„Wir haben keine erste Welt und auch keine dritte, wir haben EINE Welt“ -Michael Nebe
Jedes Jahr, wenn man an den Adventswochenenden durch die Trierer Innenstadt schlendert, ist der Glühweinstand von Michael Nebe kaum zu übersehen. Bereits seit neun Jahren gibt es hier Glühwein für den guten Zweck. Die Menschen wissen das und suchen den Stand bereits gezielt aus, um einen kleinen Beitrag für die Entwicklungshilfe in Kenia zu leisten.
Wer ist der Mann hinter all dem Engagement?
Neun Jahre klingt nach einer langen Zeit, doch ist es nur ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu den vielen Jahren, in denen Nebe Erstaunliches in der Entwicklung Kenias erreicht hat und bereits vielen Kindern und Jugendlichen eine Zukunft schenkte.
Michael Nebe – Ein Mann, der alles gibt für Menschen, die nichts haben.
Er kennt viele Geschichten. Wenn man ihn fragt, wird er wohl ganze Bücher mit ihnen füllen können. Das Leben in den Slums kann man sich wohl erst vorstellen, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Unzählige Male war Nebe schon vor Ort.
„Die Umwelt in den Slums macht krank. Es gibt kein sauberes Wasser. Die Menschen dort leben von öffentlichen Toiletten. Das heißt, die Fekalien laufen direkt in den Fluss, in dem zugleich die Wäsche gewaschen wird, Trinkwasser oder Wasser zum Kochen geholt wird. Kinder die fünf Jahre und älter werden sind immun. Doch wie viele sterben davor? – An Magendarm und Hautkrankheiten?“, erzählt er.
Der soziale Standart ist niedrig, die Menschen haben keine Arbeit und der Staat schaut einfach zu.
„Warum soll der Staat etwas machen? Die sind doch froh, dass humanitäre Hilfe wie unsere alles für die übernimmt.“
Er erzählt uns von einer Schule mitten in den Slums. Die Zustände sind katastrophal, das Gebäude heruntergekommen und die Kinder sitzen zu 170 an der Zahl in einem Raum. Plötzlich ist da dieser eine zwölfjährige Junge – für andere vielleicht nur einer unter den vielen 170 Kindern – und fragt Nebe, ob er ihm etwas über den Eisernen Vorhang während des Kalten Krieges erzählen kann.
„Wissen Sie, diese Kinder wollen etwas lernen, sie haben etwas im Kopf, nur gibt ihnen niemand eine Chance dazu“, erzählt er.
Doch Nebe ist genau dieser Mensch, der den Kindern eine Chance gibt.
Allein durch die Mittel der Organisation „BILDUNG FÖRDERT ENTWICKLUNG e.V.“ konnte der Junge nun Computer Science studieren. Das ist nur eine von vielen bewegenden Geschichten aus den Slums.
BILDUNG FÖRDERT ENTWICKLUNG
„BILDUNG FÖRDERT ENTWICKLUNG e.V.“ ist eine Organisation, bei der das Geld zu 100 Prozent bei den Menschen vor Ort ankommt und das ist es, was Nebe an der deutschen Entwicklungspolitik stört. Wir geben Entwicklungshilfe in Milliardenhöhe aus, doch wo landet das alles? Nicht etwa bei den Leuten, die es dringend benötigen, sondern nur bei den Eliten. Entwicklungspolitik steht massiv in der Kritik. Viel zu selten erreichte sie die Menschen in Not.
„Sie können sich gar nicht vorstellen, was eine Elite ist. So etwas haben Sie noch nicht gesehen. Die sind so reich, dass sie mit dem Helikopter ihren Freund besuchen gehen, nur um nicht mit dem Auto im Stau stehen zu müssen“, so Nebe.
Umso mehr spricht es für „BILDUNG FÖRDERT ENTWICKLUNG e.V.“, dass das Geld direkt den Menschen in den Slums zugute kommt.
„Momentan unterstütze ich 21 Kinder, die alle eine Krankenkasse haben, allein durch den Erlös des Weihnachtsmarktes und den Mitglieder der Organisation.“
Die Organisation steht genau dafür ein, wonach sie sich benannt hat, dass allein Bildung die Entwicklung fördern kann!
„Ich bin davon überzeugt, dass allein Bildung zu einer wirklichen Weiterentwicklung führt. Das ist nicht nur in Kenia so, das gilt für überall auf der Welt“, so Nebe
Ziel ist es, die Bildung junger Menschen in Kenia zu fördern und ihnen eine Lebensperspektive zu geben. Die Organisation ist ein Ergebnis aus jahrelanger Erfahrung von Studierenden und engagierten Menschen.
Er selbst behauptet, dass er nicht die Welt rettet, aber er kann dafür sorgen, dass sie im Einzelnen fröhlicher wird. Ein Mann, der sein Leben und all seine Zeit in Kenia und die Menschen investiert, das einzige was ihm fehlt, ist die Zeit, so sagt er.
Auch wenn ihm viele Steine in den Weg gelegt wurden und werden, er wird weiterhin das tun, wofür er aus Überzeugung kämpft, nämlich die Welt ein Stück weit fröhlicher zu machen.
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