King Kong ist zurück….schon wieder. Wir haben 5vier-Gastautor Markus Huppert nach Skull Island geschickt um zu überprüfen, was sich Hollywood beim neuesten Auftritt des Riesenaffen hat einfallen lassen.
Trier. Seinen ersten großen Kinoauftritte hatte der Riesenaffe im legendären Film von 1933. Neben einem Remake, in welchem er 40 Jahre später auf die Türme des World Trade Centers kletterte, erweiterte „Herr der Ringe“ Regisseur Peter Jackson die Liebesgeschichte zwischen Gorilla und Menschenfrau 2005 auf satte drei Stunden. Fans von klassischen B-Movies kennen den Affen aber vor allem auch aus Filmen wie „King Kong vs. Godzilla“ und „Die Rückkehr des King Kong“, wo er sich im Kampf mit anderen zu groß geratenen Bestien die Seele aus dem Leib prügelt. „Kong: Skull Island“, der neuste Kinofilm mit dem Urwesen aus dem Südpazifik ist weniger ein Remake der Originalgeschichte und eher eines dieser alten, kultigen Monsterfilme.
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Die Story von „Kong: Skull Island“ ist dementsprechend auch nur Mittel zum Zweck: 1971 vermutet ein Wissenschaftler, dass sich auf Skull Island urzeitliche Wesen verstecken, die irgendwann gefährlich für die Menschheit werden könnten. Dank guter Verbindungen nach Washington stellt ihm die US Regierung eine Gruppe von Soldaten zur Verfügung, die nach Ende des Krieges in Vietnam zur Zeit arbeitslos sind. Zusammen mit einem Fährtensucher und einer Fotografin macht sich das Team auf den Weg zu dieser geheimnisvollen Insel, wo ein sehr großer Gorilla alles andere als erfreut ist, dass die Eindringlinge erstmal ein paar Raketen auf ihn feuern.
Apocalypse Kong
Danach beschränkt sich die Story hauptsächlich auf die Versuche des Teams den vielen unbekannten Wesen, die an jeder Ecke lauern, zu entkommen und der Insel zu entfliehen. Und genau in diesen zahlreichen Fluchtversuchen liegt auch die Stärke des Films. Wo die alten Monsterfilme aus vergangenen Tagen die Zuschauer mit endlosen Dialogszenen und schrecklich geschrieben Liebesgeschichten gequält haben, legt Skull Island ein flottes Tempo vor und wirft den umher irrenden Figuren immer wieder neue Kreaturen entgegen. Hier müssen die Zuschauer nicht bis zum Ende des Films warten um die riesigen Kreaturen beim Kampf bestaunen zu dürfen. Ständig tritt ein neuer Herausforderer an mit dem entweder die Charaktere oder Kong persönlich fertig werden müssen. Langweilig wird es so kaum.

© 2017 WARNER BROS. ENTERTAINMENT INC., LEGENDARY PICTURES PRODUCTIONS, LLC AND RATPAC-DUNE ENTERTAINMENT LLC. ALL RIGHTS RESERVED
Auch die Charaktere sind trotz Starbesetzung eher auf B-Movie Niveau. Neben einer Gruppe von typischen Film-Soldaten, sind auch John Goodmans Monsterforscher, sowie der von Loki-Darsteller Tom Hiddelstons gespielte Fährtensucher Conrad nicht viel mehr als ihre Berufsbezeichnungen. Die Fotografin Mason Weaver kann auch Oscar-Preisträgerin Brie Larson nicht in eine wirklich interessante Figur verwandeln. Umso mehr Spaß machen dafür die beiden geheimen Hauptfiguren des Films. Samuel L. Jackson spielt den verbitterten Lieutenant Colonel Packard, der die Niederlage in Vietnam nicht akzeptieren will und seinen persönlichen Kampf mit Kong als die letzte Chance sieht, um doch noch siegreich in seine Heimat zurück zu kehren. Das Highlight ist aber der im zweiten Weltkrieg auf der Insel abgestürzte Pilot Marlow. Der Vermittler zwischen Kong und den Neuankömmlingen auf der Insel wird von Comedian John C. Reilly gespielt und hat nicht nur die besten Sprüche im Film parat, sondern dient auch als das Herz der Geschichte und ist die einzige menschliche Figur mit der man wirklich mitfiebert.

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Wer den Trailer oder das großartige Filmposter gesehen, kennt die Szene in der die Militär-Hubschrauber während eines Sonnenuntergangs auf die gigantische Beste zufliegen und weiß, dass der Film auch optisch einiges zu bieten hat. Regisseur Jordan Vogt-Roberts ließ sich von der Zeit in der der Film spielt mächtig inspirieren. Manche Szenen wirken wie aus Franics Ford Coppolas Vietnamkriegs-Drama „Apocalpyse Now“ entrissen (Fun Fact: Marlow ist der Name des Erzählers in Heart of Darkness, das Buch welches für Coppolas Film als Vorlage benutzt wurde). Das Design der zahlreichen Kreaturen, die auf der Insel heimisch sind, erinnert auch immer wieder an die Monsterfilme aus jener Zeit. Zwar wünscht man sich an manchen Stellen, dass mehr echte Schauplätze für die vielen Naturszenen verwendet worden wären, aber wann immer der Affenkönig persönlich in den Mittelpunkt tritt, vergisst man die Vielzahl an digitalen Effekte schnell und freut sich darüber wie gut der Titelheld immer und immer wieder in Szene gesetzt wird.
Unterhaltsames Affentheater
„Kong: Skull Island“ ist kein besonders intelligenter Film. Es ist sogar fragwürdig, ob man ihn als einen guten Film bezeichnen kann. Wer aber ein Fan von großen Monsterspektakeln wie Godzilla ist, braucht sich keine Sorgen zu machen. Kong bietet hier einiges für den Eintrittspreis. Durch das flotte Tempo des Filmes und ständig neu auftretende Kreaturen vergehen die 120 Minuten wie im Flug und der finale Kampf ist, wie bereits beim letzten Godzilla-Film, ein echtes Highlight.
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