwei-Seitige-Word-Kolumne für die ersten warmen Frühlingstage nicht falsch proportioniert sind. Lieber beglücke ich Euch demnächst mit einem leckeren Studiobericht und versuche mal festzuhalten, wie nervenaufreibend, teuer und doch so schön ein Tag im „Keller“ sein kann.
Haltet durch, gebt Gas und haltet Euch mal auf unserer Facebook Seite auf dem Laufenden, was sich da gerade so alles tut.
Sonnige Grüße von Eurem Paddy!
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