Nicht mehr als Außenseiter sind die Trierer Bundesliga-Handballerinnen im Heimspiel am Mittwoch (19.30 Uhr) gegen den HC Leipzig. Der große Traditionsverein – Pokalsieger 2014 und mehrfacher deutscher Meister – hat mit einigen Verletzungssorgen zu kämpfen, will sich in Trier aber keine Blöße geben. Die Miezen hingegen hoffen, dass die Gäste gedanklich schon in der Königsklasse sind.
Trier. Am Mittwoch beim Tabellenletzten in Trier, am Samstag Königsklasse gegen Skopje – größer könnten Gegensätze wohl nicht sein und genau daraus ziehen die Miezen im Heimspiel gegen den HC Leipzig ihre Hoffnung: Dass der Gegner die Begegnung in der Arena vielleicht nicht ganz so ernst nimmt, vor der Champions League kein unnötiges Risiko eingehen will. „Es ist immer schwer, an einem Mittwoch nach Trier zu fahren, noch dazu, wenn es am Samstag gegen die Besten der Welt geht“, sagt Trainerin Cristina Cabeza und ergänzt: „Wir sind realistisch, aber wir wollen versuchen, den HCL so lange wie möglich zu ärgern.“
An einem normalen Tag haben die Miezen gegen den mehrfachen deutschen Meister keine Chance, allerdings bäckt man mittlerweile auch in der Messestadt kleinere Brötchen. Die letzte Meisterschaft holte der HCL 2010, seitdem hat der THC die Nase vorn und auch in Sachen Kader baut man vermehrt auf junge deutsche hoffnungsvolle Talente. Die Qualität der ersten Sieben gehört aber immer noch zur Spitze Deutschlands: Torhüterin Katja Schülke, Anne Müller, Anne Hubinger, Saskia Lang sowie Luisa Schulze sind allesamt deutsche Nationalspielerinnen, Karolina Kudłacz (bisher 120 Saisontore) – Kopf und Star der Mannschaft – kann eine Partie im Alleingang entscheiden.
Inwieweit der HCL mit dem Kopf schon in der CL ist, wird sich zeigen. HCL-Trainer Norman Rentsch betont, dass man die Reise an die Mosel nicht auf die leichte Schulter nehmen werde und erwartet von seiner Sieben volle Konzentration: „Andere Mannschaften sind hier in Bedrängnis gekommen, dass soll uns nicht passieren.“ Worte, die auch zeigen, dass die Miezen in den vergangenen Monaten eine Entwicklung gemacht haben, in der Liga mithalten können.
Im Kampf um den angestrebten Klassenerhalt sind Punkte gegen den HCL nicht eingeplant, wenn die Gäste mit dem Kopf allerdings nicht bei der Sache sind, wollen die Miezen da sein. Personell kehrt Jana Kordel nach überstandener Grippe wieder in den Kader zurück. Kreisläuferin Andrea Czanik (Rücken) und Sanne Backhed dagegen fallen aus.
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Aufstellung: Jessica Kockler, Verena Flöck; Hannah Sattler, Esther Mohr, Katrin Schneider, Linsey Houben, Mégane Vallet, Judith Derbach, Jana Kordel, Maxime Struijs, Silvia Solic, Franziska Garcia
Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah/Suresh Thiyagarajah
Info: Miezen – HC Leipzig (Mittwoch, 19.30 Uhr, Arena Trier)
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Von Franzi Garcia
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