Im Rahmen einer Party wird er in Trier sein. Markus Kavka legt am 2. Oktober in der Europäischen Kunstakademie beim jährlichen Partyevent „die akademie“ auf. 5vier.de sprach mit ihm über die Region, seine journalistische Vergangenheit und eine mögliche politische Zukunft.
5vier.de: Herr Kavka, Sie kennen diese Region zumindest ja schon durch Ihre Moderationen bei Rock am Ring. Haben Sie in der Zeit auch mal mehr von der Eifel gesehen oder waren Sie nur auf dem Gelände?
Markus Kavka: Was Rock am Ring betrifft: Da war ich wirklich nur auf dem Gelände. Allerdings war ich als Kind öfter in Daun. Da haben Freunde meiner Eltern gewohnt.
5vier.de: Waren Sie schon mal in Trier? Haben Sie Zeit, um sich Trier anzusehen, wenn Sie am 2. Oktober in die Stadt kommen?
Kavka: Ja, ich war schon mal in Trier, und zwar im Rahmen des ´Bit Music Contests´. Da habe ich allerdings leider nichts von der Stadt gesehen, und ich befürchte, dass es diesmal genau so sein wird. Ich komme aus Frankfurt von einem anderen DJ-Booking und fliege tags darauf recht früh zurück nach Berlin, da wird wohl keine Zeit für Sightseeing blieben…
5vier.de: Was werden Sie bei der Party in Trier auflegen? Was erwartet die Leute?
Kavka: Meine Musikauswahl bewegt sich irgendwo zwischen Tech House, Techno und Minimal. Grooven muss es halt, und vielleicht schaffe ich es ja, die richtigen Tracks zur richtigen Zeit zu spielen.
5vier.de: Sie legen also mittlerweile eher Elektromusik auf? Bei MTV kennt man Sie eher als „Rockzone“-Moderator. Schlagen da musikalisch gesehen zwei Herzen in Ihrer Brust oder sind Sie eher weniger festgelegt?
Kavka: Diese zwei musikalischen Herzen schlagen schon immer in meiner Brust. Das, was ich im Fernsehen gemacht habe, war also nur ein kleiner Ausriss meiner musikalischen Vorlieben. Tatsächlich lege ich schon deutlich länger elektronische Musik in Clubs auf als ich Rockmusik im Fernsehen ansage.
5vier.de: Welche Band war die Beste, die Sie bei Rock am Ring gesehen haben?
Kavka: Depeche Mode.
5vier.de: Neben Musik sind Sie ja im politischen Genre unterwegs gewesen in den letzten Jahren. Woher kam dieser thematische Umbruch?
Kavka: Man wird schließlich älter… Nein, im Ernst – politisch interessiert war ich schon immer, zuletzt hat es sich eben mal ergeben, in dieser Richtung auch vor der Kamera was zu machen.
5vier.de: Sie sagten mal in einem anderen Interview, Sie hätten sich selbst nicht als Entertainer sondern als moderierender Redakteur gesehen? Ist dieser thematische Umbruch, die Auftritte in öffentlich-rechtlichen Programmen, ein Versuch gewesen, diese Sichtweise auch den Zuschauern darzustellen?
Kavka: Eigentlich nicht. Ich habe auch meine Sendungen im Musikfernsehen immer schon redaktionell bzw. als Producer betreut. So gesehen hat sich nur der thematische Fokus, nicht aber die Arbeits- bzw. Herangehensweise geändert.
5vier.de: Man sagt oft Jugendliche sind politikverdrossen. Wie ist Ihre Rolle bei Politikvermittlung in den Medien und wie wichtig ist es Ihnen, den jungen Menschen neben Party und Musik, auch inhaltliche Themen wie Politik und allgemein über das Leben zu vermitteln?
Kavka: Ich will da in keinster Weise als Oberlehrer oder Missionar auftreten, sondern lediglich vermitteln, dass jeder die Möglichkeit hat, politische Prozesse zu beeinflussen, und sei es nur, indem man zur Wahl geht.
5vier.de: Würden Sie sich dabei eher als „Vaterfigur“ oder eher als „großer Bruder“ beschreiben?
Kavka: Das kommt auf den Blickwinkel an. Wobei, so richtig trifft keines von beidem zu. Am liebsten ist es mir, wenn ich auf Augenhöhe – also einfach von Mensch zu Mensch – mit Leuten ins Gespräch komme.
5vier.de: Sie haben ja „Die Wahl im Netz“ für das Fernsehen kommentiert. Was ist der Unterschied zwischen politischen Diskussionen im Internet und in anderen Medien? Welche ziehen Sie vor?
Kavka: Die Diskussionen im Netz sind schneller, direkter und oft auch ehrlicher. Allerdings fehlt ihnen bisweilen die Tiefe. Die hat man dann in der Regel in den anderen Medien. Am besten ist, man guckt überall mal nach.
5vier.de: Wird das eigentlich von den Adressaten angenommen? Wie war das Feedback auf Ihre Projekte?
Kavka: Das Feedback war prima, gerade seitens jüngerer User/Zuschauer. Auch die Politiker standen dem Ganzen sehr offen gegenüber. Mal sehen, wie die Geschichte sich noch weiter entwickelt…
5vier.de: Welche Projekte stehen derzeit bei Ihnen an?
Kavka: Derzeit drehe ich an der zweiten Staffel „Number One“ für kabel eins, Interviews mit Ozzy Osbourne, Fanta 4 u.a. sind im Kasten, ausgestrahlt wird ab Oktober. Ende November startet bei 3sat die Sendung „Frau Kuttner und Herr Kavka“, also eine Show, die ich zusammen mit Sarah Kuttner mache. Bis zum Frühjahr gibt es noch ein paar weitere Fernseh- und Webprojekte, im März 2011 erscheint dann mein erster Roman. Und aufgelegt wird weiterhin auch.
5vier.de: Gibt es noch Ziele als Moderator die Sie gerne erreichen würden oder haben Sie vor in andere Richtungen zu gehen?
Kavka: Irgendwann will ich „Das aktuelle Sportstudio“ moderieren.
5vier.de: Sie haben mal zusammen mit Steffen Seibert den Fernsehpreis moderiert (nebenbei bemerkt in einem furchtbaren Anzug). Heute ist Seibert Regierungssprecher. Hätten Sie auch Lust einen Job in der Tagespolitik zu übernehmen?
Kavka: Auf gar keinen Fall. Lieber in furchtbaren Anzügen irgendwelche Galas moderieren. Ich stimme zu mit dem Anzug – war aber auch nicht meiner bzw. meine Idee.
Mit von Partie am 2. Oktober neben Markus Kavka sind:
Techhouse-Floor:
MARKUS KAVKA (MTV – Harry Klein / Berlin)
OLIVER NEUFANG (Timeless / Trier)
JAGGER (Elektroküche / Köln)
Funk- & Soul-Floor:
DJ ViseONE
Karten kosten:
VVK: 6 € + VVK-Gebühr
AK: 9 € – 6 € für Studenten
Weitere Infos zum Event und Tickets finden Sie bei Ticket Regional oder Trick 17.
Bildnachweis: Pressefotos von markus-kavka.de
David meint
Schönes Interview! Freu mich schon sehr auf „Frau Kuttner und Herr Kavka”, das kann ja nur super werden!