Drei Jahre ist’s her: Bereits 2011 spielte Lenny Kravitz vor einer ausverkauften Rockhal. 6250 begeisterte Fans erlebten damals einen Live-Künstler, der wie kein Zweiter die Grenzen zwischen Rock, Funk und Soul überwindet und dabei keine Scheu hat, die Nähe zum Publikum zu suchen. Ob er auch diesmal wieder ein Bad in der Menge nimmt?

Foto: Carlos Delgado; CC-BY-SA
Esch/Alzette. Dass ein Weltstar cool singend durchs Publikum läuft, um seinen Fans die Lieder hautnah zu präsentieren und mit ihnen zu feiern, muss bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Nicht umsonst sind auch diesmal alle Tickets für das Lenny Kravitz Konzert am 9.Dezember in der Rockhal weg. Diejenigen, die sich ihre Karte gesichert haben, dürfen sich auf eine zweistündige Show der Superlative freuen, bei der der Meister auf den Look der Bühnenshow ebenso viel Wert legt wie auf den Sound seiner Musik. Mit insgesamt zehn Musikern (darunter drei Background Sängerinnen, eine Bassistin, ein Gitarrist, eine Schlagzeugerin, ein Pianist und ein dreiköpfiger Bläsersatz) hat Kravitz alte und neue Songs perfekt arrangiert. Zwar wird die Setlist jeden Abend leicht verändert, die bekannten Hits des vierfachen Grammy-Gewinners („Fly Away“; „It Ain’t Over ’Til It’s Over“; „Let Love Rule“) sowie die Debütsingle „The Chamber“ vom aktuellen Album „Strut“ sind aber immer mit von der Partie. Dem gesamten Programm ist der Vibe verschiedener Künstler der frühen 70er Jahre wie Led Zeppelin oder Curtis Mayfield nicht abzusprechen. Aus seinem Faible für den Retrosound der 60er und 70er Jahre hat Kravitz in seinen bisher zehn veröffentlichten Alben auch keinen Hehl gemacht: Er glaubt schließlich an echte Rockstars, nicht an iPhones. Von DJs hält er nicht viel, aber von handgemachter Musik. Und die wird Lenny Kravitz am 9.Dezember in der Rockhal in Esch/Alzette in bester Qualität präsentieren.Diesen Monat stehen auch deutsche Städte auf dem Tourplan: Berlin macht am 5. November den Startschuss. Es folgen Frankfurt (7. November), Stuttgart (8. November), München (15. November) und Oberhausen (18. November). Tickets gibt es bei Eventim und Ticketmaster. Die Tour führt diesmal quer durch Europa: In insgesamt 31 Shows präsentiert Mr. Cab Driver neben altbewährten Klassikern auch vier Stücke seines neuen Albums „Strut“.
sein neues Album „Strut“
In einem vor kurzem erschienen Interview erzählte Kravitz, dass er sich im Entstehungsprozess seiner neuen Platte in seine High-School-Zeit zurückversetzt fühlte. Damals in den Achtzigern, als er nach Los Angeles an die Beverly Hills High School kam, hörte er die Musik von David Bowie, The Clash und Duran Duran – Musik, die für ihn innovativ, spontan und leichtgängig klang. Diese Inspiration spiegelt sich auch in der Arbeitsweise zu „Strut“ wider: Während der Dreharbeiten zum Film „Catching Fire“, Kravitz ist nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler, wachte er mitten in der Nacht auf und hatte plötzlich Lieder im Kopf. Sie kamen aus dem Nichts. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder weiterschlafen oder die Ideen festhalten und aufnehmen. Ohne zu zögern entschied sich Kravitz für’s Aufnehmen, er konnte nicht anders. Die nächsten 14 Tage lebte er von (Film)Luft und seiner Liebe zur Musik. Wie auf seinen Vorgängern spielte er sämtliche Instrumente selbst ein. Als Ergebnis liegen nun zwölf typische Lenny Kravitz Songs vor, die irgendwo zwischen Rock, Funk, Soul und dem Disco Sound der Siebziger zu verorten sind.
Songs zwischen Rock, Funk und Soul
Gleich zu Beginn fordert „Sex“ mit einem old schooligen Disco Groove und einer funky Guitar zum Tanzen auf. Die Debütsingle „The Chamber“ knüpft an diesen Sound an, klingt aber smoother und ist durch die Hookline „I gave you all the love I had – And I almost gave you one more chance – Then you put one in the chamber“ einprägsamer. Ihr Basslauf erinnert ungemein an „Love Is In The Air“ von John Paul Young. „Dirty White Boots“, der Tour-Opener, rockt in bester „Fly Away“ Manier. Der Titelsong dagegen ähnelt „Cream“ von Prince, kommt aber auch rockiger daher. Mit dem Smokey Robinson Cover „Ooo Baby Baby“ kehrt Kravitz zum Sechziger-Jahre-Soul zurück und liefert gesanglich die beste Leistung auf dem Album ab.
seine musikalische Laufbahn
Vielleicht war es Zufall, am Ende des Albums nochmal zu den Anfängen seiner musikalischen Laufbahn zurückzufinden: Schon als kleines Kind kam Leonard Albert Kravitz, geboren am 26. Mai 1964 in Brooklyn, mit unterschiedlichen Musikstilen wie Soul, Jazz und Gospel in Berührung. Als er dann die Jackson 5 zum ersten Mal live sah, war für ihn klar, dass er nur noch Musik machen will. So kaufte er sich seine erste Fender Gitarre, schrieb Songs und absolvierte seine ersten Auftritte. 1989 winkte dann der erste Plattenvertrag bei Virgin Records, aus dem das Album „Let Love Rule“ hervorging. Dieses zählt neben „Mama Said“ (1991) und „Are You Gonna Go My Way“ (1993) (sein erfolgreichstes Studioalbum) zu seinen bekanntesten Werken. „Fly Away“ (1999), seine bis heute erfolgreichste Single, erreichte Goldstatus und wurde mit einem Grammy in der Kategorie Best Male Rock Performance ausgezeichnet. Kravitz ist auch am Erfolg anderer Künstler maßgeblich beteiligt: Unter anderem schrieb und produzierte er für Madonna, Mick Jagger, Mary J. Blige und Aerosmith. Zudem gerieten seine Aktivitäten als Schauspieler („Der Butler“, „Die Tribute von Panem“) und Designer ins öffentliche Blickfeld.
http://www.youtube.com/watch?v=8TM0b7nGTUc
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