Von Bettina Klumbies
Bei dem Gedanken an die 90er und deren Musik kommt uns unweigerlich Grunge mit dem Hauptgesicht „Nirvana“ ins Gedächtnis. Dabei hat KoRn ein ganzes Genre zu der gleichen Zeit revitalisiert: den Heavy Metal. Damals galt diese Musikrichtung als uncool, doch die amerikanische Band gehört mit ihrem Sound zu den wichtigsten Hauptacts des Genres. Die Fakten sprechen für sich, denn die kalifornische Band hat mehr als 35 Millionen verkaufte Tonträger und zwei Grammys vorzuweisen. Mit ihrem zwölften Album „The Serenity of Suffering“ zeigen sie uns, dass sie es immer noch draufhaben. Stilistisch ist es eine Wiederkehr zu ihren musikalischen Anfängen und zu einem weiteren internationalen Top Ten Erfolg. Mehr als genug um wieder auf Welttournee zu gehen. Am 21. August waren sie dann in der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken und gaben dabei garantiert nicht nur das neue Album zum Besten. Dabei gab es einen kleinen Wehmutstropfen. Die Special Guests Heaven Shall Burn und Hellyeah waren in Saarbrücken leider nicht dabei. Das sollte die Vorfreude aber selbstverständlich nicht trüben, denn im Saarland traten stattdessen die Metal-Giganten CALIBAN als Special Guests auf.
Früh übt sich – die frühen Anfänge der Band
Sänger Jonathan Davis, die Gitarristen James „Munky“ Shaffer und Brian „Head“ Welch, Bassist Reginald „Fieldy“ Arvizu und Drummer David Silveria sind seit Kindesbeinen Vollblutmusiker. Shaffer, Arvizu und Welch spielten in einer Band und auch Silveria, damals erst 13 Jahre alt, war Mitglied eines gemeinsamen Projektes. Als dann der charismatische Sänger Jonathan Davis empfohlen wurde, war es die Geburtsstunde von KoRn. Dabei war von Anfang an klar, dass das Quintett eine gemeinsame künstlerische Sprache spricht. Die Jungs aus Kalifornien waren gelangweilt von den aktuellen Rockklängen und dem Dasein als frustrierte Jugendliche in einem Vorort. Sie schufen eine Musikrichtung des Widerstands: eine Kombination aus Wut und einer deftigen Wucht brachialer Metal-Musik mit tieftöniger Düsternis. Mit expressionistischen Ausbrüchen in Richtung Hip-Hop, Hardcore und Noiserock schufen KoRn auf ihre eigene Weise ein neues Genre.
„Did my time“ – bei KoRn noch lange nicht
Sie haben es immer noch drauf und das haben sie uns in Saarbrücken bewiesen. Neue und alte Songs wurden mit dem gewohnten brachialen und düsteren Sound untermauert. Dabei gingen die Rocker immer wieder „back to the roots“ und gaben ihre älteren Musikstücke mit einer kleinen Melancholie zum Besten. Dabei konzentriert sich die Band umgehend auf das nächste Studiowerk und sie feiern mit ihrem fulminanten Live-Auftritt ihr über 20-jähriges Bestehen. Bassist Fieldy meint: „Bei diesen Konzerten, auf denen wir aus jeder Phase ein paar Songs spielten, wurde uns wieder einmal bewusst, mit welcher Energie und rohen Kraft wir einst begonnen haben. Das sollte sich unbedingt auf dem neuen Album widerspiegeln.“ Und das hört man auch – in jedem mächtigen Akkord. Hier kommt jeder KoRn Fan auf seine musikalischen Kosten und wir freuen uns schon auf das nächste Mal, wenn die Kalifornier uns in unserer Region wieder besuchen. Rock on, guys!
Schreibe einen Kommentar