Bedenkenlos in den Badeurlaub: Europas Badegewässer im Vergleich
Sommerzeit ist Badezeit! Zwei Drittel der deutschen Urlauber zieht es im Sommer an die See – oder e inen See. Besonders beliebt sind bei den Deutschen die Nord- und Ostsee, aber auch viele Binnengewässer in ganz Europa verzeichnen jährlich unzählige Urlauber.
Doch aufgepasst! Nicht alle Badegewässer weisen eine einwandfreie Qualität auf. Travelcircus hat den aktuellen Report der Europäischen Umweltagentur (EEA) zur Qualität der EU-Badegewässer aus dem Jahr 2017 genau unter die Lupe genommen und zeigt, wo man dieses Jahr beruhigt ins kühle Nass springen kann und um welche Badegewässer man lieber einen Bogen machen sollte.
Das Wichtigste in Kürze:
- ❖ Im Siegerland sind 100% der Badegewässer von ausgezeichneter Qualität
- ❖ 96% der europäischen Gewässer hielten 2017 die Anforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie ein
- ❖ 85% der europäischen Gewässer weisen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf
- ❖ Die Küstengewässer schneiden durchschnittlich besser ab als die Binnengewässer
- ❖ 294 Badestellen in der EU (sowie Albanien und der Schweiz) wurden als mangelhaft eingestuft: Hier kann das Baden sogar zu Erkrankungen führen.
Die europäischen Badegewässer schneiden insgesamt gut ab
Die gute Nachricht vorweg: 96% der Badegewässer hielten die Mindestanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie im Jahr 2017 ein. Etwa 85% der Badegewässer weisen sogar eine ausgezeichnete Wasserqualität auf. Zwar ist dieses Ergebnis äußerst erfreulich, innerhalb Europas können dennoch große Unterschiede festgestellt werden.
Deutschlands Badegewässer sind auf Platz 7
Während Luxemburg den Spitzenwert von 100% erzielen konnte, wurde in Bulgarien nur bei 44,2% der Badegewässer eine ausgezeichnete Qualität nachgewiesen. Von Malta, Zypern, Griechenland, Österreich und Kroatien abgehängt, befindet sich Deutschland – wie auch im vorherigen Jahr – “nur” auf dem siebten Platz. Allerdings ist dieses Ergebnis keinesfalls als schlecht einzustufen, denn 98% der deutschen Badegewässer wurden mindestens als gut eingestuft.
Bedenkenlos in den Badeurlaub: Europas Badegewässer im Vergleich
Über 90% der deutschen Badegewässer mit ausgezeichneter Qualität
In Deutschland wurden im Jahr 2017 insgesamt 2.287 Badegewässer gemeldet, was 10,5% aller Badegewässer in Europa ausmacht. 16% der deutschen Badegewässer befinden sich in den Küstenregionen und 84% im Binnenland. Für die Untersuchung wurden 13.382 Proben entnommen. Das Ergebnis ist erfreulich: 98% der deutschen Badegewässer weisen eine mindestens gute Qualität auf. 91,4 % der deutschen Badegewässer sind sogar von ausgezeichneter Wasserqualität und lediglich 0,3% wurden mit mangelhaft bewertet.
Achtung: Hier können Sie beim Baden sogar erkranken!
EU-weit wurden 294 Badestellen als mangelhaft eingestuft – acht von ihnen liegen in Deutschland. Beim Baden in den Gewässern mit einer entsprechend schlechten Wasserqualität kann man sogar erkranken. Der Betrieb dieser Badegewässer muss deshalb in diesem Jahr geschlossen und es müssen Maßnahmen zur Verringerung der Verschmutzung und des Gesundheitsrisikos getroffen werden. Auch in beliebten Urlaubsregionen in Spanien und Italien wurden einige Badegewässer als mangelhaft eingestuft, insgesamt 39 Badegewässer in Spanien und sogar 79 in Italien.
Diese 8 Gewässer in Deutschland wurden mit mangelhaft beurteilt:
- Tremt an der Ostsee (Mecklenburg-Vorpommern)
- Spreelagune in Lübben (Brandenburg)
- Strandbad Reinsdorf in Wittenberg (Sachsen-Anhalt)
- Blaue Adria in Crosta-Adolshütte bei Bautzen (Sachsen)
- Südufer des Werratalsees (Hessen)
- Badesee Goldscheuer in Kehl (Baden-Württemberg)
- Satzdorfer See im Landkreis Cham (Bayern)
- See Freigericht-Ost in Kahl am Main (Bayern)
Warum die regelmäßige Überprüfung der Qualität der Badegewässer so wichtig ist
Die Auswertung der Wasserproben liefert Zahlen über Zahlen, doch warum sind diese so wichtig? Ziel der Untersuchung ist es, eventuelle unerwünschte Bakterien im Wasser ausfindig zu machen, die zu Erkrankungen führen können. Dabei kann es zu Darmerkrankungen, aber auch Atembeschwerden kommen. Die EUA prüft aus diesem Grund das Vorkommen der gefährlichen Escherichia Coli Bakterien und Enterokokken an sämtlichen Badestellen. Entstehen können diese Verschmutzungen zum Beispiel durch fehlgeleitetes Abwasser von landwirtschaftlichen Betrieben oder Haushalten.
Bessere Wasserqualität an der Küste
86% der europäischen Küstenregionen können sich über eine ausgezeichnete Wasserqualität freuen – bei den Binnengewässern sind es lediglich 81,5%. Hier wurden zudem 1,7% der Gewässer mit mangelhaft bewertet, während es bei den Küstengewässern nur 1,3% sind. Insgesamt kann also festgehalten werden, dass das Baden an der Küste weniger Risiken birgt. Dennoch sollte vor einem Badeurlaub sicherheitshalber überprüft werden, ob die anvisierten Badestellen auch bedenkenlos zum Baden geeignet sind.
Drei goldene Regeln für den bedenkenlosen Badespaß
1. Vor dem Badeurlaub unbedingt darüber informieren, ob die Badegewässer im Zielort als sicher gelten. Die entsprechenden Informationen sind hier zu finden: http://www.eea.europa.eu/themes/water/interactive/bathing/state-of-bathing-waters .
- In dem Fall, dass keine Informationen verfügbar sind, gilt diese einfache Regel: Wenn man bis zu den Knien im Wasser steht und die Füße nicht sehen kann, heißt es: raus hier! Denn hier können sich gefährliche Blaualgen im Wasser befinden.
- Eine Regel für eigentlich jede Reise: Unbedingt die Hausapotheke aufstocken und genügend Mittel gegen Durchfall etc. mitnehmen.
Die aufgeführten Daten sollen Urlauber jedoch keinesfalls verschrecken, immerhin ist die allgemeine Quote von guter bis ausgezeichneter Wasserqualität sehr erfreulich. So steht dem Badespaß diesen Sommer europaweit (fast) nichts mehr im Wege!
Quellen:
Grafiken https://www.travelcircus.de/
Foto: https://pixabay.com/de/urlaub-mann-menschen-entspannung-916808/
Kommentar verfassen