Das Trier Center for Digital Humanities (TCDH) an der Universität Trier arbeitet mit zwölf anderen europäischen Institutionen in einem Forschungsprojekt zusammen.

Computational Literary Studies Infrastructure (CLS INFRA) ist eine auf vier Jahre angelegte Partnerschaft. Sie soll eine gemeinsame Infrastruktur von qualitativ hochwertigen Daten, Werkzeugen und Wissen aufbauen. Diese werden für Literaturstudien unter Verwendung von künstlicher Intelligenz und anderen computergestützten Methoden benötigt. Die Europäische Kommission fördert das Projekt mit 5 Millionen Euro.
Zum Team um Prof. Christof Schöch am TCDH gehören Julia Dudar und Evgenia Fileva. Sie leiten die Arbeit mit dem Ziel, aktuelle Methoden und Erfahrungen von digital arbeitenden Literaturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern zu dokumentieren und zu verbreiten sowie innovative Methoden am Rand der aktuellen Praxis zu erproben. Auf diese Weise werden sie die Entwicklung der Computational Literary Studies Community hin zu einer gemeinsamen, offenen und dauerhaften Infrastruktur vorantreiben, die innovative Forschung fördert und verbreitet.
„Der Einsatz digitaler Korpora und computergestützter Methoden bietet uns eine noch nie dagewesene Möglichkeit. Die europäische literarische Tradition kann über nationale und sprachliche Grenzen hinweg geteilt, verglichen und verstanden werden. Wir sind begeistert, Teil dieses Vorhabens zu sein“, stellt Christof Schöch fest. Das übergeordnete Ziel von CLS INFRA ist es, die besten Data-Mining-Ressourcen, die Europa zu bieten hat, für das wachsende Forschungsfeld zu erschließen, um somit einen Big-Data-Ansatz für das Studium der Kultur zu ermöglichen. Es kann Wissenschaftlern zum Beispiel helfen, Muster zu erkennen, die zeigen, welche literarischen Gattungen zu bestimmten Zeiten vorherrschend waren; ob und wie sich das Geschlecht in der Sprache von Schriftstellern manifestiert; ob die Bewegung des literarischen Stils über Zeit und Raum hinweg abgebildet werden kann.
Die Literatur wird identifiziert und kartiert
Das CLS-INFRA-Projekt wird die spezifischen Anforderungen von Forschern, die Literatur mithilfe von Technologie und KI untersuchen wollen, identifizieren und kartieren. Die Partner in den 13 Institutionen werden sowohl bestehende Ressourcen zusammenführen als auch neue Tools, Dienste und Literatursammlungen entwickeln. Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, die Computational Literary Studies für mehr Forscher zu öffnen und die Erforschung des mehrsprachigen und vernetzten literarischen Erbes und der kulturellen Vielfalt in Europa zu ermöglichen. Für Forscher, für die der Einsatz von Computern und KI in der Literaturwissenschaft neu ist, werden Unterstützungsleistungen und Schulungen angeboten.
Wissenschaftler aus unterrepräsentierten Regionen und Sprachen sowie unabhängige Forscher und Wissenschaftler aus dem Bereich „Citizen Science“ werden ebenfalls unterstützt.
Dr. Maciej Eder, Direktor des Instituts für Polnische Sprache an der Polnischen Akademie der Wissenschaften und Principal Investigator von CLS INFRA, sagte: „Dies ist ein sehr spannendes Projekt. Es verspricht große Fortschritte bei der Nutzung von Computern zum Studium von Literatur. Eine der großen Herausforderungen ist es, dass die Landschaft der digitalen literarischen Quellen sehr fragmentiert ist, da Wissenschaftler und Leser Schwierigkeiten haben, Texte zu finden, die auf standardisierte Weise zugänglich und wiederverwendbar sind. CLS INFRA wird dieses Defizit auf eine Art und Weise angehen, die es dem Feld ermöglicht, zu florieren.“
Pressemitteilung Universität Trier
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