Longkamp. Tanzauftritte, Büttenreden, Gesang und mancher Sketch warteten am Samstag, den 04.02.2023 auf mehr als zweihundert Jecken, die sich in der Bürgerhalle eingefunden hatten und der traditionellen Kappensitzung des Karnevalsvereins Longkamp-Kommen beiwohnten. Dass die Veranstaltung restlos ausverkauft war, bezeugt auch nach der langen Corona-Pause die Beliebtheit und den großen Erfolg der Fastnachtsveranstaltung.
Festlich geschmückte Bürgerhalle ist das Zuhause der Kappensitzung
Bereits eine Stunde vor Sitzungsbeginn startete der Einlass in die großräumige Bürgerhalle, die auch von der Grundschule und den Sportvereinen als Sporthalle genutzt wird. Am einen Ende war eine große Bühne aufgebaut worden; darauf befanden sich zur linken Seite die Sitzplätze für die Mitglieder des Karnevalsvereins und zu rechter Seite ein E-Klavier, an dem der Kommener Bürgermeister Thomas Weber den gesamten Abend saß und immer wieder den bekannten Tusch erklingen ließ. Vor der Bühne standen lange Tischreihen, die bis zur hinteren Wand reichten. Der komplette Saal war fastnachtlich geschmückt; es gab Speise- und Getränketheken, die während der Sitzung immer wieder von den Bedienungen angesteuert wurden.
Beginn der Kappensitzung
Die Sitzung begann pünktlich um 19.11 Uhr mit dem Einzug des Karnevalsvereins, der von den Goldkehlchen Joachim und Oliver Reichert gesanglich unter dem Motto „Jetzt geht’s los, wir sind nicht mehr aufzuhalten“ begleitet wurde. Der 1. Vorsitzende des KV Longkamp-Kommen Sebastian Conrad stellte sodann die Mitglieder seiner Crew vor und wurde zu guter Letzt selbst vorgestellt; an ein Mitglied gewandt sagte er: „Ja, glaubst du, dass ich mich auch noch selbst vorstelle, das kannste aber vergessen.“ Anschließend hielt er seine Eröffnungsrede. Danach kündigte er den Auftritt des Protokollers Frank Marx an, der die Bühne mit einem dreifach donnernden „Longem Maju, Will Kommen, Corona Adé“ bestieg.
Büttenreden und Prinzenpaar
Marx‘ Büttenrede befasste sich inhaltlich mit allem, was in der vergangenen Zeit seit der letzten Kappensitzung passiert war, dazu zählte neben Corona und dem Ukraine-Krieg auch Kommunalpolitisches, worin er sich in amüsanter Weise über die Baustellen in und im Umkreis der Gemeinde echauffierte, aber auch viele andere Punkte ansprach. Nach diesem Auftritt wurde die Wahl des Prinzenpaares in Anlehnung an die Reise nach Jerusalem gespielt: wer zum Ende der Musik die Krone auf dem Kopf trug, sollte auf die Bühne kommen. So wurden als erstes gleichgeschlechtliches Prinzenpaar Prinz Hansi vom Ballermann und Prinzessin Udo I. von der Blumenwiese auf der Bühne begrüßt. Beide hatten im Voraus eine Rede vorbereitet, die sie dann auch vortrugen.
Im Anschluss an die Begrüßung des Prinzenpaares erfolgte ein Auftritt der Tanzgruppe No Names, die zu bekannter Rockmusik und in Hawaii-Kostüme gekleidet die Arme und Beine schwangen und sogar eine Zugabe darboten. Tänzerin Malou Otten, die dieses Mal wegen einer Verletzung nicht mittanzen konnte, bekam beim Abmarsch von der Bühne sogar den größten Applaus. Hinterher erfolgten eine Büttenrede von Werner Paulus und eine Darbietung von Belinder Baarfuß mit ihrer sprechenden Puppe, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden.
Wenn ich nicht auf der Bühne wär
Bevor Conrad die nächste Gruppe ankündigte, begrüßte er die anwesenden Promis, darunter auch Pressevertreter, die ihren Besuch angekündigt hatten. Schließlich bat er die Gruppe Black and White auf die Bühne. Deren Programm lautete „Wenn ich nicht auf der Bühne wär“. Insgesamt sieben Mädels traten nacheinander auf die Bühne und zeigten, was sie tun würden, wenn sie nicht auf der Bühne stünden. Die eine wäre ein Horst, der es allen recht machte, die andere wäre ein Krames, der den Pinsel an die Wand klatschte, usw. Ihr Auftritt sorgte für so viel Begeisterung, dass sie noch eine Zugabe vorführten. Der Gruppe Black and White schloss sich eine Darbietung der Cindy aus Marzahn an.
