Monika Pradelok (Text und Fotos)
Zusammen mit ihren Unterstützern eröffnete die Aids-Hilfe Trier e.V. gestern im Avelertal ein ca. 600 Quadratmeter großes Sonnenblumenfeld für das Projekt „Lass Blumen sprechen“. Das Konzept ist simpel: pro geschnittener Blume spendet man einen Euro, welcher der Präventionsarbeit der Trierer Aids-Hilfe in lokalen Schulen zugute kommt. 5vier war für euch bei der offiziellen Eröffnung dabei.
Auch wenn die 5000 Sonnenblumen noch nicht ganz ausgewachsen sind, blühen sie bereits in Mitten des Avelertals und bieten Spaziergängern sowie Interessierten einen schönen Anblick.
Um so schöner ist es, wenn man sich eine Sonnenblumen selber pflückt und diese für eine kleine Spende mit nach Hause nimmt oder an jemanden verschenkt. Den Blumengruß kann man selbstverständlich auch in Form eines Gutscheins weitergeben und somit zwei Dinge auf einmal erreichen: „Freude schenken und Gutes tun“.
Eine Idee blüht auf
Die Inspiration für das Projekt stammt von Andreas Schürholz, einem ehrenamtlichen Helfer der Aids-Hilfe, der im Hunsrück auf ein Blumenfeld im Rahmen eines ähnlichen Projekts aufmerksam wurde und vorschlug, dieses in Trier zu adaptieren. Nach einem Anruf beim Baudezernat und den richtigen Leuten kam die ganze Sache in Schwung.
So wurde die Aktion zusammen mit der Stadt Trier entwickelt und fand bei verschiedenen Unternehmen, Künstlern sowie Politikern großes Interesse. So pflügte zum Beispiel das Grünflächenamt den Boden um. Da dieser jedoch noch zu feucht war, konnte erst im Juni gefräst und gesät werden. Und auch die Freiwillige Feuerwehr trug ihren Beitrag bei – sie transportierte den “Zaun der Solidarität” zu seinem Zielort.
Mitorganisatorin Katja Sauer freut sich über den Start des Projektes und die ganze Hilfe: „Es ist unglaublich, wie viele Leute uns bei der Umsetzung geholfen haben.“ Sie engagiert sich seit sieben Jahren bei der Aids-Hilfe Trier im Bereich Prävention/Öffentlichkeitsarbeit/Fundraising. „Jeder, der bei uns mitmachen möchte, ist herzlich willkommen“, strahlt sie.
Zaun der Solidarität
Mit Laas Koehler konnte ein sehr engagierter Künstler für „Lass Blumen sprechen“ gewonnen werden. Koehler hatte bereits zur “Nacht der Solidarität” (2008) sein interaktives Kunstwerk gestaltet, das als überdimensionales Gästebuch einen Dialog zum Thema HIV schaffen soll.
Er regt mit seinen Werken gerne zum Nachdenken an.
„Betroffene erfahren in der heutigen Zeit immer noch viel Diskriminierung“, merkt er an. Der Zaun sei ein Symbol für diese Ausgrenzung.
Mit persönlichen Botschaften, Gedanken oder Fragen, die man am Zaun hinterlassen kann (s. Bildergalerie), könnte man dieser jedoch entgegenwirken. Somit würde er ein „sichtbares Objekt der Solidarität“.
Unterstützung von allen Seiten
Hiltrud Zock, Katja Sauer und Karin KaltenkirchenNicht nur bei Schirmherrin Simone Kaes-Torchiani, Baudezernentin der Stadt Trier, fand die Idee des Blumenfeldes großen Anklang. Auch Hiltrud Zock, Geschäftsführerin des Trierer Agenturhauses, konnte sich für dieses Projekt begeistern und betonte wie wichtig die Aufklärung junger Menschen sei. Im Rahmen der Initiative „Trier aktiv im Team“ (TAT) unterstützte sie die Aids-Hilfe bei der Organisation sowie der Öffentlichkeitsarbeit.
Karin Kaltenkirchen, Geschäftsführerin des Modehaus Marx, zeigte mit einem Erwerb von 1000 Gutscheinen, wie wichtig ihr die Präventionsarbeit vor allem an Schulen ist.
Die Gutscheine werden am Freitag während der “Fashion Days 2013” bei drei Modenschauen im Modehaus Marx an Kunden verschenkt.
Schon jetzt waren sich Baudezernentin Kaes-Torchiani sowie der Kürenzer Ortsvorsteher Bernd Michels einig, dass die Aktion im nächsten Jahr wieder stattfinden wird. So viel Engagement müsse schließlich unterstützt werden.
Das Sonnenblumenfeld ist über den Parkplatz am Kolonnenweg zu erreichen. Der Weg dorthin ist ausgeschildert.
5vier.de bedankt sich an dieser Stelle nochmal für die überaus netten Gespräche und wünscht der Aids-Hilfe Trier e.V. viel Erfolg!
[statistik]EXTRA
Die AIDS-Hilfe Trier wurde 1985 als Selbsthilfeinitiative gegründet. Zu ihren Hauptaufgaben gehören seitdem die sachliche und vorurteilsfreie Information und Beratung, die Vorbeugung von HIV-Neuinfektionen und die Unterstützung von Menschen mit HIV und AIDS.
Mit zunehmender Bedeutung anderer sexuell übertragbarer Infektionen wie Hepatitis, Syphilis, Chlamydien und HPV nehmen auch diese Themen verstärkt Raum in Arbeit der AIDS-Hilfe Trier ein.
Ein zentrales Anliegen bleibt der Einsatz zur Stärkung der gesellschaftlichen Solidarität mit den durch HIV und AIDS betroffenen Menschen.
Adresse:
AIDS-Hilfe Trier e.V.
Saarstraße 55
54290 Trier
Tel.: 0651-97044-0
Fax: 0651-97044-12
Beratung: 0651-19411
Sprechzeiten:
Montag bis Freitag: 9 – 13 Uhr
und nach Vereinbarung
[/statistik]
Schreibe einen Kommentar