Drei Spiele, drei Siege, 15:0-Tore: Während Hoffenheim II sich im Höhenflug befindet, hat Wormatia Worms im DFB-Pokal Hertha BSC ausgeschaltet. 5vier wirft einen Blick auf die Lage in der Regionalliga Südwest.
Hoffenheimer Überflieger
Zwei Konstanten gibt es bislang in der Regionalliga Südwest. Chhunly Pagenburg von Eintracht Trier erzielt in jedem Spiel je einen Doppelpack. Und die TSG Hoffenheim II hat einen echten Traumstart erwischt. Drei Spiele, drei 5:0-Siege und insgesamt die Tabellenführung mit 15:0-Toren. Die Bubis vom Dorfklub lassen es ordentlich krachen. Auch die Reserve von Eintracht Frankfurt führten sie nach allen Regeln der Kunst vor. Offensichtlich sollte die Bundesliga-Mannschaft der Kraichgauer mal Nachhilfe bei ihren Amateuren nehmen. Denn die Stars um Tim Wiese, Andreas Beck und Eren Derdiyok flogen am Samstag mit Pauken und Trompeten aus dem DFB-Pokal. Beim Berliner AK, einem Regionalligisten, mit 0:4. Wer weiß, unkte so mancher Beobachter hämisch, wie sich die torhungrige U23 um Kai Herdling und den fünffachen Torschützen Andreas Ludwig in der Hauptstadt geschlagen hätte…
Mainzer Tränen und ein bekannter Torjäger am Betzenberg
Wie stark Hoffenheim II ist, das musste auch schon Mainz 05 II am eigenen Leib erfahren. Am ersten Spieltag unterlag die Reserve des selbsternannten Karnevalsverein den Überfliegern der Liga. Natürlich mit 0:5. „Es flossen Tränen, ich musste die Spieler trösten“, erläuterte Trainer Martin Schmidt die schwerwiegenden, traumatischen Folgen eines Debakels gegen Hoffenheim. Weil er das auf der Pressekonferenz im darauffolgenden Spiel in Trier tat, rechtfertigte er so gleich den Einsatz von drei Profis. Wirklich geholfen hat es Mainz kaum.
Im Auswärtsspiel bei der Eintracht trugen die Verstärkungen zwar maßgeblich dazu bei, einen 0:2-Rückstand in ein 2:2 umzuwandeln. Gegen den SC Pfullendorf war die Wirkung aber nur noch in homöopathischen Dosen messbar. Zwar erzielte Petar Sliskovic zwei Tore – aber nur noch die Ehrentreffer zum 1:4 und 2:4. Der 1,93-Meter-Angreifer verabschiedet sich möglicherweise in dieser Woche zum Zweitligisten SV Sandhausen, weil ihm Regionalliga-Fußball (O-Ton Schmidt: „Er ist ein fester Bestandteil unseres Kaders“) doch nicht so gut gefällt wie ursprünglich gedacht – und Hoffenheim II ihm noch kein Angebot gemacht hat. Stefan Bell und der deutsche U20-Nationalspieler Shawn Parker komplettierten das Profi-Trio, das die Blamage nicht verhindern konnte.
Auch der SC Freiburg II trat mit prominenter Unterstützung in Eschborn ein, errang aber trotz der Aushilfe von Abwehr-Routinier Pavel Krmas und Offensivtalent Marco Terrazzino nur ein 1:1. Erfolgreicher ist da der 1. FC Kaiserslautern II, der einen Nachfolger für den an die erste Mannschaft abgegebenen Andrew Wooten gefunden hat. Der neue Knipser heißt: Andrew Wooten. Der Angreifer verlängerte im Mai seinen Vertrag am Betzenberg, dann wurden ihm Mo Idrissou und Albert Bunjaku vor die Nase gesetzt. Nun spielt er wieder Reserve. In Idar-Oberstein erzielte er beim 2:1-Erfolg seinen dritten Saisontreffer. Mit sieben Punkten setzt sich die U23 des FCK in der Spitzengruppe fest. Ob der neue (alte) Goalgetter aber die 20-Tore-Marke des Vorjahres knacken wird, ist fraglich. Drittligist VfL Osnabrück soll Interesse an einem Stürmer haben. Er heißt: Andrew Wooten.
Worms gelingt Pokalsensation, bittere 81 Sekunden für Sonnenhof
Zwei Mannschaften traten aus der Regionalliga Südwest im DFB-Pokal an – mit unterschiedlichen Gefühlswelten am Ende. Wormatia Worms gelang mit dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC Berlin eine der großen Sensationen in der ersten Hauptrunde – vielleicht auch, weil die Hertha nicht mit der Startelf von Hoffenheim II antrat. Tim Bauer per Strafstoß (3.) und Romas Dressler (82.) krönten mit ihren Toren eine leidenschaftliche Vorstellung vor über 6.200 Zuschauern. Die Überraschung spült alleine an Fernsehgeldern rund 250.000 Euro in die Kassen des Traditionsvereins.
Weniger erfolgreich, weil unglücklich ausgeschieden, verlief das Spiel der SG Sonnenhof Großaspach. Nachdem es in der Liga gegen die Eintracht- und FSV-Reserve jeweils ein Unentschieden gab, schloss sie die „Frankfurter Wochen“ mit einer 1:2-Heimpleite gegen den FSV Frankfurt im Cup ab. Die Führung von Szimayer drehte der Zweitligist vom Bornheimer Hang innerhalb von 81 Sekunden. Stürmer Pascal Breier (20), der vom VfB Stuttgart II ausgeliehen wurde, schnupperte ein paar Minuten in die neue Mannschaft rein. Ein Kuriosum gab es bei der Zuschauerzahl. Laut der offiziellen Vereinsangabe besuchten in Aspach sogar mehr Leute das 1:1 in der Liga gegen die U23 des FSV (1547) als das Pokal-Aus gegen die Profis (1436).
Koblenz und Elversberg überzeugen
Trainer Michael Dämgen hat mehr Qualität in seinen Reihen. Foto: TuS Koblenz
Deutlich mehr Zuschauer verbuchte die TuS Koblenz in der Regionalliga beim 0:0 gegen Hessen Kassel. 2310 Besucher sahen eine starke Heimelf, die nach der 0:3-Pleite bei Waldhof Mannheim zum Auftakt vier Punkte eingesammelt hat. Mit Michael Stahl, Anel Dzaka, Thomas Klasen und Jerome Assauer tummelt sich in der Offensive deutlich mehr Qualität als in der vergangenen Saison. Fan-Liebling Dieter Paucken ist die neue Stammkraft im Tor. Den Konkurrenzkampf weiter einheizen soll nun der talentierte Deutsch-Grieche Dimitrios Ferfelis, der von Werder Bremen nach Koblenz wechselt. Dort soll er seinem Nachnamen im Angriff nach dem Wunsch der Fans möglichst wenig Ehre machen. In glänzender Verfassung befindet sich Elversberg, das in Mannheim (3:1) auch sein zweites Saisonspiel gewonnen hat.
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