Während Pay-TV Sender in den USA schon immer eine klassische Rolle gespielt haben, mussten sich die Anbieter auf dem deutschen Markt erst einmal etablieren. In den letzten Jahren stiegen die Umsätze der Branche kontinuierlich an. Wie sieht die zukünftige Entwicklung in Deutschland aus, angesichts wachsender Beliebtheit neuer Formate wie Video on Demand und Pay-per-View?
Während Premiere – das heutige sky zu Beginn eine Alleinstellung im Bereich Bezahlfernsehen in Deutschland behaupten konnte, drängten andere Anbieter schnell nach. Heute bieten neben sky und Unitymedia auch Kabel Deutschland und die Deutsche Telekom Pay-TV Pakete an.
Die Pay-TV Branche ist weiterhin auf Erfolgskurs. So vermeldete zum Beispiel der Anbieter sky zum vergangenen Bundesligaauftakt 2015/16 einen neuen Einschaltrekord, etwa 4,7 Millionen Fans sahen sich den ersten Spieltag bei dem Bezahlsender Anbieter an.
Weiteres Wachstum erwartet
Der Verband privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) legte kürzlich eine Studie vor, die dem deutschen Bezahlsender-Markt kräftiges Wachstum prophezeit. Allein im vergangenen Jahr 2014 konnte die Branche laut dieser Studie ein Umsatzwachstum von etwa 8 Prozent von insgesamt 2,05 Milliarden auf 2,22 Milliarden Euro erzielen. Für das laufende Geschäftsjahr werden ähnlich hohe Zugewinne erwartet.
Sport ist sicherlich eines der größten Zugpferde der Branche, ein weiteres ist die Unterhaltungssparte, etwa die Hälfte der empfangbaren Sender sind Unterhaltungssender. Danach folgen Dokumentarkanäle sowie Musik und Kinderprogramme.
Keine Angst vor Netflix und Co
Mittlerweile haben etwa 7 Millionen Kunden ein Abo bei einem Pay-TV Sender, alleine 4 Millionen Abonnenten zählt der Branchenriese sky. Allgemein hat sich das Angebot an klassischen linearen Angeboten in den letzten Jahren stark vergrößert, im Zusammenhang mit neuen Endgeräten greifen also immer mehr Kunden auf klassische Bezahlinhalte aus. Der größte Konkurrent dürfte wohl derzeit der amerikanische Video on Demand Anbieter Netflix sein, der seinen Kunden aktuelle Serien und Spielfilme zu jeder Zeit anbietet. Weltweit sollen bereits etwa 60 Millionen Abonnenten auf diesen Dienst zugreifen, letztes Jahr im Herbst startete der Dienst auch in Deutschland. Auch Amazon hat kürzlich einen eigenen Video on Demand Dienst gegründet.
Doch die deutsche Pay-TV Branche ist gerüstet. Einerseits habe ProSiebenSat1 seinen Video on Demand Dienst Maxdome im Programm und auch sky hat bereits einen eigenen Video on Demand Dienst gestartet. Wer sich für die verschiedenen Pay-TV Angebote interessiert, kann diese unter pay-tv-anbieter.info vergleichen und sich so einen Überblick verschaffen.
Zukünftige Entwicklung
Video on Demand und Pay-per-View werden sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen. Die Branche in Deutschland wird auf neue Formate reagieren müssen um langfristig erfolgreich zu bleiben. Wo die Reise hingeht zeigen Netflix und Amazon schon heute. Beide Unternehmen kündigten bereits an, verstärkt eigene Serien und sogar Kinofilme speziell für die eigene Plattform in Auftrag zu geben. Amazon konnte bereits Woody Allen für ein zukünftiges Projekt verpflichten. Sorgen machen muss sich die Branche jedoch nicht, da die zahlende Kundschaft insgesamt mehr Inhalt fordert. Plattformübergreifend ist eine verstärkte Nachfrage nach qualitativen Bezahlinhalten zu erkennen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft und so kann man gespannt sein, was sich die Anbieter in Zukunft einfallen lassen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.
Foto: Rainer Sturm / pixelio.de
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