Cindy aus Marzahn
Cindy aus Marzahn wurde von niemand Geringerem als der in der Gemeinde wohnhaften Sandra Theobald gespielt. In ihrer Rolle als Cindy berichtete sie von ihren Zugfahrten mit dem 9€-Ticket: die Züge waren voll und überhitzt, sie habe in jedem Zug bloß den Notsitz bekommen. „Wisst ihr, was der Notsitz ist? Das sind die, die man runterklappt, direkt mit Blick auf die Klotür“, waren ihre Worte. Und noch dazu wären auch die eigenen Füße immer im Weg, weil jeder an diesem Notsitz vorbeilaufen müsste. Im Verlauf leitete sie zu Saunabesuchen über, die sie erlebt hätte und erzählte, wie gruselig sie sie fand und warum das so war. Ihre Darbietung zählte zu den Höhepunkten der gesamten Sitzung. Nach ihrem Auftritt war Pause.
Der zweite Teil der Kappensitzung
Um 22.00 Uhr startete der zweite Teil der Sitzung, wieder mit Einzug des Karnevalsvereins. Die Goldkehlchen sangen „Du bist Longem“, eine Art Hymne für den Hunsrücker Ort, während sowohl die Mitglieder des Karnevalsvereins als auch die Gäste im Saal fleißig im Takt winkten. Nach dem gesanglichen Auftakt in die zweite Runde kündigte Conrad den Auftritt der Selbsthilfegruppe „namhafte Unternehmer aus Longkamp“ an. Die Teilnehmenden berichteten dabei von ihren „Problemen“ und erzählten Geschichten, mit denen sie das Publikum herzlich zum Lachen brachten.
Die nächste Akteurin war Bettina vom Bämche, eigentlich Bettina Kolz, die zunächst in einer Badewanne entspannte, dann aber nur mit Hilfe ihrer Tanzgruppe die Wanne verlassen konnte. So war in ihren Auftritt eine kunterbunte Tanzeinlage integriert. Anschließend fing Bettinas Programm so richtig an, und auch sie sorgte für viele Lacher im Publikum. Als nächstes erfolgte eine gesangliche Darbietung von Albano und Romina Power, verkörpert durch Joachim Reichert und Gerd Conrad, die ihr Publikum begeisterten. Auch hier durfte eine Zugabe nicht fehlen.
Schneewittchen und die sieben Zwerge
Danach folgte eine kurze Umbaupause, die benötigt wurde, um die Kulisse für die nachfolgende Gruppe aufzubauen. Angekündigt wurde sodann ein kleines Theaterstück aus dem Märchen Schneewittchen. Dabei handelte es sich um die Geschichte, in der die sieben Zwerge nacheinander vor das Schneewittchen traten und sich darum bewarben, mit ihm kuscheln zu dürfen. Allerdings lehnte Schneewittchen jeden Zwerg ab. Das Schneewittchen wurde von Lena Marx gespielt, während Ramona Müller, Melanie Weber, Irina Heinz, Kerstin Marx, Nicole Schmitt, Sandra Theobald und Tanja Olk die sieben Zwerge verkörperten.
Abschluss der Kappensitzung
Die finalen Auftritte boten die Tanzgruppe Cheers Unlimited und die Goldkehlchen mit einer Longkamper Version des Liedes „Immer wenn ich ahn ming Heimat denk“. In diese Gesangsdarbietung integrierte sich schließlich eine Polonese aller Tanzgruppen. Danach trat Sebastian Conrad mit seiner Abschlussrede auf und kündigte darin die nächsten Termine an: Am 12.2. findet die erste Kindersitzung statt, am 16.2. ist die traditionelle Rathausstürmung und am 19.2. schlängelt sich ab 14.11 Uhr wieder der Fastnachtsumzug durch die Straßen Longkamps. Das Ende der Sitzung wurde dann durch eine Versammlung aller Akteure auf der Bühne eingeleitet, wozu die Goldkehlchen ein letztes Ehrenlied für Longkamp sangen. So endete die Kappensitzung pünktlich um 0.00 Uhr.
Alles in allem herrschte auch nach der langen Corona-Pause wieder ausgelassene Stimmung bei der Longkamper Kappensitzung. Sie war definitiv eine gelungene Auftaktveranstaltung zum Longkamper (Straßen-)Karneval. Es bleibt zu wünschen, dass die nachfolgenden Veranstaltungen ebenso erfolgreich verlaufen wie die Fastnachtssitzung.
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