In neuem Design mit großflächigen Fotos der Weinlandschaft präsentiert sich das Weinanbaugebiet Mosel auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf. Nicht nur das Aussehen des Messestandes ist neu. Etliche der 43 Weingüter und Sektmanufakturen – darunter sechs Neuteilnehmer – am Mosel-Gemeinschaftsstand (Halle 6, Standnummer H 51) haben neue Produkte im Gepäck.
Einen „Weinkönig“ bringt das Weingut Friedrich-Wilhelm-Gymnasium mit nach Düsseldorf: In Anlehnung an den Namensgeber des Weingutes, Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770–1840), hat der Betrieb den „Fritz Willi“-Riesling kreiert. Hintergrund der Namensgebung ist, dass der Mosel-Weinbau im 19. Jahrhundert von der preußischen Regierung gefördert wurde und einen starken Aufschwung erlebte. Zudem sollen mit dem international verständlichen, kurzen Namen der Wein und das Weingut bekannter gemacht werden. Die Trauben für den feinherben Wein stammen aus Steillagen der Region. Der „Fritz Willi“-Riesling zeichnet sich durch die klassische Moselanimation mit saftiger Frucht und einen trocken-mineralischen Abgang aus. Er ist gleichermaßen Zechwein und vielseitiger Speisenbegleiter. Ziel ist es, mit „Fritz Willi“ eine breitere und jüngere Zielgruppe für das einzigartige Geschmacksprofil des typischen Moselrieslings und für die deutsche Moselweinkultur zu begeistern.
Mit neuen Etiketten geht das Weingut Witwe Dr. H. Thanisch – Erben Müller-Burggraef in Düsseldorf an den Start. Zudem hat der Traditionsbetrieb neben klassischem Riesling aus international renommierten Lagen einen ganz neuen Wein im Sortiment: den „White Thanisch“. Es handelt sich um einen „Orange Wine“ aus dem Jahrgang 2011, der laut Betriebsleiter Max Ferger aus hochreifen, handgelesen und mit der Hand entrappten Rieslingtrauben aus Bernkasteler Lagen auf der Maische vergoren und dann für gute 19 Monate in ein neues französisches Barrique gelegt wurde. „Sehr speziell, hochspannend, wahnsinnig interessant und rar“, beschreibt Ferger dieses Weinexperiment. Von dem White Thanisch wurden nur 300 Flaschen unfiltriert gefüllt. Das Etikett ist im Design angelehnt an die Ausstattung des Pinot noir, der ebenfalls auf der ProWein verkostet werden kann.
„Sturmnacht“ ist der Name eines Rieslings, der vom Weingut Richard Böcking aus Traben-Trarbach in Düsseldorf vorgestellt wird. Das traditionsreiche Weingut wurde in den vergangenen Jahren durch neue Inhaber wiederbelebt und präsentiert sich erstmals mit seinen Weinen aus fast vergessenen Top-Lagen am Mosel-Gemeinschaftsstand auf der ProWein. Mit dem „Sturmnacht“-Wein erinnert der Betrieb an den Aufenthalt des Dichters Johann Wolfgang von Goethe, der 1792 nach einem Schiffbruch auf der Mosel im Weingut Böcking Unterkunft fand. Ebenfalls im Programm sind Weine aus wurzelechten Rieslingreben der Lagen „Schlossberg“, „Ungsberg“ und „Hühnerberg“, die schon um 1900 zu den begehrtesten Lagen der Mosel zählten.
Das Weingut Christoph Koenen aus Minheim an der Mittelmosel präsentiert seinen neuen Winzersekt CK Riesling brut, einen Schaumwein aus klassischer Flaschengärung mit feinem Spiel zwischen Frucht und Körper und einem feinperligen Mousseux. Unter dem Namen „Leichtes Möselchen“ bietet der junge Winzer die zweite Auflage eines feinherben Riesling Kabinett an. Den Gutriesling trocken gibt es „neu interpretiert“: Intensive Aromatik von gelben Früchten gepaart mit typischer Schiefermineralität.
Beim Weingut Nick Köwerich aus Leiwen stehen neben den aktuellen Jahrgängen der Rieslingweine „Einblick No. 1“ und „Für Feen und Elfen“ in diesem Jahr reife Weine im Mittelpunkt. Das Weingut stellt Lagenweine aus der Leiwener Laurentiuslay der Jahrgänge 1990, 1992, 1999 und 2002 vor.
Auch von der Saar gibt es am Mosel-Gemeinschaftsstand Neues: Das Weingut Reverchon aus Filzen stellt seinen neuen „Saar Schiefer“ vor. Bei dem erstmals mit dem Jahrgang 2013 erzeugten Weine handelt es sich um einen feinfruchtigen, typischen Riesling aus dem Saartal.
Das Weingut Margarethenhof aus Ayl interpretiert die älteste Mosel-Rebsorte mit besonders niedrigem Alkoholgehalt: Der 2013er trockene Elbling „Der Spritzige“ hat moderate 10,5 Volumen-Prozent Alkohol. Ebenfalls im Sortiment sind Lagen-Rieslinge aus der Ayler Kupp, Burgunder-Weine von der Obermosel und ein Sauvignon blanc.
Neu am Mosel-Stand sind in diesem Jahr neben dem Weingut Richard Böcking auch die Weingüter Rueff-Röchling aus Enkirch, Bernhard Werner aus Leiwen, Zur Römerkelter aus Noviand, Alfred Walter aus Briedel und Frieden-Berg aus Nittel.
Eine Premiere im Rahmen der ProWein ist auch die Abendveranstaltung „Mosel meets Asia“, die von der Vereinigung MoselJünger mit weiteren Weingütern der Region am 24. März im Thai-Restaurant „Ginger Boy“ in Düsseldorf veranstaltet wird, um die hervorragende Eignung von Moselweinen zu Speisen der asiatischen Küchen zu zeigen.
[statistik]Alle Informationen zu Ausstellern und Verkostungsterminen im Internet unter www.weinland-mosel.de/helden[/statistik]
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